Archiv

Viel Lob, aber keine Punkte für Derschlag

pn; 13. Nov 2016, 22:00 Uhr
ARCHIV

Viel Lob, aber keine Punkte für Derschlag

pn; 13. Nov 2016, 22:00 Uhr
Oberberg - Derschlag kitzelt Aachen 45 Minuten - Funk schießt Nümbrecht im Alleingang zum Sieg - CVJM verliert - Blech rettet TVS-Sieg - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von ‚Sportsbar Lutter‘ (AKTUALISIERT).
TuS Derschlag – BTB Aachen 25:33 (14:14)


Viel Lob heimsten die Derschlager Handballer nach ihrem Auftritt gegen Tabellenführer BTB Aachen ein. „Die Schiedsrichter und auch Aachen haben uns mit lobenden Worten zwar überhäuft, aber davon können wir uns wenig kaufen“, versuchte TuS-Trainer Ralph Weinheimer die positive Kritik einzuordnen. Denn in der Tat lieferte sein Team dem Favoriten über 45 Minuten einen ebenbürtigen Kampf, musste letztlich aber doch teures Lehrgeld zahlen. Beim 19:17 (42.) hatten die Hausherren die große Möglichkeit sich auf drei Treffern abzusetzen. Der vermeintlich leichte Gegenstoßpass geriet jedoch viel zu kurz. Aachen konterte seinerseits, erzielte dabei nicht nur den 19:18-Anschlusstreffer, sondern erkämpfte sich auch eine Zeitstrafe gegen Derschlags aufgerückte Deckung. Das Momentum war gekippt, die Gäste spielten fortan befreit auf.


„Wir kamen anschließend überhaupt nicht mehr in die Rückwärtsbewegung und wurden von Aachen gnadenlos ausgekontert“, beschrieb Weinheimer die Schlussviertelstunde, die die Kaiserstädter humorlos herunter spulten. Es war jedoch nicht nur die ausgehende Kondition, gepaart mit dem mangelhaften Rückzugsverhalten, die eine mögliche Sensation verhinderten. Neben einigen Hochkarätern ließen die Hausherren auch ganze sechs Siebenmeter ungenutzt liegen. „Aachen geht natürlich als Spitzenreiter auch mit einem ganz anderen Selbstverständnis an so ein Spiel heran“, weiß Weinheimer, dass seinem Team nach der Niederlagenserie zu Saisonbeginn auch ein wenig das Selbstvertrauen fehlte. „Auch wenn wir uns am Ende nichts davon kaufen können, aber wir haben 45 Minuten lang auf Augenhöhe agiert“, setzt Weinheimer darauf, dass sein Team sich dieses nun peu à peu erarbeiten wird.


Derschlag: Petar Cutura (7), Vladislav Vesselinov, Marko Vidovic (je 6), Sven Suton (4/1), Timo Domian, Nils Welke (je 1).




SSV Nümbrecht – HSG Geislar-Oberkassel 29:20 (14:9)


Eine Reaktion hatte das Nümbrechter Trainertandem Mario Jatzke und Patrick Seebaum nach der blutleeren Derbyvorstellung gegen Strombach von ihrer Mannschaft eingefordert. Gegen Mitaufsteiger Geislar-Oberkassel sollte das Team diese auch liefern. „Wir haben auch in der Höhe völlig verdient gewonnen“, resümierte Jatzke einen ruhigen Abend. Die Bonner Spielgemeinschaft war mit der aggressiven SSV-Deckung von Anfang an überfordert, so dass Nümbrecht eine frühe 3:0-Führung auf 12:5 ausbauen konnte. Aber auch in der Offensive zeigten sich die Südkreisler deutlich griffiger und vor allem beweglicher als noch in der Vorwoche. Gerade Linksaußen Daniel Funk erwischte einen wahren Sahnetag.


Nach dem Seitenwechsel sollte der Vorsprung bis zum 27:15 (48.) ausgebaut werden, ehe Nümbrecht in der Schlussphase die Zügel ein wenig schleifen ließ. „Die Jungs haben aber insgesamt die Reaktion gezeigt, die wir sehen wollten. Das war der erste Schritt in die richtige Richtung“, zeigte sich Jatzke sehr zufrieden und betonte zugleich, wie wichtig dieser Erfolg war: „Schließlich haben wir in der Liga jetzt zwei Wochen Pause. Das Pokalendspiel kommende Woche nehmen wir gerne mit, aber unser Fokus liegt ganz klar auf der Liga.“


Nümbrecht: Daniel Funk (10/3), Kevin Schieferdecker (6), Marcel Samel (6/2), Mario Weissner (4), Lukas Hemmersbach (2), Johannes Urbach (1).


MTV Köln – CVJM Oberwiehl 31:23 (14:11)

„Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf nicht wirklich wieder“, blickte Trainer Florian König nach dem Schlusspfiff ein wenig ernüchtert auf die nackten Zahlen. Denn so chancenlos, wie es das Ergebnis letztlich aussagt, sah der Übungsleiter sein Team längst nicht. Die CVJM-Taktik, den starken Kölner Mittelblock zu meiden, dafür immer wieder auf die Nahtstelle zwischen Außen und Halb zu stoßen, funktionierte über 20 Minuten wunderbar. Bis zum 5:8 fiel den Hausherren zudem wenig gegen die gut gestaffelte oberbergische Defensive ein. Doch die Domstädter begannen nun vermehrt besser zu verschieben und brachten damit den Oberwiehler Angriff fast zum Erliegen. „Wir haben die Lücken, die sich durch Kölns veränderte Defensivtaktik geboten haben, leider nicht genutzt, sondern sind überhastet geworden", analysierte König den Bruch im Spiel.

Doch  vom Pausenrückstand ließen sich die Gäste keineswegs einschüchtern und blieben über 18:16 und 22:20 bis zum 24:22 (50.) stets auf Schlagdistanz. Vor allem der überragende Mirco Gröbner war kaum zu stoppen. „Wir haben leider immer wieder den Zeitpunkt verpasst, den Anschlusstreffer zu erzielen“, sah König in der Schlussphase aber doch noch alle Dämme brechen. Oberwiehl, das kurzfristig auf Andre Rischikov und Arthur Gartung hatte verzichten müssen, musste dem Kräfteverschleiss seinen Tribut zollen, so dass Köln noch einen deutlichen Sieg herauswarf. „Gleich vier erfahrene Spieler ersetzen zu müssen, war über das gesamte Spiel gesehen, einfach nicht möglich“, lautete König Fazit.

Oberwiehl: Mirco Gröbner (10), Simon Schanz (3), Mathias Ullenboom (3/2), Jens Frey (2), Jonas Hesener, Jan Jäckel, Jan Sonka, Jared Wilkes, Marc Weschenbach (je 1).
  

SC Fortuna Köln – TV Strombach 21:24 (12:11)


„Wichtig sind mir die Punkte“, konnte TVS-Trainer Maik Thiele nach dem Duell in der Kölner Südstadt durchatmen. Denn sein Team springt durch den dritten Erfolg in Serie endgültig ins Ligamittelfeld. Einen Schönheitspreis werden allerdings beide Teams für diese Partie nicht erhalten. Die Partie dümpelte über weite Strecken auf einem äußerst überschaubaren Niveau und beide Torhüter waren die Hauptprotagonisten. Köln erwischte über 4:2 (8.) den besseren Start und profitierte immer wieder von Zeitstrafen gegen die zu langsam agierende TVS-Deckung, die sich bei ihrem Schlussmann Marvin Blech bedanken durfte, dass sich die Gastgeber nie absetzen konnten. „Wir mussten unseren Mittelblock krankheitsbedingt umbauen und haben das gegnerische Kreisläuferspiel nie in den Griff bekommen“, fiel Thiele kurzfristig mit Philip-Jonas Wilhelm der Abwehrchef aus. Beim 11:8 (27.) drohte es kurzzeitig deutlicher zu werden, doch angeführt von Joscha Jaeger blieb die Begegnung zur Pause spannend.


Frisch aus den Kabinen kippte die Partie beim 14:15 (38.) durch Thorben Schneider erstmals. Zwar stand Strombach nun deutlich besser in der Deckung, agierte dafür aber umso überhasteter in der Offensive. Bestes Beispiel ein ganz schwach ausgespielter Tempogegenstoß durch Michiel Töpfer. Köln ging abermals in Führung und verteidigte diese bis zum 19:18 (46.) eisern, ehe sich ein SC-Spieler eine Zeitstrafe wegen eines Abstandvergehens einhandelte. Strombach erzielte nun drei Treffer in Folge zum 19:21 (54.) und konnte sich in der Schlussphase zudem auf Marvin Blech verlassen. Der Keeper läutete die Schlussminuten mit einem parierten Siebenmeter ein und zog Fortuna Köln mit drei weiteren starken Paraden endgültig den Zahn. „Hätten wir nicht so viele freie Würfe verschossen, wäre das bedeutend leichter geworden, aber letztlich zählen nur die Punkte“, so Thiele abschließend.


Strombach: Joscha Jaeger (7), Dennis Hermann, Florian Panske (je 4), Thorben Schneider, Marcel Mesenhöler (je 3), Malte Meinhardt (2/1), Nico Blech (1).
  
Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG