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Hecht im Karpfenteich?

uk; 31. Aug 2016, 16:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Das junge Team des VfL Gummersbach will mit der 3. Liga den ersten echten Härtetest im Seniorenbereich bestehen.
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Hecht im Karpfenteich?

uk; 31. Aug 2016, 16:00 Uhr
Gummersbach - Die Handballsaison 2016/17 steht in den Startlöchern und Oberberg-Aktuell beleuchtet Neuverpflichtungen, Abgänge und Chancen der oberbergischen Vertreter in den einzelnen Ligen – Heute Drittligist VfL Gummersbach.
Von Uli Klein

Das Drama hätte kaum größer sein können. Am finalen Spieltag der abgelaufenen Saison und eigentlich sportlich aus der 3. Liga abgestiegen, tat sich für die Handballspielgemeinschaft Gummersbach/Derschlag unverhofft doch noch ein Hintertürchen auf. Und im Rahmen eines Relegationsturniers erreichte man Anfang Mai  doch noch den Klassenerhalt: Allerdings ging es auch in der entscheidenden Partie gegen Bad Blankenburg hoch spannend zu. Erst ein vom damaligen Spielertrainer Jörg Lützelberger in letzter Sekunde verwandelter Siebenmeter  bescherte den Blau-Weißen doch noch die 3. Liga. Inzwischen hat sich viel getan: Die HSG existiert nicht mehr. Stattdessen wird die Mannschaft als VfL Gummersbach II an den Drittligastart gehen. Akademieleiter Lützelberger zog es nach Österreich, um dort sein Wissen unters Handballvolk zu bringen. Nachfolger des Ex-Bundesligaprofis sind inzwischen der neue Akademieleiter Maik Pallach sowie Denis Bahtijrevic , der nun auch die Gummersbacher U 23 betreut. Er bleibt gleichzeitig aber auch Coach der VfL-Bundesliga-A-Jugend.

Kommen und Gehen

Der VfL wird mit einem völlig neu formierten Team um Punkte in Liga 3 wetteifern. Bis auf Torwart Max Hamers und Kreisläufer Alexander Arnold ist niemand von der "alten" Garde übrig geblieben. Aufgefüllt werden die freien Plätze weitgehend durch Akteure aus der letztjährigen A-Jugend. Hinzu kommen die beiden Ex-Ferndorfer Tim Kolb und Kai Ronge (beide Rückraum links) sowie der ehemalige Juniorennationalspieler Robert Barten. Den Abwehrspezialisten zog es vom Zweitligisten Empor Rostock ins  Oberbergische.


Stärken und Schwächen

Rund 80 Prozent der aktuellen Mannschaft  agiert bereits seit mehr als  vier Jahren zusammen, da die Spieler bereits in den VfL-Nachwuchsteams gemeinsam ausgebildet worden sind. Man versteht sich also fast blind, was auf dem Spielfeld ein großer Pluspunkt sein dürfte. Hinzu kommt, dass die Youngster technisch/taktisch mindestens auf dem Niveau der Liga-Konkurrenz, wenn nicht besser sein dürften. Zudem können die Jungs sicher ein höheres Tempo als ihre jeweiligen Gegner gehen. "Wir müssen und können immer Vollgas geben. Ich denke, dass wir auf diese Weise manchen Punkt gewinnen werden", schätzt Maik Pallach.

[Akademieleiter Maik Pallach erwartet eine spannende Saison für die U 23 des VfL.]

„Außerdem sind meine Jungs unheimlich motiviert", ergänzt Bahtijarevic. Auch diese Tatsache sollte ein wichtiges Faustpfand sein. Positiv auch, dass die Mannschaft fast immer zweimal täglich trainieren kann. Und das regelmäßig zusammen mit der Bundesliga-A-Jugend-Mannschaft. So viele Einheiten dürfte kein anderer Drittligist haben. Als mögliche Probleme haben die Macher die fehlende Routine und die wahrscheinlichen, physischen Nachteile ihrer Athleten ausgemacht: "Bei den Männern weht ein ganz anderer Wind als in der A-Jugend", weiß nicht nur Maik Pallach. Nicht einfacher wird das Erreichen des Saisonziels  Klassenerhalt durch die hohe Qualität der Liga. Mit den Absteigern Eintracht Hagen und Bayer Dormagen sind zwei starke Teams in die 3. Liga gerutscht, die vorne mitmischen dürften. Zudem sind auch die Aufsteiger Langenfeld und Ahlen sehr ambitioniert und dürften nach Einschätzung  des VfL-Trainers alles andere als Fallobst sein.

Fazit

Der U 23 dürfte eine reizvolle Saison ins Haus stehen. Wichtig wird  sein, wie die jungen Wilden mit den physischen Anforderungen bei den Männern klar kommen werden und inwieweit sie ihre Erfahrungsdefizite durch eigenen Stärken kompensieren können. Erste Hinweise auf den späteren Saisonverlauf sollte es schon an den ersten vier Spieltagen geben. Nach dem Auftakt in Lemgo wartet im ersten Heimspiel eine Woche später die SG Ahlen als Gegner, der vermeintlich starke Aufsteiger aus Westfalen. Dann stehen bereits die Kräftemessen bei Bayer Dormagen und gegen Eintracht Hagen auf dem Programm. Im Anschluss dürfte klar zu sein, wohin die VfL-Reise 2016/17 geht.

Tests und Tore
VfL II - TV Ratingen 22:23
Neusser HV - VfL II 40:25  

Abgänge
Rutger ten Velde (Volendam/Niederlande)
Alexandre Brüning (Schalksmühle)
Nico Blech (TV Strombach)
Pascal Lucassen  (Niederlande)
Lukas Bader (Strombach)
Marco Curcic (Schwerin)
Vladislav Vesselinov (Derschlag)
Armand Civil (Frankreich)
Tom Landgraf (TSV Altenholz)
Phillip Pfeil (TuS Ferndorf)
Rene Krouß (TV Strombach/Ausleihe)

Zugänge
Lennart Mentges
Marcel Timm
Magnus Neitsch
Tobias Weiler
Eldar Starcevic
Albin Xhafolli
Fynn Herzig
Felix Jaeger
Max Jaeger
Sebastian Schöneseiffen
Lasse Hasenforther
Jonas Stüber
Shawn Pauly (alle eigene Jugend)
Kai Ronge (TuS Ferndorf)
Tim Kolb (TuS Ferndorf)
Robert Barten (Empor Rostock)

Spielerkader

Tor
Max Hamers
Lasse Hasenforther

Feld
Alexander Arnold
Marcel Timm
Magnus Neitsch
Lennart Mentges
Tobias Weiler
Eldar Starcevic
Albin Xhafolli
Fynn Herzig
Felix Jaeger
Max Jaeger
Sebastian Schöneseiffen
Lasse Hasenforther
Jonas Stüber
Shawn Pauly (alle eigene Jugend)
Kai Ronge (TuS Ferndorf
Tim Kolb (TuS Ferndorf)
Robert Barten (Empor Rostock)

Trainer
Denis Bahtijarevic (für Jörg Lützelberger)
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