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Interkulturelle Woche mit „Vielfalt – Das Fest“ eröffnet

vma; 26. Sep 2016, 19:00 Uhr
Bilder: Vera Marzinski – Vielfalt auch in der Musik am Eröffnungstag der Interkulturellen Woche. „Karibuni“ begeisterte mit Weltmusik für Kinder und spontan kamen Kinder und Erwachsene aus dem Publikum auf die Bühne.
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Interkulturelle Woche mit „Vielfalt – Das Fest“ eröffnet

vma; 26. Sep 2016, 19:00 Uhr
Lindlar - Mit einem vielfältigen Programm - von Musik über Ansprachen, Infoständen bis zu internationalen Gerichten - startete die Interkulturelle Woche 2016 offiziell im LVR-Freilichtmuseum Lindlar.
Von Vera Marzinski

Gerade in der Region finde sich die Vielfalt wieder, sagte Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig im Rahmen der Eröffnung der Interkulturellen Woche im Freilichtmuseum, und freute sich auf facettenreiche Tage. Anne Henk-Hollstein, 1, stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, betonte, dass es wichtiger denn je sei, Toleranz für Verschiedenheit zu fördern. „Es ist unsere Aufgabe für mehr Respekt und Solidarität einzustehen“. Begeistert zeigte sie sich über die Energie, die das Fest auf die Menschen ausübe. Neben vielen Institutionen, Musik- und Tanzgruppen, fanden sich unter den Gästen auch 500 Flüchtlinge ein.

Zum Start gab es Geschenke für die Veranstaltung. Der Superintendent des Kirchenkreises an der Agger, Jürgen Knabe, brachte einen Apfelbaum mit als Zeichen gegen Entmutigung und Hoffnungslosigkeit und Zeichen der sprießenden Ökumene. „Wenn morgen die Welt untergehen würde, würde ich heute einen Apfelbaum pflanzen“, zitierte er Luther. Seine Kollegin Andrea Vogel vom Evangelischen Kirchenkreis Köln rechtsrheinisch, zu dem Lindlar gehört, übergab ein Seil, das für den Zusammenhalt und die Kooperation stehe und betonte: „Einer trage des anderen Last“. Man solle die Tragfähigkeit eines Seils spüren, wenn man miteinander in eine Richtung ziehe.

Eine Lokomotive brachte Kreisdechant Christoph Bersch mit. Alleine wäre eine Lokomotive sinnlos, aber sie bringe mit ihrem Motor alles in Bewegung. Jeder Zug habe ein bestimmtes Ziel, so auch dieser: „Eine Gesellschaft in der wir gemeinsam in Frieden unterwegs sind.“ Landrat Jochen Hagt ging in seiner Ansprache auf das Grundgesetz ein, und stellte die Artikel 1 (1) ("Die Würde des Menschen ist unantastbar") und 3 (1) ("Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich") heraus. Als Vertreter des türkisch-islamischen Kulturvereins Lindlar betonte Ali Yasar, das Integration möglich sei. Funda Öztürk, Vorsitzende der Aleviten NRW, wies auf unter anderem auf ein Kernelement des alivitischen Glaubens hin: das Zusammenkommen in der Gemeinschaft.


[Vielfalt auch im Publikum – Menschen aus vielen Ländern feierten zusammen.]
  
Zusammen kamen viele Menschen bei strahlendem Sonnenschein im Freilichtmuseum. Auf der Bühne gab es Musik: von jungen Musikern aus dem Bergischen – „Optimal“ – bis zu Irish Folk mit „Green-White-Orange“. Dazwischen persische und arabische Musik von „Milad Mamadi und Abdou Ezzai“. In ihren bunten Gewändern präsentierte die „Steven-Ouma-Band“ kenianische Musik. Auch bolivianischer Tanz mit „Bolivia Unida“ sowie Gospel von „Canto“ dem evangelischen Gospelchor aus Wipperfürth war mit dabei.

Zwischendurch konnten die Gäste an den Ständen diverse Speisen – wie Gözleme, gefüllte Teigtaschen oder auch Bulgur-Salat - erhalten. Außerdem fand in der Zehntscheuer noch ein Gesprächsforum des Caritasprojekts „Vielfalt. Viel Wert“ statt und in der Museumsherberge die Bilderausstellung „PEACE“. Zudem erhielt das Freilichtmuseum einen Scheck über 3.000 € von der Firma ONI, die in den Veranstaltungstag hineinflossen. Ein Tag mit einem Fest, um die kulturelle Vielfalt zu feiern und Grenzen zu überwinden.



[Anne Henk-Hollstein, erste Stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, betonte, dass es wichtiger denn je sei, Toleranz für Verschiedenheit zu fördern.]

Während der Interkulturellen Woche begegnen sich Menschen aller Religionen in friedlicher Absicht – das verdeutlichten auch die vier Fahnen mit den Symbolen des Christentums, des Judentums, des Islams und des Buddhismus, die stellvertretend für alle Weltreligionen von Pfarrerin Anja Karthäuser, Evangelischer Kirchenkreis An Der Agger, und Gabriele Goldschmidt, Leiterin des Fachdienstes für Integration und Migration Caritasverband Oberberg, auf der Bühne aufgestellt wurden. Gemeinsamkeit und Gemeinsinn brauchen Austausch und Begegnung.

Im Freilichtmuseum Lindlar setzen Sie diese Idee vorbildlich um: „Vielfalt – Das Fest“ bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft, unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Lebenserfahrung zusammen: Alteingesessene und Neuankömmlinge, Mitglieder von Vereinen und Kirchengemeinden, engagierte Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte, so Aydan Özowuz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, im Vorwort zur diesjährigen Interkulturellen Woche. Die bietet auch wieder viele interessante Veranstaltungen mit Möglichkeiten für Austausch und Begegnung.

  
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