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Über das Leben von Franz Schubert

uh; 23. Oct 2016, 13:09 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Über das Leben von Franz Schubert

uh; 23. Oct 2016, 13:09 Uhr
Nümbrecht - Rezitator Lutz Görner ließ gestern in der Neuen Orangerie auf Schloss Homburg das Leben von Franz Schubert Revue passieren - Die junge Pianistin Nadia Singer spielte Schuberts Musik und Edward Leach sang seine Lieder.
Franz Schubert war ein österreichischer Komponist. Obwohl er im Jahre 1828 schon im Alter von 31 Jahren verstarb, hinterließ er ein reiches und vielfältiges Werk. Er komponierte rund 600 Lieder, weltliche und geistliche Chormusik, sieben vollständige und fünf unvollendete Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerke, Klaviermusik und Kammermusik.

[Lutz Görner war nicht zum ersten Mal in Nümbrecht.]

Zu seinen Lebzeiten war die Zahl seiner Bewunderer recht überschaubar. Schumann, Liszt und Brahms, wie auch andere Komponisten der Romantik entdeckten und rühmten das Werk ihres Vorgängers. Franz Schubert wurde als 13. von 16 Kindern geboren. Von diesen wurden nur fünf älter als ein Jahr und vier erreichten das Erwachsenenalter. Sein Vater war Lehrer. Schubert erhielt im Alter von fünf Jahren den ersten regelmäßigen musikalischen Unterricht, mit sieben Jahren bekam er Orgelunterricht. Schon bald zeigte sich die Begabung in der Komposition. Im Alter von 13 Jahren komponierte er eine Klavierfantasie G-Dur zu vier Händen. Seinen Beruf als Lehrergehilfe gab er bald auf, um sich der Musik widmen zu können. Freunde organisierten musikalische Zusammenkünfte, die ab 1821 als Schubertiaden bekannt wurden.

Franz Schubert, der an Syphilis erkrankt war, wurde nur 31 Jahre alt. Zu seinen Lebzeiten kannten ihn im damals 250.000 Einwohner zählenden Wien nur schätzungsweise 2.000 Menschen. Sein Vermögen bestand aus einigen Musikinstrumenten, die nach heutigem Wert rund 400 Euro betragen hätten. Bekannt und berühmt wurde er posthum. Zu seinen bekanntesten Liedern zählen „Heideröslein“, „Erlkönig“ und „Am Brunnen vor dem Tore“. 


Die Besucher in der Neuen Orangerie erlebten einen unterhaltsamen Klavierabend, gespickt mit unterhaltsamen Anekdoten aus dem Leben von Franz Schubert, gezielt pointiert durch den Rezitator Lutz Görner. Erheiterndes und auch Erschreckendes, zum Teil auch Originalzitate, hörten die Gäste an diesem Abend. Virtuos und sinnlich spielte Nadia Singer (25) Schuberts Musik auf dem Klavier. Die junge russische Pianistin hat vor vier Jahren in Rostow am Don ihr Konzertexamen abgelegt. Der Tenor Edward Leach (26) wurde im Jesus College an der University of Cambridge ausgebildet. An diesem Abend sang er „Der Erlkönig“, „Das Heidenröslein“, „Der Musensohn“ und „Der Wanderer“.


[Die Orangerie war bis auf den letzten Platz besetzt.]

Lutz Görner gastierte bereits zum vierten Mal in Nümbrecht. Schon zu Beginn des Klavierabends sagte er, mit einem Blick auf die Zuschauermenge in der vollbesetzten Neuen Orangerie: „Nun, alle haben hineingepasst, das ist schön“. Im kommenden Januar wird Lutz Görner erneut auf Schloss Homburg gastieren.  
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