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Erleichterter Zugang zu Diagnostik, Behandlung und Beratung

fj; 13. Sep 2016, 16:36 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Projektkoordinatorin Nadine Fischer, Klinikdirektor Dr. Jens Benninghoff, Hubertus Vierschilling vom Gesundheitsamt, Karl-Dieter Müller vom Amt für Soziale Angelegenheiten, Harald Klotz vom Amt für Soziale Angelegenheiten, Dezernent Dr. Christian Dickschen und Sascha Klein, Geschäftsführer Klinikum Oberberg, gehören zur Arbeitsgruppe.
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Erleichterter Zugang zu Diagnostik, Behandlung und Beratung

fj; 13. Sep 2016, 16:36 Uhr
Oberberg – Durch „Gerontopsychiatrische Beratung als Teil eines gerontopsychiatrischen Zentrums“ sollen demente Menschen effektiver betreut werden – Gedächtnissprechstunden als zentraler Baustein, „Demenzwegweiser“ in Arbeit.
„Nur 20 Prozent aller Patienten, die an einer längeren Gedächtnisstörung (Demenz) leiden, haben auch Alzheimer“, erklärte Dr. Jens Benninghoff, seit Mai 2015 Chefarzt und Klinikdirektor der Klinik für Allgemein- und Gerontopsychiatrie am Klinikum Oberberg, Kreiskrankenhaus Gummersbach, warum es wichtig ist, dass sich Betroffene in einer Gedächtnissprechstunde von Spezialisten beraten lassen. Diese Sprechstunden sind ein zentraler Baustein des Projekts „Gerontopsychiatrische Beratung als Teil eines gerontopsychiatrischen Zentrums“ (GPZ). Ziel des Projekts, an dem im Oberbergischen seit sechs Monaten mit Hochdruck gearbeitet wird, ist die effektivere Betreuung dementer Menschen. Dazu gehört auch eine möglichst frühzeitige Diagnose der Krankheit – „getreu dem Motto ‚time is brain“, so Benninghoff. Denn auch wenn insbesondere Alzheimer nicht heilbar ist, ist es doch behandelbar.

Im Zuge des Projekts, das durch den Landschaftsverband Rheinland mit 157.000 € gefördert wird, wird das Klinikum Oberberg die gerontopsychiatrische Beratungsstelle für die Bevölkerung des Oberbergischen Kreises ausbauen und die Zusammenarbeit mit pflegenden Angehörigen intensivieren. Partner der Initiative ist der Oberbergische Kreis mit seinem Amt für soziale Angelegenheiten sowie dem Gesundheitsamt. Für den Ausbau der Beratungsstelle hat sich ein Arbeitskreis aus Vertretern des Klinikums und des Kreises gebildet. Projektkoordinatorin ist Diplom-Psychologin Nadine Fischer. „Alle Angebote, die es in den Kommunen des Kreises für Betroffene und ihre Angehörigen bereits gibt, werden vernetzt und stehen dem Bürger so kompakt zur Verfügung“, erklärte Dr. Christian Dickschen, Dezernent beim Oberbergischen Kreis.



Netzwerkpartner sind beispielsweise die Alzheimer Gesellschaft Bergisches Land, das Demenz-Servicezentrum Bergisches Land, Hausärzte und Senioren- und Pflegeberatungsstellen. Ihre Angebote werden nun in einem Demenzwegweiser zusammengefasst und übersichtlich dargestellt. Die Broschüre, die zum Jahreswechsel erscheinen soll, richtet sich dabei nicht nur an Betroffene, sondern zeigt auch den Angehörigen, wo sie Hilfe finden. Die Beratungsstelle stellt dabei eine Zentrale dar, in der alle Informationen, auch aus dem Klinik- und medizinischen Bereich, zusammenlaufen. Auch nach Ablauf des dreijährigen Förderzeitraums soll die Beratungsstelle weiter zur Verfügung stehen. Denn auch im Oberbergischen steigen die Alzheimer-Fälle stetig an. Rund 4.000 Oberberger sind derzeit betroffen. Sie und ihre Angehörigen effizient zu betreuen, ist das Ziel des Projekts.

Weitere Informationen zum GPZ gibt es unter www.klinikum-oberberg.de. Im Zuge des Projekts wird die Seite in den kommenden Monaten weiter ausgebaut.
  
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