Bergneustadt - Der Kreisverband Oberberg des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge hielt seine zentrale Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertags auf dem Hauptfriedhof in Bergneustadt ab.

Am heutigen Volkstrauertag gehen die Gedanken vieler Menschen zurück in die Zeit vor über 70 Jahren, wo im Mai 1945 in Europa der Zweite Weltkrieg endete.  Immer wieder beschäftigen sich die Menschen mit seinen Ursachen und den bis heute nachhaltigen Folgen.




[Für den Landrat ist die Erinnerung an die Toten ein Mahnmal des Friedens.]

Volkstrauertag? Damit konnten die Zehntklässler beim katholischen Religionsunterricht an der Neustädter Realaschule erst nichts anfangen. Aber scheinbar muss er doch wichtig sein, sonst würde er ja nicht jedes Jahr stattfinden. „Rassismus, Krieg, Friede, Brüderlichkeit - da waren wir auf einmal beim Volkstrauertag und wir haben gemerkt, dass es hierbei um viel mehr geht, als um Vergangenes, um bloße Jahreszahlen oder Zahlen von Toten und Gefangenen“, sagte Schülerin Alina Eisert. 

„Nein, es geht vielmehr um eine Grundeinstellung zu Menschen und darum, wie wir Konflikte bewältigen - und das fängt schon in unserm Alltag und im Kleinen an", so Alina. Ihre Gedanken und Ideen zum Volkstrauertag brachte Mitschüler Ben Krause mit dem Lied „One Day - Eines Tages" über Martin Luther King zum Ausdruck. Für ihren Beitrag bekamen die Schüler verdienten Applaus der Anwesenden. 


[Realschüler Ben Krause sang ein Lied über Martin Luther King, der jegliche Form von Gewalt ablehnte.]

„Es ist wichtig, dass die Erinnerung weiterlebt, dass sie von der heutigen Generation aufgenommen und weitergetragen wird und keinesfalls in Vergessenheit gerät“, waren die passenden Worte dazu von Langrat Jochen Hagt. Auch Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg erinnerte, mahnten und gedachten der unzähligen Männer, Frauen und Kinder, die in der Vergangenheit und leider auch noch in der Gegenwart Opfer von Rassismus, Krieg und Gewalt werden. „Betroffen und teilweise fassungslos müssen wir feststellen, dass trotz allem Erlebten auch heute noch tagtäglich Tausende Menschen weltweit Opfer von vollkommen sinnloser Gewalt werden.“ 

Auch in diesem Jahr feierte der Kreisverband Oberberg des Volksbunds Deutscher Kriegsgräberfürsorge, der sich für die Kriegsgräber deutscher Soldaten im Ausland einsetzt, seine zentrale Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof in Bergneustadt. Gedacht wurde der vielen Kriegstoten von damals und heute und den Opfern von Krieg und den Gewaltherrschaften aller Nationen. Für den musikalischen Rahmen sorgten der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Bergneustadt unter Leitung von Heinz Rehring und Gesangsbeiträge der Chorgemeinschaft Liederkranz unter Leitung ihres Dirigenten Ralf Zimmermann. Unter den Augen der Reservistenkameradschaft Bergneustadt-Gummersbach wurden im Anschluss am Ehrenmahl zwischen den Urnenwänden in einem feierlichen Akt Kränze niedergelegt.