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Zwei „Fünfen“ waren der Startschuss

nh; 24. Nov 2016, 14:50 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Nach 26 Jahren als Niederlassungsleiter in Nümbrecht überreichte Heiko Greisner (rechts) den Staffelstab an seinen Nachfolger Henning Jung.
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Zwei „Fünfen“ waren der Startschuss

nh; 24. Nov 2016, 14:50 Uhr
Nümbrecht - Nach 43 Dienstjahren und 26 Jahren als Niederlassungsleiter der Nümbrechter Volksbank Oberberg-Filiale übergab Heiko Greisner den Staffelstab an seinen 15 Jahre jüngeren Nachfolger Henning Jung.
Von Nils Hühn

Heiko Greisner war über Jahrzehnte das Gesicht der Volksbank in Nümbrecht. Dies betonte auch Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg. Alles begann 1972 mit einem einjährigen Praktikum bei der Raiffeisenbank Nümbrecht, das Greisner in der 11. Klasse am kaufmännischen Berufskolleg absolvieren musste. Doch am Ende des Schuljahrs hatte der damals 17-Jährige in Geschichte und Buchführung jeweils die Note „mangelhaft“ im Zeugnis stehen und Greisner musste in die Nachprüfung. Er gestand dem damaligen Nümbrechter Niederlassungsleiter Hans-Jürgen Schweizer sein Dilemma.


[Bei der Verabschiedung von Heiko Greisner durfte die Familie natürlich nicht fehlen. Ehefrau Martina sowie die beiden Söhne (hinten links und Mitte) und seine Tochter (Mitte rechts) waren mit ihren Partnern nach Nümbrecht gekommen.]

Was dann folgte, war kein Rausschmiss oder eine Standpauke. Schweizer nahm sich dem 17-Jährigen an und gab ihm vier Wochen lang Nachhilfe in Buchführung. „Ich weiß gar nicht, ob ich mich bei dir bedankt habe“, holte dies Greisner nun bei Schweizer, der bei der der Verabschiedung nicht fehlen durfte, nach. Greisner schaffte die Nachprüfung und ab sofort ging er die Dinge im Beruf mit der notwendigen Ernsthaftigkeit an. „Ohne dich hätte mein Berufsleben ganz anders ausgesehen“, so Greisner, der im gleichen Jahr die Ausbildung bei der Volksbank begann, 43 Jahre als Bankkaufmann arbeitete und seit 26 Jahren Niederlassungsleiter in Nümbrecht ist.

[Für Ingo Stockhausen, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg, war Heiko Greisner vor 35 Jahren der erste Vorgesetzte. Stockhausen dankte ihm für die tolle Arbeit über viele Jahrzehnte.]

Nach vier Jahren der aktiven Altersteilzeit folgen ab jetzt die vier passiven Jahre. Der 60-Jährige hat auch schon genaue Pläne für den Ruhestand: „Ich werde im Frühjahr mit dem Geschichtsstudium in Köln beginnen.“ Einen Abschluss strebt der Diplom-Bankbetriebswirt aber nicht an. Er habe das Universitätsleben nicht kennengelernt, da er sein Studium neben dem Beruf absolviert. Dies soll jetzt nachgeholt werden. „Und mittlerweile interessiere ich mich auch für Geschichte“, kann er über die „Fünf“ vor 43 Jahren mittlerweile schmunzeln.


Sein Nachfolger ist wie Greisner ein Nümbrechter Eigengewächs. Henning Jung begann vor 24 Jahren seine Ausbildung in Nümbrecht. „Dass ich nun hier stehe, hätte ich niemals gedacht“, freute sich der 45-jährige Familienvater den Staffelstab von Greisner zu übernehmen. Als frischgebackener Geselle hatte er vor 20 Jahren vorübergehend die Leitung in Winterborn übernommen. Am Telefon hatte sein damaliger Vorgesetzter Greisner ihm die volle Rückendeckung zugesichert. „Das hat mich das ganze Berufsleben über begleitet“, will Jung die Niederlassung ganz im Sinne Greisners führen.

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