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Ein Opernstar in der neuen Orangerie

uh; 10. Sep 2016, 16:44 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Ein Opernstar in der neuen Orangerie

uh; 10. Sep 2016, 16:44 Uhr
Nümbrecht - Rene Kollo gastierte am Freitag im Rahmen seiner Abschlusstournee in der neuen Orangerie auf Schloss Homburg - Den Konzertbesuchern präsentierte er sich mit Gesang, Geschichten und amüsanten Anekdoten aus seinem langen Künstlerleben.
Die Gäste in der voll besetzten Orangerie hörten gestern Abend einen Querschnitt des umfangreichen Repertoires von Rene Kollo. Die Ansage des jeweils nächsten Musikstückes übernahm Kollo selbst, heiter und manchmal auch altersweise, aber immer pointenreich. Zunächst sang der Opernstar die Arie „Immer nur lächeln“ aus der Operette „Das Land des Lächelns“ von Franz Lehar. Auf dem Programm standen an diesem Abend Musikstücke bekannter Komponisten wie Felix Mendelssohn-Bartholdy und Richard Strauss, Robert Stolz und Johann Strauss, Carl Millöcker und Giacomo Puccini.

Rene Kollo, 1937 in Berlin geboren, entstammt eine Musiker-Dynastie. Sein Großvater Walter Kollo komponierte das Lied „Immer an der Wand lang“, das die Konzertbesucher an diesem Abend auch hörten. Als Kollo lächelnd und ironisch ankündigte: „Ich singe jetzt Putin´s Lieblingslied“, waren die Gäste sehr gespannt. Es war die Arie „Es steht ein Soldat am Wolgastrand“ aus der Operette „Die Csardasfürstin“ von Emmerich Kalman.
Zudem sang er die großen Heldentenorpartien der Opern von Richard Wagner, wie Tannhäuser, Siegfried und Lohengrin. Er stand auf den großen Bühnen wie MET in New York und de Scala in Mailand, auf dem Grünen Hügel in Bayreuth und Covent Garden in London.

Für das Duett „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ aus „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller, das Rene Kollo gemeinsam mit der Sopranistin Tatjana Charalgina sang, erhielten beide langen Beifall. Tatjana Charalgina wurde in Jekaterinenburg in Russland geboren. Schon mit fünf Jahren erhielt sie Klavierunterricht. Die Opernwelt kürte sie 2008 zur „Nachwuchskünstlerin des Jahres“, was sie mit Auszeichnungen des Hamburger Mozart Wettbewerbs“ und des „Robert Stolz Wettbewerbs“ bestätigte.


Lothar Fritsch, der an diesem Abend „Ja das Schreiben und das Lesen“ aus „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauss sang, absolvierte sein Gesangstudium am Bruckner Konservatorium. Seine Engagements und Gastspiele führten ihn an die Opernhäuser in Budapest, Zürich, Brüssel, Linz, Regensburg und München. Er sang über 50 Opernpartien.

Kollo begann als Schlagersänger mit Titeln wie „Hello, Mary Lou“ oder „Am Ende wird es Liebe sein“, die er 1961 auch in dem Film “So liebt und küsst man in Tirol“ sang. Darin war er auch in einer kleinen Nebenrolle al Barkeeper zu sehen, denn eigentlich hatte er eine Karriere als Schauspieler geplant. 1965 hatte Kollo sein erstes Engagement als Tenor am Theater in Braunschweig. Sein Weg führte ihn weiter an nahezu alle bedeutenden Opernbühnen der Welt und zu den Salzburger und Bayreuther Festspielen. In Bayreuth hat er 17 Jahre lang alle großen Partien gesungen.



Dennoch blieb Kollo stets der leichten Muse verbunden. 1986 nahm er ein Album mit Liedern von Udo Jürgens auf. Er selbst machte nie ein Hehl daraus, dass er sich nicht nur zum sogenannten ernsten Fach hingezogen fühlt. Zum Ende des zweistündigen Konzerts bedankten sich die Konzertbesucher mit langanhaltendem Applaus. Eine Zugabe war natürlich Ehrensache.

Musikalische Begleitung:
Helge Dorsch –Klavier
Philip Wenger und Matthias Bruns – Geige
Rudi Winkler – Bratsche
Albert Jung – Cello
Pattricio Banda – Kontrabass
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