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Zwei Punkte für die Seele

pn; 23. Oct 2016, 00:30 Uhr
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Zwei Punkte für die Seele

pn; 23. Oct 2016, 00:30 Uhr
Oberberg - Nümbrecht chancenlos in Marienheide - Oberbantenberg hadert mit der eigenen Offensive und den Schiedsrichtern - Oberwiehl eilt zum nächsten Sieg.
HSG Marienheide/Müllenbach – SSV Nümbrecht II 32:20 (12:9).


„So ein Sieg macht natürlich mehr Spaß. Es sind zwar nur zwei Punkte, aber die tun dafür richtig gut“, war HSG-Trainer Marcus Toelstede die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg im Abstiegsderby anzumerken. Ganz anders dagegen die Gemütslage bei David Debus, der für Daniel Funk die Geschicke auf der Nümbrechter Bank lenkte. „Wir hatten den Jungs vorgegeben, den Gegner kaputt zu laufen und präsentieren dann das langsamste Spiel der gesamten Saison“, hatte sich die SSV-Reserve deutlich mehr auf der Hei ausgerechnet. Die Gastgeber erwischten zum 4:0 den besseren Start und verschleppten bis zum 12:9-Pausenstand clever das Tempo. Gerade die zuletzt oft gescholtene Defensive hielt Nümbrechts Rückraumachse stets auf Distanz.


Nach dem Seitenwechsel wurde Holger Fischer in Manndeckung genommen, doch auch dieser Taktikkniff sollte nicht greifen. Die Spielgemeinschaft agierte auch ohne ihren Spielgestalter souverän und baute den Vorsprung konsequent bis zum 21:11 (40.) aus. „Ich hätte mich am Liebsten selbst eingewechselt, um einfach mal ein wenig Tempo ins Spiel zu bringen“, haderte der verletzte Debus auf der Bank. Doch zumindest Alex Winkler bäumte sich nun noch ein wenig auf, konnte an der überraschend deutlichen Niederlage aber auch nichts mehr ändern. „Wir werden jetzt aber auf keinen Fall in Euphorie verfallen“, lobte Toelstede neben der Defensive auch den starken Torhüter Philip Heist. Durch den Sieg gibt die HSG die rote Laterne an die Bonner Reserve ab und schiebt sich auf den drittletzten Rang vor den SSV Nümbrecht II.


Nümbrecht: Alex Winkler (6), Marcus Schwemke (6/2), Dominik Donath (5/1), Markus Bitzer, Gunnar Jürges, Michael Nawotke (je 1).

Marienheide/Müllenbach: Maurice Gienczek (9), Holger Fischer (8/1), Daniel Küsters, Lutz Lichtinghagen, Philippe Gienczek (je 3), Marcus Schneider, Thomas Grote, Leon Hagen (je 2).





TK Nippes – HSG Oberbantenberg/Niederseßmar 22:18 (10:13).


Bitteres Lehrgeld musste die HSG Oberbantenberg/Niederseßmar im Herzen Kölns zahlen. Der bislang ungeschlagene Tabellenführer kassierte die erste Saisonniederlage und das keineswegs zu Unrecht, auch wenn Trainer Dirk Heppe durchaus mit den Umständen haderte. Die Gastgeber verabschiedeten mit dem Spiel ihren Kapitän und die zahlreich erschienenen Fans verwandelten die Halle in einen kleinen Hexenkessel. „Die Partie war dadurch von Emotionen geprägt und die Schiedsrichter haben sich in der Schlussphase davon leider beeinflussen lassen“, suchte Heppe die Schuld für die Niederlage aber keineswegs nur bei den Unparteiischen. „Wer nur fünf Treffer in einer Hälfte erzielt, darf sich nur schwer über Schiedsrichter aufregen“, zeigte er sich auch selbstkritisch.


Dabei hatte es lange Zeit gut für die Oberberger ausgesehen. Bis zum 15:17 (50.) lagen die Gäste fast ständig in Führung, agierten insgesamt aber ungewohnt drucklos und überzeugten lediglich kämpferisch. Danach begann ein Fehlerfestival sondergleichen. Während die Gäste nun zahlreiche Zeitstrafen kassierten, holte Nippes nicht nur zum 18:18 (55.) auf, sondern kippte auch die Partie. In den Schlussminuten agierte Oberbantenberg in ständiger Unterzahl und konnte nicht mehr zulegen. „Auch wenn die Schiedsrichter in den letzten Minuten jede 50/50-Entscheidung gegen uns entschieden haben, müssen wir uns doch an die eigene Nase fassen. Es war ein Nervenspiel und mein junges Team hat zu viele Fehler gemacht“, bleibt Heppes Team trotz der Niederlage Tabellenerster.


Oberbantenberg/Niederseßmar: Alexander Zurek, Robin Ziegler (je 4), Lucas Sievers, Luca Schrabe, Jan Kaminski, Dag Dissmann (je 2), Sebastian Deilmann, Pascal Cramer (je 1).



CVJM Oberwiehl II – HSV Troisdorf 34:24 (17:10).


„Wir sind auf den Geschmack gekommen“, findet die junge CVJM-Mannschaft von Nils Hühn mehr und mehr Freude am Gewinnen. Den dritten Sieg in Folge feiert das Team gegen den Aufsteiger aus Troisdorf. Die Gastgeber legten zwar einen starken 5:1-Auftakt (7.) aufs Parkett, der HSV stabilisierte sich aber zunächst nach einer frühen Auszeit. Doch von der Aufholjagd zum 10:9 ließ sich Oberwiehl nicht aus der Ruhe bringen. Der eingewechselte Torhüter Pascal Wilmeroth sorgte mit seinen Paraden für einen beruhigenden Pausenvorsprung. Doch damit schienen die jungen CVJM-Spieler das Spiel innerlich bereits abgehakt zu haben. Pomadiges Spiel führte dazu, dass Troisdorf beim 20:18 wieder an sich glaubte, ehe Hühn mehrere Umstellungen vornahm. Zwar leisteten sich die Hausherren weiter den Luxus vieler Fahrkarten, der letztlich deutliche Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr. „Die Mannschaft hat super mitgezogen und ständig Gas gegeben. Einzig die Konzentrationsschwächen im Abschluss müssen wir abstellen“, stellte Hühn Bestnoten für Wilmeroth, Julian Klein, Frankjörn Schell und Alexander Baldamus aus.


Oberwiehl: Jonas Hesener (6), Alexander Baldamus, Julian Marenbach (je 5), Jan Bluhm (5/1), Julian Klein, Frankjörn Schell (je 3), Marco Dabringhausen (3/1), Daniel Rischikov (2), Jens Barf, Raphael Kraus (je 1).


Ergebnisse und Tabelle
  
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