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Sparkasse führte Münzgeldgebühr ein

Red; 12. Oct 2016, 12:51 Uhr
Bild: privat.
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Sparkasse führte Münzgeldgebühr ein

Red; 12. Oct 2016, 12:51 Uhr
Oberberg – Seit September müssen Kunden der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt die Abgabe von größeren Mengen Münzgeld bezahlen – Sparkasse: Stetig steigende Kosten machen Anpassung der Preise unumgänglich.
Eine Verordnung der Europäischen Union (EU) verpflichtet Kreditinstitute seit dem 1. Januar 2015 dazu, angenommene Münzen einzeln auf Echtheit und Beschädigungen zu prüfen. Die Kosten für diese Prüfung, die beispielsweise bei einer mittelgroßen Sparkasse entstehen, schätzt der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) auf circa 400.000 €. Das entspricht ungefähr 0,6 Cent je Münze. Darauf reagiert die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt nun mit einer Gebühr für Privat- und Gewerbekunden, die im vergangenen September eingeführt wurde. „Aufgrund der enormen zusätzlichen Belastung sei eine Anpassung der Preise für die Münzgeldannahme unumgänglich“, so die Sparkasse.



Kunden können ihre zu zählenden Münzen in allen 13 Geschäftsstellen der Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt abgeben. Sie werden allerdings nicht mehr vor Ort gerollt, sondern in einen sogenannten Safebag gefüllt und von einem Dienstleistungsunternehmen abgeholt, das die Voraussetzungen für die Münzgeldprüfung erfüllt. Privat- und Gewerbekunden, die bis zu 50 Münzen einzahlen, können dies kostenlos tun. Bei Einzahlungen von mehr als 50 Münzen fällt ein Preis in Höhe von 5 € je angefangenem Safebag (Fassungsvermögen: 5 Kilogramm) an. Privatkunden, die Münzgeld im Gegenwert von bis zu 10 € abgeben, zahlen 2,50 €. Bei Minderjährigen, Vereinen und Spargemeinschaften wird bei Gutschrift auf ein Giro- beziehungsweise Sparkonto kein Preis berechnet. Auch an Weltspartag sind Bargeldeinzahlungen weiterhin kostenfrei möglich.

Die Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt ist das erste Institut in der Region, das die Münzgeldgebühr eingeführt hat, weshalb man sich die Entscheidung auch nicht leicht gemacht habe, erklärt Udo Wiesener von der Sparkasse. Er betont, dass die Bank durch die Einführung der Gebühr keinerlei Gewinne erziele, sondern die stetig steigenden Kosten zumindest teilweise decken wolle. Dies sei bei anderen Instituten, beispielsweise in der Rhein-Ruhr-Schiene, schon länger gängige Praxis.
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