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Erhalt von Vielfalt und Artenreichtum in Oberberg

fk; 23. Aug 2016, 16:37 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Die Sieger Jörg Rossenbach und Sohn sowie Michael und Friederike Baumhof (vorne v. li.). Gratulation von den Kooperationspartnern (v. li.) Volker Scheffels-von Scheidt (OBK), Inga Dohmann (Naturpark Bergisches Land), Frank Herhaus (BSO), Helmut Dresbach (Kreisbauernschaft), Dr. Frank-Robert Bach (Landwirtschaftskammer NRW), Bürgermeister Rüdiger Gennies und Caroline Flecken (Landwirtschaftskammer).
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Erhalt von Vielfalt und Artenreichtum in Oberberg

fk; 23. Aug 2016, 16:37 Uhr
Oberberg – Gewinner der Wiesenmeisterschaft 2016 in Oberberg stehen fest: Jörg Rossenbach aus Denklingen, Stefan Köster aus Halsterbach und Michael Baumhof aus Bergneustadt.
Von Friederike Klein

Die diesjährige Wiesenmeisterschaft Oberberg ist erfolgreich abgeschlossen und die Gewinner stehen fest. Auf der Wiese von Landwirt Jörg Rossenbach in Löffelsterz gab Frank Herhaus, Leiter der Biologischen Station Oberberg (BSO), die Gewinner im Beisein der Projektpartner bekannt. Bewertet wurden Grünlandflächen der Kategorien Wiesen, Weiden und der Sonderkategorie Silage-Wiesen. Artenreichtum, Seltenheit der Pflanzen, Bewirtschaftung un Strukturreichtum der Fläche waren die Bewertungskriterien.


[Arnika steht auf der Roten Liste.]

Die Nase vorn hatten die Landwirte Jörg Rossenbach aus Denklingen, Stefan Köster aus Halsterbach und Michael Baumhof aus Bergneustadt. „Durch ihre Bewirtschaftung wird Artenreichtum erhalten und gefördert“, gratulierte Herhaus. Zu den Pflanzenarten gehören zum Beispiel Arnika, Frauenmantel, Blutwurz, und Heilziest. Sie haben eines gemeinsam – sie stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Schon 2010 hatte die UN-Vollversammlung die „Erhaltung der Biologischen Vielfalt zu einer der wichtigsten Aufgaben für zukünftige Generationen erklärt“, erläuterte Herhaus.



„Bei der Wiesenmeisterschaft ging es nicht darum herauszubekommen, wer am schnellsten eine Wiese mähen kann“, sagte Herhaus schmunzelnd. „Sondern mit der Aktion gemeinsam auf die Artenvielfalt in unserer Landschaft aufmerksam zu machen. Deutlich zu machen, welche Bedeutung die Landwirtschaft für den Erhalt von artenreichen Wiesen und Weiden hat. Schließlich sterben pro Jahr rund 150 Arten aus.“ Viele wüssten um die Probleme in Afrika, „aber wer kennt schon die unscheinbare Fadenbinse oder das Zittergras?“, fragte Herhaus.


[Helmut Dresbach zeigte auch die Schwierigkeiten für die Landwirte auf.]

Deshalb ziehen Naturschutz und Landwirtschaft an einem Strang. Auch wenn das manches Mal sehr schwer ist und für die Landwirte ein Spagat. Denn der Ertrag sei bei weitem nicht so hoch, betonte Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft. Den finanziellen Ausgleich schaffen Fördermittel und Geld vom Kreis für die Flächen, die dem Vertragsnaturschutz unterliegen. Aber es sei auch „ein gehöriger Teil Leidenschaft dabei“, so Dresbach. Durch das Engagement der Landwirte erhalten diese zudem die wertvolle Artenvielfalt und Landschaft für die Bürger wie auch den Tourismus.


[Nur 14 statt 25 Rindern werden auf der 4,2 Hektar großen Weide satt, die nur natürlich gedüngt wird.]

Insgesamt stehen in Oberberg rund 1.200 Hektar Grünflächen unter Vertragsnaturschutz. Weitere sollen in den nächsten Jahren dazukommen. Der Baustein „Wiesenmeisterschaft“ fand innerhalb des Projekts „Naturschutz trifft Kulturlandschaft – HEUland“ des Landschaftsverbands Rheinland im Netzwerk des Fachbereiches Landschaftliche Kulturpflege mit den Biologischen Stationen Rheinland statt. Mit im Boot waren die Kreisbauernschaft, die Landwirtschaftskammer NRW, NABU Oberberg, Naturpark Bergisches Land und der Oberbergische Kreis. 18 Landwirte hatten mit gut 30 Grünflächen an der Wiesenmeisterschaft teilgenommen. Den Glückwünschen für die Sieger schloss sich auch Bürgermeister Rüdiger Gennies an, der stolz darauf ist, dass zwei Reichshofer unter den Gewinnern sind.

Weitere Informationen unter www.biostationoberberg.de.
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