Gummersbach – Handball-Bundesligist tritt am Sonntag, 11.9 (15 Uhr), in der LANXESS arena zum Derby beim Bergischen HC an -

Von Bernd Vorländer

Es ist wieder einmal Arena-time – doch am kommenden Sonntag geht es für den VfL Gummersbach gleich eine Nummer größer. Nach der Premiere am vergangenen Samstag in der SCHWALBE arena zieht man nun in die LANXESS arena, wo man zum Derby mit dem Bergischen HC antritt. Und sicherlich werden die Kreisstädter von einer stattlichen Zahl Fans in die Domstadt begleitet, denn zum einen hat das Team von Emir Kurtagic nach der Pokalpleite im ersten Ligaspiel gegen Balingen seine bessere Seite gezeigt und vor allem Neuzugang Kevynn Nyokas mit einer blitzsauberen Leistung aufhorchen lassen. Zum anderen haben Derbys eben ihren besonderen Reiz, erst recht in der gewaltigen LANXESS arena.

Die Premierklasse des deutschen Handballs ist derzeit für einige Überraschungen gut. Völlig überraschend kam das Star-Ensemble des THW Kiel ausgerechnet in Wetzlar von der Spur ab und unterlag unter der Woche mit 27:24. Auch die Heimniederlage der hoch gewetteten Melsunger gegen Aufsteiger Coburg war ebenso wenig erwartet worden wie die deftige Pleite von FRISCH AUF! Göppingen gegen Hannover. Es scheint, als hätten sich einige Mannschaften noch nicht gefunden. Umso wichtiger wäre es für den VfL Gummersbach, sich in dieser noch jungen Saison schadlos zu halten. Intern ist es erklärtes Ziel mit 6:0 Punkten zu starten, um nach dem Heimspiel gegen Coburg (14.9) dann mit breiter Brust in Melsungen auflaufen zu können, wo man in den vergangenen Jahren immer gut ausgesehen hat. Doch vor diesen theoretischen Rechenspielen ist zunächst die volle Konzentration gegen den Bergischen HC gefragt, der sich sicherlich bei der Saison-Heimpremiere für die Auftaktschlappe in Leipzig rehabilitieren will, die mit 21:30 zudem ziemlich deutlich ausfiel.


BHC-Trainer Sebastian Hinze muss gegen den VfL erneut auf die beiden Langzeitverletzten Maciej Majdzinski (Kreuz- und Innenbandriss) sowie Fabian Gutbrod (Knie) verzichten. Und in Leipzig zeigte es sich, dass gerade dem BHC-Angriff die Durschlagskraft fehlte. Allerdings sollte der VfL dem Duo Kristian Nippes und Alexander Oelze gesteigerte Aufmerksamkeit widmen, das an guten Tagen durchaus in der Lage ist, eine Deckung stark unter Druck zu setzen. Indes – VfL-Trainer Emir Kurtagic lässt keinen Zweifel daran, dass man am Sonntagabend mit zwei Punkten im Gepäck die Autobahn A 4 in Richtung Oberberg befahren möchte. „Das ist jetzt schon zu Beginn der Saison eine wichtige Phase und die nächsten Aufgaben sind lösbar – also sollten wir sie auch lösen.“ Es gebe eine große Chance auf drei siegreiche Spiele hintereinander, „aber dafür dürfen wir den BHC nicht auf die leichte Schulter nehmen und müssen vor großer Kulisse unsere Arbeit tun“, ist der Coach davon überzeugt, dass sein Team, das bis auf kleine Wehwehchen verletzungsfrei aus der ersten Partie kam, konzentriert und motiviert auflaufen wird.



Gegenüber dem Balingen-Spiel müsse zwar die Chancenverwertung und der Zug zum Tor besser werden, aber für Kurtagic kam es sowieso nur auf die beiden Punkte an. „Die haben wir auf der Habenseite, der Start hat funktioniert“, soll die weiße Weste des VfL möglichst lange in den kommenden Wochen erhalten bleiben. Dass der Trainer mit dem Auftritt von Neuzugang Kevynn Nyokas, der acht Tore erzielte, sehr zufrieden war, liegt auf der Hand. „Aber er kann noch mehr, doch dafür braucht er noch einige Wochen.“ Dem französischen Nationalspieler merke man die Freude an seinem Sport förmlich an. „Er fühlt sich in unserem Team sehr wohl und man spürt, dass er glücklich ist“, sagt Kurtagic. Tatsächlich unterstreicht die Art und Weise, wie Nyokas Handball zelebriert, den Event-Charakter der Sportart. Das kommt dem Verein entgegen, der sich um den Ausbau seiner Werbe-Reichweite bemüht.