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Kaufland-Ansiedlung: Tauziehen vertagt

lo; 7. Oct 2016, 10:00 Uhr
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Kaufland-Ansiedlung: Tauziehen vertagt

lo; 7. Oct 2016, 10:00 Uhr
Bergneustadt – Im gestrigen Bauausschuss musste Bürgermeister Wilfried Holberg einen Vorschlag zur Befreiung von den Festsetzungen im Bebauungsplan des ehemaligen Extra-Areals zurückziehen, weil wichtige Fragen noch ungeklärt sind.
Die Ansiedlung eines Verbrauchermarktes auf dem ehemaligen Extra-Gelände an der Othestraße entwickelt sich scheinbar zu einer unendlichen Geschichte. Im gestrigen Planungs-, Bau- und Umweltausschuss sah Bürgermeister Wilfried Holberg sich gezwungen, einen Verwaltungsvorschlag zur Befreiung von den im Jahr 1997 festgeschriebenen Bebauungsplangrenzen von der Tagesordnung zurückzuziehen.

Bereits vor der Sommerpause hatte Interessent Kaufland signalisiert, die Grenzen um zwei jeweils 90 Quadratmeter große Bereiche für Konzessionäre überschreiten zu wollen. Laut den Planungen kalkuliert Kaufland mit einer Verkaufsfläche von 2.515 Quadratmetern. Die zu Beginn des Jahres seitens des Oberbergischen Kreis positiv beschiedene Bauvoranfrage würde sogar eine Verkaufsfläche von 3.145 Quadratmetern erlauben, solange man sich innerhalb der festgeschriebenen Baugrenzen bewegt.

Die Verwaltung begründete den Vorschlag zur Befreiung von den alten Baugrenzen damit, dass die zusätzlich beantragten Flächen im Vergleich zur Gesamtgröße des Marktes klein seien sowie die Abweichung städtebaurechtlich vertretbar und mit den nachbarschaftlichen Interessen vereinbar sei.

Der zu erwartende Clinch zwischen Befürwortern und Kritikern wurde vertagt, weil Holberg den Vorschlag erst gar nicht zur Abstimmung brachte. Bis vorgestern hatte er keine hieb- und stichfeste Aussage erhalten, dass die Kaufland-Gruppe und der Immobilienvermarkter Redos sich über den Kauf des Areals einig sind. Ein Bauantrag liege weder dem Kreis noch der Stadt vor.

Der Bürgermeister erklärte, dass vor diesem Hintergrund keine rechtliche Grundlage vorhanden sei, einen Beschluss herbeizuführen. Aus seiner Enttäuschung machte er keinen Hehl: „Ich fühle mich von den Investoren ein wenig im Regen stehen gelassen.“        
      
  
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