Archiv

Tolle Kulisse, verdienter Sieger Leipzig

bv; 11. Sep 2016, 10:52 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Gegen die dynamische Leipziger Deckung tat sich der JSG-Angriff - hier Laura Harscheid - vornehmlich in der zweiten Hälfte schwer.
ARCHIV

Tolle Kulisse, verdienter Sieger Leipzig

bv; 11. Sep 2016, 10:52 Uhr
Nümbrecht - Über 400 Fans wollten sich die Premiere der JSG Nümbrecht/Oberwiehl in der Jugend-Handballbundesliga nicht entgehen lassen - Die A-Juniorinnen-Bundesliga wird präsentiert von 'Sportsbar Lutter' (AKTUALISIERT).
Von Bernd Vorländer

JSG Nümbrecht/Oberwiehl - HC Leipzig 24:32 (14.16).

Tolles Freizeitwetter am Samstagnachmittag - doch in Nümbrecht sahen viele Fans vom Freibad- oder Talsperrenbesuch ab. Schließlich wollte man sich das erste Bundesligaspiel auf heimischem Geläuf keinesfalls entgehen lassen. So strömten über 400 Anhänger der HSG Nümbrecht/Oberwiehl in die GWN Arena und gaben dem ersten Spiel gegen den HC Leipzig einen tollen Rahmen.  


[Lucie Mari Kretzschmar, Tochter von Stefan Kretzschmar, lief in der zweiten Halbzeit für Leipzig auf.]

Der Nachwuchs des Bundesligisten war gespickt mit Auswahlspielerinnen und ließ bereits in der Anfangsphase eine gute taktische Grundausrichtung erkennen, die vor allem auf Tempo setzte. Die JSG vermochte allerdings in der Anfangsphase noch gut mitzuhalten. Über 3:4 (6.) und 4:7 (9.) gingen die Gäste in Front, ehe die Gastgeber von einem Novum profitierten. Beim Stand von 6:9 erzielte der HC ein Tor, das allerdings Nümbrecht/Oberwiehl gut geschrieben wurde. Vorsichtige Proteste der Leipziger Bank verpufften, sowohl Kampfgericht als auch das weibliche Schiedsrichtergespann hatten sich offensichtlich verrechnet, ein Fehler, der in der Bundesliga nicht vorkommen dürfte.




[Lena Hage war erfolgreichste Torschützin der JSG im Spiel gegen Leipzig.]

Die JSG blieb jedenfalls dran, auch wenn schon in der ersten Hälfte die Fehler- wie die Wurfquote zu hoch war. Mit einem knappen 14:16 ging es in die Halbzeit und die Mannschaft von Trainer Manuel Seinsche kam gar auf 15:16 heran, hatte dann aber auch ihr Pulver verschossen. Lena Hage und Laura Harscheid, die beiden Haupttorschützen im Rückraum, schienen zeitweise überfordert und verbuchten etliche Fahrkarten und technische Fehler, sodass sich Leipzig auf 21:27 (53.) absetzen konnte. Das JSG-Angriffsspiel war immer dann gefährlich, wenn man mit schnellem Spiel die Gästeabwehr in Bewegung brachte, doch häufig wurden die Außenspielerinnen nicht eingebunden, so dass man auf Einzelaktionen angewiesen war.



Überragend bei der JSG war Torhüterin Anna Meißner, die zahlreiche Geschosse entschärfte, 14 Paraden zeigte und dabei auch einen Siebenmeter hielt. Die B-Jugendliche Luna Dehler überzeugte erneut als beste Feldspielerin und traf sechsmal bei sieben Versuchen. In der letzten Spielminute musste sie nach der dritten Zeitstrafe mit "Rot" vom Feld. Insgesamt präsentierte sich die JSG sehr ansehnlich, wenn auch 18 technische Fehler und 17 Fehlwürfe einfach zu viel waren, um das Spiel länger offen zu halten. Leipzig war spielerisch reifer, durchsetzungsstärker und verließ am Ende zurecht das Feld als Sieger.


[JSG-Linkshänderin Luna Dehler hatte eine Top-Quote und traf bei nur einem Fehlversuch sechsmal.]

Zwei Besonderheiten wies das Spiel zudem noch auf. Bei der JSG stand auch Sabrina Heinrichs auf dem Feld, die zeitnah am verletzten Kreuzband operiert wird, aber entsprechend getapt sogar zwei Tore erzielte. Bei den Gästen lief mit Jugendnationalspielerin Lucie-Mari Ketzschmar die Tochter der deutschen Handball-Legende Stefan Kretzschmar auf, die ebenfalls zwei Treffer markierte. Am morgigen Sonntag trifft die JSG in heimischer Halle auf den nachwuchs von Bundesligist VfL Oldenburg.

JSG: Lena Hage (7/1), Luna Dehler (6), Laura Harscheid (5/2), Sabrina Heinrichs (2), Isabell Horn, Meike Domnick, Linda Piertzik (je 1)

Leipzig: Elaine Rode (7), Nina Reißberg (5), Anna Ansorge, Emely Theilig (je 4), Jenice Funke, Isabell Hurst (je 3), Julia Weise, Lucie-Mari Kretzschmar (je 2), Pauline Uhlmann, Anna-Lena Plate (je 1)

Zeitstrafen: 12:10 Minuten (Dehler 3/Rot in der 60. Minute, Piertzik, Heinrichs, Hage - Reißberg 2, Wischeropp, Funke, Theilig)

Weitere Ergebnisse und Tabelle


  
WERBUNG