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Finale 2013 reloaded: Gelingt Wiehl die Revanche?

lo; 20. Sep 2016, 13:23 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- Beim Pokalsieg 2012 waren viele Spieler aus dem jetzigen Kader des FV Wiehl schon dabei. Können sie vier Jahre später abermals jubeln?
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Finale 2013 reloaded: Gelingt Wiehl die Revanche?

lo; 20. Sep 2016, 13:23 Uhr
Oberberg - Am Sonntag werden in Immekeppel die neuen Kreispokalsieger ermittelt - Wiehl trifft im Herren-Endspiel auf Bergisch Gladbach - Semifinale gegen Herkenrath hat sportjuristisches Nachspiel.
Am nächsten Wochenende ruht der Ball im Fußballkreis Berg, zumindest in den Kreisligen. Dafür stehen die Endspiele des Kreispokals auf dem Programm. Austragungsort ist in diesem Jahr die Sportanlage des TuS Immekeppel. Bereits am Samstag stehen sich im Spiel um Platz drei der SV Refrath (Kreisliga A) und der entthronte Vorjahressieger TV Herkenrath gegenüber (16 Uhr). Der Gewinner qualifiziert sich neben den beiden Finalisten für den Mittelrheinpokal. Das Endspiel der Frauen findet am Sonntag um 13 Uhr statt. Alles andere als ein deutlicher Erfolg des Mittelrheinliga-Vertreters Blau-Weiß Biesfeld gegen den Underdog DJK Dürscheid (Kreisliga A) wäre eine Sensation. Zum Abschluss kämpfen der FV Wiehl und der SV Bergisch Gladbach 09 um die Krone bei den Herren.       
Kreispokal-Finale

FV Wiehl - SV Bergisch Gladbach 09 (Sonntag, 15:30 Uhr), in Immekeppel.

Es fehlen: Christian Prinz, Waldemar Kilb, Radion Miller.

Zum Spiel: Der FV Wiehl steht zum ersten Mal seit drei Jahren wieder im Finale des Kreispokals. Der Gegner ist der gleiche wie seinerzeit: Mittelrheinligist SV Bergisch Gladbach 09. Das damalige Endspiel verlor die Auswahl von Trainer Ingo Kippels verdient mit 1:4. „Wir waren gerade in die Bezirksliga aufgestiegen. Das Spiel war relativ früh entschieden“, erinnert Kippels sich an die Niederlage in Hohkeppel zurück. Am kommenden Sonntag werden die Karten neu gemischt. Die Wiehler haben sich mittlerweile in der Landesliga etabliert und den 09ern in sportlicher Hinsicht angenähert.



Dennoch sieht der Coach das Team von Ex-Profi Thomas Zdebel in der Favoritenrolle. „Es liegt immerhin eine Klasse zwischen den beiden Mannschaften. Außerdem haben die Bergisch Gladbacher in der laufenden Saison gezeigt, dass sie zur Crème de la Crème der Mittelrheinliga gehören. Mit Ausnahme des Ausrutschers gegen Herkenrath spielen sie sehr stabil“, führt Kippels aus. Stichwort Herkenrath: Im Halbfinale hatte der FV dem Gladbacher Lokal- und Ligarivalen die Mission Titelverteidigung versaut. Im Elfmeterschießen versagten zwei TVH-Akteuren die Nerven, nachdem in der regulären Spielzeit und der Verlängerung kein Treffer gefallen war.

„An diesem Tag hat alles gepasst. Die Einstellung stimmte, die Jungs haben die Vorgaben perfekt umgesetzt und wir hatten das nötige Quäntchen Glück. Ob wir imstande sind, solch eine Leistung innerhalb von zwölf Tagen zum zweiten Mal abzurufen, bleibt abzuwarten. Ich traue es meiner Mannschaft zu“, so Kippels.

Um den nächsten Coup gegen einen Kontrahenten aus der höchsten Verbandspielklasse zu bewerkstelligen, bedarf es im Vergleich zum 1:3 beim GKSC Hürth in der Meisterschaft am vergangenen Sonntag einer Steigerung. In der hektischen Schlussphase verlor Wiehl die Ordnung. „Das ließ sich von außen nicht mehr steuern“, sagt Kippels. „Es haben sich Fehler eingeschlichen, weil bei uns die Kompaktheit nicht mehr vorhanden war. Außerdem fehlte uns die Kaltschnäuzigkeit im Torabschluss.“

Im Semifinale zauberte Kippels eine Fünferkette aus dem Hut, was sich als wirkungsvoller Schachzug erwies. Im Hinblick auf die taktischen und personellen Maßnahmen fürs Wochenende gibt der Übungsleiter sich indes bedeckt. „Der Platz in Immekeppel ist klein. Vielleicht agieren wir erneut so wie gegen Herkenrath oder aber wir spielen einen Tick offensiver, ohne mit wehenden Fahnen voranzumarschieren.“

Christian Prinz, Waldemar Kilb und Radion Miller, die dieser Tage nach überstandenen Verletzungen ins Training einsteigen, sind wahrscheinlich noch keine Option, alle anderen Spieler trotz vereinzelter Wehwehchen einsatzbereit. Kippels: „Die eine oder andere Blessur wird im Finale einfach ausgeblendet.“

Die Herkenrath-Partie hat übrigens ein Nachspiel vor der Kreisspruchkammer. Der Vorstand des Mittelrheinligisten hat ein Sportrechtsverfahren wegen einer angeblichen groben Unsportlichkeit des FV Wiehl angestrengt. Wie der Vorsitzende Manfred Noss auf Nachfrage von OA berichtete, geht es bei der Beschwerde um die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern, die bei Pokal-Begegnungen in der Regel geteilt werden. Laut Noss wollten die Herkenrather sich weder am Kassieren noch an der Erstellung der Abrechnung nach dem Abpfiff beteiligen. „Von solch einem Verein darf man wohl verlangen, dass er jemanden für diese Tätigkeiten abstellt.“

Aufseiten der Gastgeber fiel daraufhin die Entscheidung, das Geld nicht sofort auszuhändigen. Die Abrechnung wurde am gleichen Abend fertiggestellt, zwei Tage später sollte der Betrag auf das Konto des TVH überwiesen werden - verbunden mit der Bitte, die Bankverbindung mitzuteilen. In der Zwischenzeit hatte die Gegenseite aber bereits die sportrechtlichen Schritte eingeleitet. Die Verhandlung findet am Freitag statt. Noss: „Dort werde ich deutlich ansprechen, dass das Verhalten der Herkenrather an diesem Abend alles andere als gut nachbarschaftlich war.“ 
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