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Zäher TVS-Auftaktsieg in farbenfrohem Derby

pn; 11. Sep 2016, 13:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung ---- Florian Panske und der TV Strombach taten sich zum Auftakt gegen den TuS Derschlag schwer, feierten letztlich aber zwei Auftaktzähler.
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Zäher TVS-Auftaktsieg in farbenfrohem Derby

pn; 11. Sep 2016, 13:20 Uhr
Oberberg - Derschlag wehrt sich in Strombach trotz dreier Platzverweise lange Zeit nach Kräften - Nümbrecht und Oberwiehl mit Fehlstarts - Die Herren-Oberliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter'. (AKTUALISIERT)
TV Strombach – TuS Derschlag 24:22 (10:10).


[Marko Vidovic erzielte bei seinem Debüt sieben Treffer.]

„Am Ende zählen nur die Punkte“, resümierte TVS-Trainer Maik Thiele ein schwaches Oberligaderby treffend. Während er die Partie wenig niveauvoll taufte, sah auch sein Gegenüber TuS-Coach Ralph Weinheimer keinen handballerischen „Leckerbissen“. Die Partie lebte von Kampf und Krampf, vielen technischen Fehlern und noch mehr Fehlwürfen. Dabei erwischten die Gäste, die ohne den rausgeschmissenen Olivér Szomor (siehe Extra-Artikel) antraten, sogar den besseren Start und legten zum 2:6 (13.) vor. Bei Strombach verletzte sich nun zu allem Überfluss auch noch Philipp-Jonas Wilhelm. In der Defensive konnte der TVS diesen Ausfall zwar auffangen, doch in der Offensive blieb vieles weiter Stückwerk, auch wenn Thorben Schneider ein ordentlichen Job auf der ungewohnten Spielmacherposition machte. Trotzdem kamen die Hausherren, nachdem Derschlag ebenfalls den Faden verlor, über 5:7 (20.) zum Ausgleich und gingen beim 9:8 kurz vor der Pause erstmals in Führung.


Aber auch nach dem Seitenwechsel blieb es bis zum 16:16 (44.) spannend. Beide Teams rührten defensiv Beton an und auch das Strombacher Keeperduo Blech/Krouß sowie TuS-Schlussmann Christian Wolf zeigten sich von ihrer besseren Seite. Es folgte die entscheidende Phase der Begegnung. Zunächst wurde Norman Krause nach einem harten Foul auf die Tribüne verbannt, ehe zwei weitere Derschlager mit Zeitstrafen vom Feld mussten. Die nummerische Überlegenheit nutzte Strombach um sich ein wenig abzusetzen. Zwar konnte der TuS in der Schlussphase noch einmal verkürzen, die Gastgeber ließen letztlich aber nichts mehr anbrennen, auch weil Derschlag in der Schlussphase noch Nils Welke und Sven Suton mit roten Karten verlor.
   


„Trotz der vielen Strafen gegen uns waren meine Jungs zu lieb und es fehlte Cleverness“, betrieb Weinheimer nach der Partie Ursachenforschung für die Niederlage. Letztlich habe auch die Kraft und vor allem personelle Alternativen gefehlt. „Mit einem Vladislav Vesselinov im Kader hätten wir ganz anders ausgesehen“,  sagte Weinheimer, der seinem Team trotzdem ein Kampfspiel attestierte und die positiven Eindrücke mitnehmen will. Thiele wollte die Partie dagegen schnell abhaken und verbuchte sie unter einem nervösen Auftakt: „Es war nicht das, was wir uns erwartet haben und wir werden uns steigern müssen, aber am Ende haben wir zwei Punkte.“


Strombach: Malte Meinhardt (8/2), Thorben Schneider (5), Marcel Mesenhöler (4), Dennis Herrmann (3), Nico Blech, Florian Panske (je 2).


Derschlag: Marko Vidovic (7/1), Sven Suton (6/3), Timo Bay (3), Marcel Neese, Nils Welke (je 2), Norman Krause, Timo Domian (je 1). 


[Thorben Schneider kann nur rüde gestoppt werden.]

HSG Geislar-Oberkassel – CVJM Oberwiehl 30:26 (17:14).

CVJM-Trainer Florian König hatte unter der Woche bereits vermutet, dass seinem Team ein schwieriger Saisonstart bevorstehen würde und er sollte Recht behalten. Vor allem den jungen Akteuren im Kader habe man die Drucksituation der neuen Liga angemerkt. „Sie haben sich sehr zurückgenommen“, haderte König im ersten Durchgang aber insgesamt mit seiner Mannschaft, die in der Defensive viel zu passiv agierte. Obwohl die Oberberger in der Anfangsviertelstunde stets führten, wollte keine Ruhe im CVJM-Spiel aufkommen. In der Abwehr agierte man immer wieder schläfrig und unkonzentriert und ermöglichte den Gastgebern so häufig zweite Chancen über Abpraller. Mit dem Offensivvortrag seiner Akteure konnte König dagegen gut leben. Gerade Marc Weschenbach überzeugte mit fünf Treffern in den ersten 30 Minuten. Dennoch ging es mit einem Drei Tore Rückstand in die Kabinen.



Zwar steigerte sich Oberwiehl nach dem Seitenwechsel von Minute zu Minute, in Schlagdistanz sollten die Gäste aber selten kommen. „Wir haben insgesamt acht Zeitstrafen kassiert, wovon sieben einfach unnötig waren“, monierte der Übungsleiter die fehlende Cleverness seiner Spieler. Kaum war sein Team einmal auf zwei Tore herangerobbt und geriet zudem in Überzahl, schwächten sich die Südkreisler durch die überflüssigen Strafen selbst. „Außerdem haben wir über Linksaußen eine zu schwache Wurfquote gehabt", resümierte König. Geislar-Oberkassel verteidigte den Vorsprung konsequent bis zum Schluss und feierte letztlich einen nicht unverdienten Heimsieg. „Es war kein schlechtes Spiel von uns, aber wir müssen uns noch stabilisieren“, weiß König, dass in den kommenden Wochen noch viel Arbeit vor seinem Team liegt.

Oberwiehl: Jan Jäckel (6/5), Jannes Pulla, Marc Weschenbach (je 5), Andre Rischikov (3), Arthur Gartung, Bastin Schneider (je 2), Mirco Gröbner, Simon Schanz, Jared Wilkes (je 1).


[Auf der anderen Seite versucht Sven Suton selbst durchzubrechen.]

SSV Nümbrecht – SC Fortuna Köln 29:34 (13:14).


Das hatten sie sich in Nümbrecht zum Saisonauftakt anders ausgemalt. Ausgerechnet gegen die Nachrücker von Fortuna Köln, die erst durch den Rückzug des TuS Niederpleis in die Oberliga rutschten, kassierte die Mannschaft von Mario Jatzke und Patrick Seebaum gleich die erste Niederlage. „Gerade in der Defensive haben wir nie an unsere Leistungsfähigkeit anknüpfen können. Ich kann mich nicht erinnern, in einem Heimspiel schon einmal soviel Gegentore kassiert zu haben“, haderte Jatzke mit seiner Abwehr. Denn von 34 Gegentreffer kassierte der SSV lediglich vier aus Gegenstößen. Egal welche Deckungsvariante die Hausherren auch bemühten, Köln fand stets ein Mittel. „Wir haben von 6:0 über 5:1 und 4:2 bis zur 3:3-Abwehr wirklich alles probiert“, so Jatzke weiter, dessen Team trotzdem nie wirklich Zugriff auf den Gegner bekam.


Dennoch entwickelte sich über 8:8 (20.) eine ausgeglichene erste Hälfte, in der es Nümbrecht dank mehrerer Pfosten- und Lattentreffer sogar verpasste, sich abzusetzen. „Eigentlich hätten wir zur Pause 16:12 führen können“, wusste Jatzke aber, dass der Handball keinen Konjunktiv kennt. Bis zum 20:21 (45.) blieb die von vielen Zeitstrafen geprägte Partie offen, ehe Nümbrecht in der Schlussphase zwei Mal in Unterzahl geriet. Köln nutzte dies eiskalt aus, zog auf 23:27 davon und fuhr den keineswegs unverdienten Sieg souverän nach Hause. Jatzke hofft, dass die Auftaktniederlage ein Warnschuss zur rechten Zeit ist: „Wir werden diese Woche hart arbeiten und unsere Lehren daraus ziehen.“


Nümbrecht: Janik Lang (8), Mario Weissner (8/2), Marcel Samel (4), Patrick Martel (3), Daniel Funk (2), Harry Roth (2/1), Kevin Schieferdecker, Ilja Schattner (je 1).

Ergebnisse und Tabelle  
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