Gummersbach - Bei der überraschend schwach gestarteten MT Melsungen müssen die Gummersbacher Bundeligahandballer am Samstag antreten - Beim VfL liebäugelt man mit den nächsten Punkten - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach.

Von Uli Klein

MT Melsungen - VfL Gummersbach (Anwurf: Samstag, 19 Uhr)

Der Blick auf den Klassenspiegel täuscht: Während sich die Bundesligahandballer des VfL Gummersbach nach drei Spieltagen verlustpunktfrei im Norden des Tableaus eingenistet haben, ist die hoch gehandelte MT Melsungen an der Südspitze der Tabelle angelangt. Die Nordhessen, vor Saisonstart als Spitzenteam gehandelt, haben einen kapitalen Fehlstart hingelegt und sich unter anderem überraschend hohe Pleiten daheim gegen Aufsteiger Coburg (20:25) sowie eine Woche später in Erlangen (25:29), einem weiteren Ligafrischling, geleistet. Am Samstag kommt es nun zum direkten Vergleich zwischen den Fehlstartern und dem VfL, wobei die Gäste auf dem Papier die Favoritenrolle bekleiden.


Zuletzt zeigten sich die Handballer von Trainer Michael Roth allerdings deutlich formverbessert und lieferten dem amtierenden deutschen Meister vergangenen Mittwoch hartnäckigen Widerstand. Die Rhein Neckar Löwen mussten beim 30:26-Erfolg jedenfalls hart kämpfen, um die Punkte mit in den Kraichgau zu nehmen. Handballlehrer Roth, der seine Jungs nach den Pleiten gegen die Erstklässler zum Extratraining und zahlreichen Einzelgesprächen bat, sah sein Team gegen den Meister denn auch klar im Aufwind: „Man hat gemerkt, dass die Mannschaft den Schalter unbedingt umlegen wollte“,  konstatierte der Coach und formulierte seine Erwartungen für das Wochenende: „Gegen Gummersbach müssen wir nun endlich auch punkten.“

Eine Erwartung, die Emir Kurtagic zwar nachvollziehen, aber keineswegs teilen kann: „Melsungen ist sicher viel stärker, als es die aktuelle Situation aussagt“, findet der Gummersbacher Handball-Gelehrte. Die trainerliche Wertschätzung der MT ändert allerdings nichts daran, dass man im blau-weißen Lager durchaus auf ein weiteres Erfolgserlebnis spekuliert. Kurtagic glaubt denn auch stichhaltige Argumente für diesen Anspruch zu haben: „Zum einen haben wir in Melsungen immer gut ausgesehen. Zum anderen hat mich mein Team an den ersten drei Spieltagen überzeugt. Wir sind gut drauf. Die Partie wird zwar ein erster richtiger Prüfstein für uns. Aber die Chancen stehen aus unsere Sicht mindestens 50:50. Es geht zwar nicht von allein. Sollten wir jedoch eine gute Leistung bringen, holen wir die Zähler.“

Von Vorteil bei diesem Plan dürfte die Tatsache sein, dass die Gummersbacher ohne größere Personalprobleme in der Kasseler Rothenbachhalle antreten können. Fazit des Coaches: „Mein Team ist reif genug, um auch solche Partien richtig anzugehen und erfolgreich zu bestreiten.“ Daran ändert auch nichts, dass sich das Melsunger Lazarett inzwischen gelichtet hat. So gab Linksaußen Michael Allendorf gegen die „Löwen“ sein Saisondebüt, und gegen den VfL rechnet Roth auch wieder mit Kreisläufer Marino Maric. Dagegen sind Einsätze von Keeper Johann Sjöstrand und Rückraumspieler Gabor Langhans sehr unwahrscheinlich.