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Strombachs Defensive zeigt keine Oberligareife

pn; 27. Nov 2016, 11:25 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Für Marcel Mesenhöler und den TV Strombach endete das Duell gegen Geislar-Oberkassel mit einer herben Enttäuschung.
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Strombachs Defensive zeigt keine Oberligareife

pn; 27. Nov 2016, 11:25 Uhr
Oberberg - Verpasste Überraschungen: CVJM-Torfeuerwerk reicht nicht zum Sieg - Derschlags Kampf bleibt unbelohnt - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).
TV Strombach – HSG Geislar-Oberkassel 26:32 (14:13).


Die kleine Strombacher Siegesserie ist gerissen. Gegen Aufsteiger Geislar-Oberkassel setzte es eine überraschend deutliche Heimniederlage nach einem desolaten Defensivauftritt. „In der Abwehr stand jeder Spieler nur für sich. Das hat mit Oberligareife nichts zu tun“, hatte TVS-Trainer Maik Thiele die Gründe für den neuerlichen Rückschlag schnell zusammengefasst. Ohne jede Emotion und Aggressivität agierte der Strombacher Innenblock. Geislars Spielmacher und Halblinker bedankten sich artig und erzielten Tor um Tor. „Egal, welchen Spieler ich in den Innenblock gestellt habe, niemand war in der Lage, dieses Problem zu lösen“, musste Thiele auf der Bank mit ansehen, wie ein Strombacher nach dem anderen immer wieder mit demselben Trick vernascht wurde.



Dennoch schafften es die Hausherren kurz vor der Pause die Partie erstmals zu drehen, so dass Thiele schon den berühmten Turnaround gekommen sah. Doch nach dem Seitenwechsel folgte dasselbe Leid. Bis zum 15:15 blieb die Begegnung ausgeglichen, danach machte Strombach mehrere völlig unbedrängte Fehler, die die Gäste dankend per Tempogegenstoß verwerteten. Von dem daraus resultierenden 15:20-Rückstand sollte sich der TVS nicht mehr erholen. Die Gastgeber kassierten dafür aber auch zu viele Zeitstrafen. „Vielleicht sollte ich im Training auch eine Einheit Schreien einführen“, war Thiele mit den Entscheidungen der Schiedsrichter dabei nicht immer einverstanden. Ein positiver Lichtblick war zum Ende der Partie aber auch noch vorhanden. Der spät eingewechselte Jakob König erzielte noch zwei schöne Treffer. Durch die Niederlage verpasste es der TVS, sich weiter von den Abstiegsrängen zu distanzieren.


Strombach: Nico Blech, Dennis Hermann (je 5), Marcel Mesenhöler (4), Thorben Schneider (3), Philipp Jonas Wilhelm (3/2), Malte Meinhardt, Jakob König, Joscha Jaeger (je 2).


[Maik Thiele war mit seiner Defensive alles andere als zufrieden.]

HSG Siebengebirge – TuS Derschlag 20:18 (9:13).


Mit einem Ergebnis wie zu besten Zeiten der 70er Jahre endete das Duell zwischen Aufstiegsfavorit Siebengebirge und dem TuS Derschlag. „Der Handball sah ähnlich aus“, unkte TuS-Trainer Ralph Weinheimer, machte seinem Team aber sogleich hierfür Komplimente. Denn die Oberberger waren mit dem letzten Aufgebot angereist, nachdem kurzfristig auch noch Sven Suton verhindert war. Lediglich acht Spieler und zwei Torhüter traten dem vermeintlich übermächtigen Tabellenzweiten entgegen. „Es war klar, dass wir mit diesem dünnen Kader sehr lange Angriffe fahren mussten und geduldig agiert haben“, lobte Weinheimer insbesondere das „sensationelle“ Rückzugsverhalten seines Teams. Nils Welke wurde notgedrungen zum Außen umfunktioniert, stiftete als zweiter einlaufender Kreisläufer aber stets viel Verwirrung im HSG-Abwehrblock. Überragender Akteur war allerdings Torhüter Dominik Schmidt, der insgesamt 19 von 39 Würfen entschärfte.


[Joscha Jaeger merkte man an, dass er in den letzten 2 Wochen kaum trainieren konnte.]

Zur Pause rieben sich nicht wenige Zuschauer verwundert die Augen. „Selbst wir konnten das Ergebnis kaum glauben“, freute sich der TuS-Übungsleiter über einen überraschend deutlichen Vorsprung. Doch damit hatten die Gäste ihre Kraftreserven auch fast schon aufgebraucht. Der Start in den zweiten Durchgang misslang völlig und erst beim 13:14 (40.) sollte der nächste Derschlager Treffer fallen. „Die Jungs waren einfach platt“, sah Weinheimer das Spiel nun zum 19:16 (53.) kippen. Eine Manndeckung gegen Spielmacher Edgar Schulz sorgte zwar noch einmal für den 19:18-Anschlusstreffer, im letzten Angriff hatten die Gastgeber allerdings gehörig Glück bei einem Abpraller den Ball noch einmal zu bekommen und den entscheidenden Nadelstich zu setzen. „Die Jungs haben alles gegeben. Dann darf man auch einmal verlieren“, will Weinheimer vor allem die positiven Aspekte mitnehmen. Die kommende Woche werde man akribisch das Derby gegen Oberwiehl vorbereiten. „Dieses Spiel hat Endspielcharakter“, verspricht Weinheimer ein intensives Derby.


Derschlag: Vladislav Vesselinov (8/2), Marko Vidovic (6/1), Nils Welke (2), Timo Domian, Petar Cutura (je 1).




CVJM Oberwiehl – DJK Westwacht Weiden 32:34 (17:16).


Schwer tat sich CVJM-Coach Florian König bei der Einordnung der neuerlichen Niederlage seiner Mannschaft. „Es ist schon etwas ärgerlich, dass wir wieder ein sehr gutes Spiel machen, uns davon aber nichts kaufen können“, haderte der Übungsleiter nach dem Abpfiff. Einen Unterschied zwischen dem Tabellenletzten und den drittplatzierten Gästen merkte man jedenfalls nur sehr selten. Die Oberberger legten wie die Feuerwehr los und hatten beim 4:0 eine erste Duftmarke gesetzt. Westwacht konterte aber ebenso schnell mit dem 5:5-Ausgleich. In der Folge sollte sich eine ausgeglichene erste Hälfte entwickeln, in der die Führung mehrfach wechselte. Marc Weschenbach erwischte einen wahren Sahnetag und traf vor der Pause aus allen Lagen. „Insgesamt haben wir von unserer überragenden Abschlussquote gelebt“, so König.




Diese sollte nach dem Seitenwechsel allerdings bröckeln. Bis zum 23:20 (38.) blieben die Hausherren zwar noch am Drücker, Weiden hatte letztlich aber doch den tieferen Kader und mit Simon Bock einen überragenden Shooter. „Wir haben in der letzten Viertelstunde zu viele Chancen liegen lassen“, resümierte König die Gründe dafür, dass die Partie über 24:25 (46.) zum 27:32 (55.) kippte. Eine offene Manndeckung ließ den Rückstand zwar noch einmal schrumpfen, die größere Cleverness des Favoriten setzte sich aber doch durch. „Weiden war keineswegs so souverän, wie es der Tabellenplatz glauben lässt. Dieses Spiel haben wir in der Defensive verloren“, trauerte König einer vertanen Chance hinterher. Neben Weschenbach verdiente sich Mirco Gröbner ein Sonderlob.


Oberwiehl: Marc Weschenbach (6), Jannes Pulla (5), Mirco Gröbner (4), Jan Jäckel (4), Jonas Koebnick, Jan Sonka (je 3), Jens Frey, Jonas Hesener (je 2), Mathias Ullenboom, Jared Wilkes, Simon Schanz (je 1).


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