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Wenn der Arbeitgeber zum Lesepaten wird

fj; 20. Sep 2016, 13:30 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Anke Koester, Leiterin Bildungsbüro; Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies, Holger Obergfoll, Werksleiter Schneider Electric Wiehl; Landrat Jochen Hagt sowie (vorne) Thorsten Schmidt und sein Sohn Jonathan.
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Wenn der Arbeitgeber zum Lesepaten wird

fj; 20. Sep 2016, 13:30 Uhr
Oberberg – Der Kreis beteiligt sich an der Initiative „Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“ und fordert Unternehmen zur Teilnahme auf – Auch Schneider Electric versorgt seine Mitarbeiter mit Geschichten für deren Kinder.
Wenn im Hause der Familie Schmidt vorgelesen wurde, waren es oft dieselben Geschichten. Denn Jonathan (4 Jahre) und sein Bruder Lukas (3 Jahre) wussten ganz genau, welches ihre Lieblingsbücher sind. Nun gibt es wöchentlich neuen Lesestoff - und für den sorgt der Arbeitgeber von Vater Thorsten, der bei der Gemeinde Reichshof im Bauamt beschäftigt ist. Denn die Gemeinde Reichshof macht seit diesem Jahr beim Projekt „Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“ mit. Auf Initiative des Bildungsbüros startete die Initiative im September 2014 als internes Angebot für die Mitarbeiter der Kreisverwaltung. Die Stiftung Lesen stellte Informationen und Tipps zum Vorlesen sowie wöchentlich eine neue Vorlesegeschichte zur Verfügung, die dann vom Kreis an die teilnehmenden Mitarbeiter weitergeleitet wurde. Diese erhielten so Geschichten, die sie ihren Kindern vorlesen konnten.

Nun trägt das Bildungsbüro das Projekt in den Oberbergischen Kreis. Die Kommunen Gummersbach, Lindlar, Morsbach, Reichshof und Wiehl gehen auf die Arbeitgeber zu. In Wiehl macht das Unternehmen Schneider Electric mit. Via Intranet stellt das Unternehmen seinen Mitarbeitern die Geschichten zum Ausdruck oder Download zur Verfügung, sodass zu Hause direkt vorgelesen werden kann, ohne erst ein passendes Buch auswählen und kaufen zu müssen. „Wir verlangen unseren Mitarbeitern viel ab. Mit der Teilnahme an diesem Projekt wollen wir sie dabei unterstützen, auch ihre Rolle als Familienväter oder Mütter bewusst wahrzunehmen“, erklärte Burkhard Broksch, Ausbildungsleiter bei Schneider Electric, beim heutigen Projektauftakt. Werksleiter Holger Obergfoll sah auch die wirtschaftliche Seite: „Deutsche Unternehmen sind auf Innovationen angewiesen. Um innovativ zu sein, muss man sich das entsprechende Wissen aneignen und die Basis des Lernens ist das Lesen.“

  

Auch für Landrat Jochen Hag stand fest: Das Lesen lernen fällt leichter, wenn man vorgelesen bekommt. Besonders in Zeiten, wo die elektronischen Medien dem Buch Konkurrenz machen, sei es wichtig, Kinder über das Vorlesen an das Lesen heranzuführen. „Beim Vorlesen geht es aber nicht nur um das Lesen lernen, sondern um den Spracherwerb im Allgemeinen“, erklärte Anke Koester, Leiterin des Bildungsbüros Oberberg. Denn durch die Geschichte kommen Kinder und ihre vorlesenden Eltern in Dialog über die verschiedensten Themen. Das konnte auch Thorsten Schmidt bestätigen. „Die immer neuen Geschichten wecken die Neugier der Kinder. Sie stellen Fragen, aus denen sich dann spannende Gespräche entwickeln“, erklärte der Vorlese-Papa, bei dem jeder Abend nun mit einer Geschichte und Zeit mit der Familie endet.

Unternehmen, die sich am Projekt „Mein Papa liest vor … und meine Mama auch!“ beteiligen wollen, erhalten weitere Informationen bei Kerstin Pack vom Bildungsbüro Oberberg, Tel.: 02261/88 40 82. Die Geschichten richten sich an Mädchen und Jungen im Alter von drei bis zwölf Jahren, bieten eine große thematische Bandbreite und berücksichtigen auch verschiedene kulturelle Hintergründe.
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