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Defensivschwacher VfL war ein gern gesehener Gast

pn; 23. Nov 2016, 21:50 Uhr
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Defensivschwacher VfL war ein gern gesehener Gast

pn; 23. Nov 2016, 21:50 Uhr
Gummersbach - Gummersbachs Defensive ist in Göppingen nur auf dem Papier existent - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach. (AKTUALISIERT)

Von Peter Notbohm


Der VfL Gummersbach verschwindet nach der 29:37-Niederlage in Göppingen im düsteren Liga-Mittelfeld. Mit 12:14 Punkten verlieren die Oberberger ihren achten Rang an den SC Magdeburg, der heute Abend sein Spiel beim Bergischen HC souverän gewann. Frisch Auf Göppingen verschaffte sich im Abstiegskampf dagegen Luft und liegt mit 9:17 Punkten nun auf Rang Zwölf.


FRISCH AUF! Göppingen – VfL Gummersbach 37:29 (19:15).

Mit einer deftigen Abreibung kehrt die Mannschaft von Emir Kurtagic aus dem Süden der Republik zurück. Im sechsten Auswärtsspiel der Saison hagelte es die fünfte Niederlage. In fremden Hallen ist der VfL gern gesehener Gast und leistete den vor dem Spiel nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzenden Hausherren viel mentale Aufbauarbeit. Ohne echte Gegenwehr in der VfL.Defensive kam Göppingen stets zu einfachen Treffern. Die beiden VfL-Keeper Carsten Lichtlein und Lasse Hasenforther mussten einem leid tun. Viel zu häufig kamen die Würfe auf ihr Gehäuse ohne echte Bedrängnis.





[Bilder: Archiv ---- Alexander Becker zeigte offensiv eine starke Leistung.]

Bereits die Anfangsphase geriet zum Stotterstart. Göppingen nutzte zwei Fehlpässe von Andreas Schröder gnadenlos aus und legte per Tempogegenstoß durch Marcel Schiller zum 4:1 (5.) vor. Ein Rückstand, dem die Oberberger das gesamte Spiel hinterherlaufen sollten. Während die Schwaben stets den schnellen Abschluss suchten, mussten sich die Gäste ihre Treffer zunächst erarbeiten. Doch auch Ernst & Co sollten zu sehenswerten Offensivaktionen kommen. Besonders schön dabei ein No-Look-Pass von Christoph Schindler auf den treffsicheren Alexander Becker, der zum zwischenzeitlichen 8:5 (12.) einnetzte. Zu diesem Zeitpunkt hatte der VfL aber auch – mal wieder – bereits einen Siebenmeter liegen lassen.


Trainer Kurtagic reagierte zumindest auf die Defensivschwächen seines Teams und versuchte der Deckung mit einem Torhüterwechsel einen neuen Impuls zu geben. Doch Nachwuchsmann Lasse Hasenforther wurde wie zuvor Carsten Lichtlein meist im Stich gelassen. Über 13:8 (18.) sollte der Rückstand beständig anwachsen. Zwar gelang Simon Ernst in der Folge das Kunststück, das leere Gehäuse von der Mittellinie aus nicht zu treffen, der VfL kämpfte aber dennoch verbissen gegen spielfreudige Gastgeber an. Die späte Einwechslung von Julius Kühn sollte sich im Spiel zwar noch nicht bemerkbar machen, beim 17:14 (27.) durch Alexander Becker war man zumindest aber wieder in Schlagdistanz. Mit einem 19:15 baten die unauffälligen Schiedsrichter beide Teams in die Halbzeitpause. Mit einer unglaublichen Frisch Auf-Trefferquote von 76 Prozent war klar, wo der Gummersbacher Schuh zu diesem Zeitpunkt drückte.


Hoffnung durften die Oberberger dennoch haben. Nicht erst einmal verspielte Göppingen diese Saison eine Pausenführung. Angetrieben von Simon Ernst war der VfL sogar drauf und dran, das Spiel zu drehen, doch näher als beim 20:18 (34.) sollten die Gäste nicht kommen. Die Chance auf den Anschlusstreffer wurde sträflich liegen gelassen, ehe Primoz Prost mit seinen Paraden dafür sorgte, dass die Schwaben wieder auf 24:19 (39.) davonzogen. Gummersbach probierte es nun mit mehreren Deckungsvarianten, aber weder Manndeckung, noch jugoslawische 3:2:1-Defensive oder die 4:2-Variante sollten probate Mittel sein.


[Lasse Hasenforther und Carsten Lichtlein wurden von ihren Vorderleuten im Stich gelassen.]

Göppingen marschierte weiter nach Belieben durch die VfL-Reihen, auch wenn Julius Kühn allmählich warmlief und mit drei Treffern in Folge zum 26:24 (46.) verkürzen konnte. Das Spiel neigte sich der Schlussphase entgegen, die mit zwei Paukenschlägen eingeleitet wurde. Zunächst erzielte Lars Kaufmann aus ungünstigem Winkel unter passivem Vorwarnzeichen das 29:25 (50.), ehe Prost mit einer spektakulären Doppelparade den Gummersbacher Hoffnungen endgültig den Zahn zog. Spätestens als Simon Ernst für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt wurde und die Gastgeber ihren Vorsprung auf 33:26 (55.) ausbauten, war die Niederlage nur noch eine Frage der Höhe.

„Unsere Deckungsleistung war heute ganz schwach. So kann man auswärts nicht bestehen", resümierte Kurtagic einen gebrauchten Abend.


Gummersbach: Alexander Becker (6), Andreas Schröder, Simon Ernst (je 5), Julius Kühn (5/2), Tobias Schroeter, Christoph Schindler (je 3), Evgeni Pevnov, Florian Baumgärtner (je 1).


Göppingen: Marcel Schiller (10/3), Tim Kneule (7), Daniel Fontaine (6), Lars Kaufmann, Jens Schöngarth (je 3), Manuel Späth, Zarko Sesum, Anton Halén (je 2), Adrian Pfahl, Marco Rentschler (je 1).


Siebenmeter: 3/3 – 2/3 (Schiller souverän – Schmidt scheitert an Prost)


Zeitstrafen: 6:8 Minuten (2x Späth, Kaufmann – Ernst, Pevnov, von Gruchalla, Becker)


Zuschauer: 4300.


Schiedsrichter: Fabian Baumgart / Sascha Wild
  
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