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'Grusel-Clown-Hype' erreicht Oberberg

nh; 24. Oct 2016, 15:45 Uhr
Symbolfoto.
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'Grusel-Clown-Hype' erreicht Oberberg

nh; 24. Oct 2016, 15:45 Uhr
Oberberg - Das Phänomen von Grusel-Clowns ist in den Oberbergischen Kreis geschwappt - Am Wochenende wurden zwei maskierte Clowns gesichtet - Einer führte einen Baseball-Schläger mit sich und erschreckte Autofahrer.
Von Nils Hühn

Schon seit einiger Zeit machen „Grusel-Clowns“ die Straßen in den USA und anderen Ländern unsicher. Der Trend, als Clown verkleidet andere Menschen zu erschrecken, erreichte zuletzt Deutschland und entwickelte hierzulande eine problematische Eigendynamik. Am vergangenen Wochenende registrierte die Polizei 86 Vorfälle mit Grusel-Clowns in Nordrhein-Westfalen - zwei davon im Oberbergischen Kreis, wie Oberbergs Polizeisprecher Michael Tietze mitteilte.

Am Samstagabend meldete sich um 21:20 Uhr ein Anrufer bei der Polizei und gab an, einen Clown in der Bahnstraße in Bergneustadt gesehen zu haben. Eine Streifenwagenbesatzung konnte aber keine verkleidete Person entdecken. Nur wenige Stunden später gab es den nächsten Vorfall: Am frühen Samstagmorgen (1:15 Uhr) berichtete ein Zeuge von einem maskierten Clown, der mit einem Baseballschläger auf vorbeifahrende Autos auf der La-Roche-sur-Yon-Straße in Gummersbach zu lief. Die alarmierte Polizei konnte auch hier keinen Verdächtigen auffinden. In beiden Fällen wurden keine Anzeigen geschrieben.

Bei Attacken in anderen Fällen wurden Personen sogar mit Messern oder Baseball-Schlägern angegriffen. „Warum man jeden Hype mitmachen muss, verstehe ich nicht“, ist Polizeisprecher Tietze von dem neuen Trend irritiert. Aus einem vermeintlichen Scherz könne schnell bitterer Ernst werden. „Vielleicht verreißt ein Autofahrer vor Schreck das Lenkrad“, hofft Tietze, dass es zu keinen weiteren Vorfällen kommt, wobei mit einem Anstieg zu rechnen ist, da kommenden Montag (31. Oktober) Halloween ist.

„Es ist zu befürchten, dass aus den Clown-Attacken ein ganz, ganz hässlicher Trend wird“, sagte Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, der ‚Huffington Post‘. Er befürchtet, dass sich der Trend zu Halloween ausbreiten könnte. „Wer andere sprichwörtlich zu Tode erschrecken will, ist nicht lustig, sondern ein Straftäter“, hat der Spaß für NRW-Justizminister Thomas Kutschaty bereits aufgehört, wie er der „Bild“-Zeitung berichtete.

Wer Opfer von einer Clown-Attacke wird, sollte sofort die Polizei rufen. Dabei betonte Michael Tietze, dass das bloße Tragen einer Verkleidung keine Straftat sei. „Wer allerdings Messer oder Baseball-Schläger mit sich führt, wirkt bedrohlich.“ Panik ist allerdings nicht angebracht, denn bislang kam es durch die Grusel-Clowns zu keiner Straftat im Oberbergischen Kreis, weshalb das Thema bei der hiesigen Polizei nicht aufmerksamer behandelt wird, als andere Delikte.

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