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Viele Eschen müssen gefällt werden

nh; 25. Nov 2016, 11:30 Uhr
Symbolfoto --- Viele Bäume, besonders Eschen, müssen gefällt werden.
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Viele Eschen müssen gefällt werden

nh; 25. Nov 2016, 11:30 Uhr
Oberberg - Im Oberbergischen Kreis wurden bereits zahlreiche Eschen an Bundes- und Landesstraßen gefällt, weil ein Pilz die Bäume befallen hat - NABU lehnt „Hauruck-Maßnahmen oder Total-Beseitigungen“ ab.
Von Nils Hühn

Zurzeit müssen entlang vieler Bundes- und Landesstraßen, aber auch entlang der Autobahnen in der Region in großem Umfang Bäume gefällt werden. In den allermeisten Fällen sind Eschen betroffen. Diese Bäume sind vom Eschentriebsterben in Mitleidenschaft gezogen worden, teilt der Landesbetrieb Straßenbau mit. Jene aus Ostasien eingeschleppte Pilzkrankheit unterbindet die Wasserversorgung zu den oberen Abschnitten des Baumes. Zweige und Äste im Kronenbereich sterben binnen kürzester Zeit ab. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto mehr nimmt die Bruchgefahr zu.


Aus diesem Grund wurden im Oberbergischen Kreis im Herbst schon zahlreiche Bäume gefällt. An der B237 in Wipperfürth, an der L321 zwischen Wiehl-Bielstein und Drabenderhöhe, an der L95 in Bielstein und an der L97 in Lindlar-Oberleppe. Die Eschen im straßennahen Bereich stellen ein großes Gefahrenpotential dar, erklärt der Landesbetrieb die Maßnahme. Die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer wäre durch abbrechende Äste massiv gefährdet. Alle Eschen in der Region werden seit Auftreten der Krankheit intensiv beobachtet. Mittlerweile sind nahezu alle Bäume befallen, so der Landesbetrieb. Das Entfernen betroffener Äste und Zweige könne die Eschen nicht retten. Im Regelfall hat sich der Pilz über den gesamten Baum ausgebreitet. Da es momentan keine Mittel gegen den Pilz gibt, sei eine Fällung der Eschen alternativlos.

In den Wintermonaten sollen nur noch vereinzelt besonders stark betroffene Bäume im Oberbergischen Kreis gefällt werden. Der Landesbetrieb konzentriert sich derzeit eher auf den Rheinisch-Bergischen Kreis. Größere Fällmaßnahmen stehen in Oberberg erst wieder im Frühjahr an, wenn ersichtlich ist, welche Bäume betroffen sind. Mehrkosten entstehen in der Regel nicht, teilte der Landesbetrieb auf Nachfrage mit.

Der Naturschutzbund (NABU) Oberberg meint hingegen, dass es für „Hauruck-Maßnahmen oder Total-Beseitigungen“ keinen Grund geben würde, wie Vorstandsmitglied Michael Gerhard erklärte. „Außer, wenn tatsächlich die Beseitigung aller Straßenbäume angestrebt wird. Aber das kann wohl niemand wollen!“ Natürlich nehme auch der NABU das Eschentriebsterben ernst. Nur seien nicht alle von den Symptomen her vom Eschentriebsterben befallenen Eschen auch sofort gefährlich.

Es obliege nun den Fachleuten des Landesbetriebs Straßenbau NRW, die befallenen von den gefährlichen Bäumen zu trennen. Alle Eschen unter Generalverdacht zu stellen, schüre nur die Besorgnis. Daher sollen die Eschen an den oberbergischen Straßen kontrolliert, „aber nicht als vorbeugende Total- und Sofort-Lösung“ gefällt werden, fordert der NABU.
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