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Schweigeminute fiel zum Glück aus

uk; 25. Nov 2016, 14:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Christopher Suhr (CVJM Oberwiehl), Dag Dissmann (TV Oberbantenberg), Brauereichef Dr. Axel Haas, Kerstin Rothenpieler (SSV Nümbrecht), Harry Roth (SSV Nümbrecht), Karl-Walter Marx und Udo Kolpe (v.l.).
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Schweigeminute fiel zum Glück aus

uk; 25. Nov 2016, 14:20 Uhr
Oberberg - Wie gewohnt zu einer runden Sache gestaltete sich die Siegerehrung desKreispokals der Handballer im Bielsteiner Braustübchen.
Von Uli Klein

Udo Kolpe eröffnete den Abend mit einer kräftigen Brise schwarzen Humors. "Zum Glück gibt es heute keine Schweigeminute. Dafür können wir eine Minute länger Kölsch trinken", erinnerte der Vorsitzende des Handballkreises Oberberg mit sarkastischem Unterton an jenen Dezembertag anno 2015, der für Kolpe tödlich hätte enden können. Bei einem Arbeitsunfall in Hückeswagen war der 61-Jährige Bauleiter mehr als 7,5 Meter in die Tiefe gestürzt. Zahlreiche Rippenbrüche und andere schwerwiegende Verletzungen sorgten dafür, dass Oberbergs Mister Handball zwischenzeitlich sieben Wochen im Koma lag und um sein Leben kämpfte.


[Udo Kolpe zeigte bissigen Humor.]

Aber Udo wäre nicht der Kämpfer Udo, wenn er am Mittwochabend nicht die Siegerehrung des "Zunft-Kölsch-Pokals 2016" im Bielsteiner Braustübchen mitgestaltet hätte.  Gemeinsam mit Hausherr Dr. Axel Haas, seines Zeichens Chef der Bielsteiner Brauerei, und Oberbergs Handball-spielwart Karl-Walter Marx.

Im Anschluss an die nachdenklich stimmenden Worte stand natürlich die Siegerehrung der 18. Auflage der Handball-Kreispokals der Herren um den "Zunft-Kölsch-Pokal" sowie um den "Volksbank Oberberg-Pokal" bei den Frauen. Die Wettbewerbe wurden bei der jüngsten Auflage von Herbst 2015 bis zum 1. Mai 2016 ausgetragen.  Am "Tag der Arbeit" 2016 fand die Finalrunde in der Gummersbacher Eugen-Haas-Halle statt - und das vor der famosen Kulisse von mehr als 700 Besuchern.

In enger Zusammenarbeit mit dem Handballkreis Oberberg (HKO) kämpften die Herren- und Frauenmannschaften der oberbergischen Handballvereine um Punkte und attraktive Preisgelder. Dabei ist die Grundidee, die Jugendarbeit in den heimischen Vereinen zu fördern. So spielen und gewinnen die Damen und Herren im Wesentlichen für die Nachwuchsarbeit ihres Klubs, da gemäß der Ausschreibung 75 Prozent der Preisgelder in die Jugendkasse des jeweiligen Vereins fließen müssen.



Dieses Mal bemühten sich 22 Herrenteams aus dem Oberbergischen um den ebenso begehrten wie prestigeträchtigen Cup und zwar in der Zeit zwischen September 2015 und dem "Tag der Arbeit" 2016. In den fünf Endspielen konnten insgesamt 293 Treffer von den Fans bejubelt werden. Dabei traten die Handballer und Handballerinnen des SSV Nümbrecht in die Fußstapfen des TuS Derschlag, der im vergangenen Jahr drei der fünf möglichen Titel abgeräumt hatte. Dieses Mal siegte der SSV bei den Herren auf HVM-Ebene (Handballverband Mittelrhein) durch einen einen 31:28-Erfolg über den Nachbarn CVJM Oberwiehl.

Bei den Damen bezwangen die Nümbrechterinnen den TV Strombach in einem spannenden Endspiel mit 34:32 nach Verlängerung. Den dritten SSV-Sieg machten schließlich die Juniorinnen im Oberberg-Online-Pokal mit einem souveränen 36:22-Erfolg, ebenfalls gegen Strombach, perfekt.

Im HKO-Wettbewerb (Handballkreis Oberberg) setzte sich der TV Oberbantenberg im Endspiel klar mit 34:23 gegen den TV Niederseßmar durch, und der ebenfalls von Oberberg-Online gesponserte Pokal bei den Junioren wanderte nach Oberwiehl, das den TV Strombach im Endspiel mit 27:26 niederrang. 



Kolpe, Marx sowie Dr. Haas überreichten jetzt den Zunft-Kölsch-Pokal, einen 750 Euro-Siegerscheck sowie einen Gutschein über 100 Liter Zunft-Kölsch an die 1. Herren-Mannschaft des SSV Nümbrecht. Das zweitplatzierte Team des CVJM Oberwiehl strich ein Preisgeld von 500 € und 50 Liter Zunft Kölsch ein, und der TV Oberbantenberg konnte den Heimweg immerhin noch mit 250 € und 30 Liter Kölsch im Gepäck antreten.

Bei den Damen stellte die Volksbank Oberberg ein Preisgeld von insgesamt 1.250  € zur Verfügung.  Zusätzlich gab es für die Ladies einen Biergutschein sowie Sachpreise. Ebenfalls mit von der Partie in der "guten Stube Bielsteins": das Kreispokalsieger-Team der Damen aus Nümbrecht, Frauenwartin Christiane Köpplin sowie Michael Eiteneuer, Niederlassungsleiter der Volksbank Oberberg in Wiehl.  

Am Ende eines kurzweiligen Abends waren sich denn auch alle Anwesenden einig: Der "Kreispokal" ist aus der oberbergischen Handball-Landschaft nicht mehr wegzudenken. Und Udo Kolpe stellte hörbar zufrieden fest, dass das jährliche "Come together" nicht nur sportlich, sondern auch zwischenmenschlich längst zu einer festen Größe geworden ist und förmlich nach weiteren Wiederholungen ruft. Das Finale des inzwischen schon wieder laufenden Wettbewerbs ist denn auch schon auf den 1. Mai 2017 terminiert.
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