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Krätze: 80 Fälle in Oberberg

nh; 29. Nov 2016, 16:30 Uhr
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Krätze: 80 Fälle in Oberberg

nh; 29. Nov 2016, 16:30 Uhr
Oberberg - Nach Einschätzungen von Hautärzten ist die Krätze auf dem Vormarsch - Im Kreisgebiet gab es in diesem Jahr 80 registrierte Ansteckungen - Gesundheitsamt zeigt sich nicht besorgt.
Von Nils Hühn

Der Berufsverband der deutschen Dermatologen teilte jüngst mit, dass die Krätze-Fälle zunehmen. Nach Einschätzung der Hautärzte ist die Hautkrankheit, die besonders nach den Weltkriegen grassierte, auf dem Vormarsch. Im Oberbergischen Kreis wurden in diesem Jahr 80 Ansteckungen registriert. „In den vergangenen Jahren ist ein Anstieg erkennbar“, erklärte Dr. Bruno Arenz vom Kreisgesundheitsamt. Eine genaue Statistik dazu gibt es nicht. Meldepflichtig ist die Krätze nur in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten, Schulen oder Altenheimen. Erkrankte Privatpersonen werden beim Kreisgesundheitsamt nicht registriert.


Grund zur Panik besteht nicht, da die Fallzahl sehr gering ist. Betroffen sind unter 0,03 Prozent der Bevölkerung. „Das Gesundheitsamt zeigt sich nicht besorgt“, so Dr. Arenz. Das liegt daran, weil der Anstieg durch den Flüchtlingszuzug zu erwarten war. Schon in den Vorjahren wurden immer wieder in Kindergärten Fälle von Krätze registriert. In Altenheimen eher weniger. Seit 2015 gibt es zudem den Anstieg in Flüchtlingseinrichtungen. Die Gefahr sich mit Krätze anzustecken, sei laut Dr. Arenz sehr gering.

Krätzmilben verbreiten sich von Mensch zu Mensch vor allem bei länger andauerndem Hautkontakt (länger als fünf bis zehn Minuten). Zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen, bei der Körperpflege, beim Kuscheln, Schlafen in einem Bett oder beim Geschlechtsverkehr. Kurzes Händeschütteln oder eine kurze Umarmung führen in der Regel nicht zu einer Übertragung, heißt es auf infektionsschutz.de. Dort gibt es weitere Informationen zum Thema sowie auf den Seiten des Robert Koch-Institutes.
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