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Ein Raum zum Lernen und zur Begegnung

fj; 17. Aug 2016, 12:20 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- (v. li) Werner Rosenthal, Vorsitzender des AWO-Ortsverbandes, Huzeifa, Fathi, Abduol und Klaus-Ulrich Nieder vom Bündnis für Flüchtlinge Marienheide.
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Ein Raum zum Lernen und zur Begegnung

fj; 17. Aug 2016, 12:20 Uhr
Marienheide – Bisher fehlte es im Ortszentrum an Räumlichkeiten, um Sprachkurse für Flüchtlinge anzubieten – Das Asylbewerber-Bildungs-Centrum Marienheide wird dem bald Abhilfe schaffen – Renovierungen haben begonnen.
Ein Team von rund 15 Ehrenamtlern bietet für die Asylsuchenden in Marienheide regelmäßig Deutschkurse an, erzählt Klaus-Ulrich Nieder. Der ehemalige Direktor des Informations- und Bildungszentrums (IBZ) Schloss Gimborn engagiert sich im Ruhestand für das Bündnis für Flüchtlinge in Marienheide. „Und auch die Asylsuchenden wollen unsere Sprache lernen, sei es in Deutschkursen oder im Selbststudium“, so Nieder. Woran es in Marienheide aber bislang fehlte, war ein zentraler Ort, an dem an fünf Tagen in der Woche Kurse angeboten werden können, der ein Ort der Begegnung ist und über eine digitale Infrastruktur verfügt, die den Flüchtlingen das Online-Selbststudium möglich macht.


[Dem Bündnis für Flüchtlinge war es wichtig, dass die Asylsuchenden mit anpacken. Die freuen sich über die Gelegenheit, sich einbringen zu können und sind, wie hier Abduol, voller Elan dabei.]

Ein solcher Ort entsteht nun mitten im Ortskern, im bisherigen Friseursalon „Ceolan“ am Marktplatz. Die AWO Rhein-Oberberg hat als Rechtsträger den Mietvertrag unterschrieben und die Trägerschaft übernommen. Finanziert wird das Projekt durch Zuwendungen der Bürgerstiftung Marienheide, Landesmittel, Sach- und Geldspenden und vor allem durch die Arbeit der Ehrenamtler im Bündnis für Flüchtlinge Marienheide und der Asylsuchenden selbst. Sie alle arbeiten zusammen an der Realisierung des Projekts „Asylbewerber-Bildungs-Centrum Marienheide“ (ABC).



So traf man heute Vormittag neben Nieder und Werner Rosenthal, Vorsitzender des AWO-Ortsverbandes, auch Abduol aus Guinea sowie Huzeifa und Fathi aus Syrien bei den Renovierungsarbeiten. Eifrig wurden die alten Tapeten von den Wänden gekratzt und die Türrahmen abgeschliffen. „Ein paar Helfer sind grad noch im Deutschkurs und kommen danach, um zu helfen“, weiß Nieder, dass es für die oftmals noch sehr jungen Menschen ein Segen ist, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zu leisten. „Die Jungs sind handwerklich wirklich sehr begabt, haben teils auch ein Handwerk gelernt. Da ist es doch klar, dass man nicht nur rumsitzen, sondern etwas tun möchte“, stimmte auch Rosenthal zu.


[Hier entsteht ein Unterrichtsraum, in dem bis zu 15 Schüler an Deutsch- und Integrationskursen teilnehmen können.]

So sollen die Räume bis Ende September fertig gestellt und die Eröffnung gefeiert werden. Bis dahin werden ein Unterrichtsraum für circa 15 Lernende, ein Internetcafé mit mindestens zehn Arbeitsplätzen und ein Besprechungsraum entstehen. Hier werden die Ehrenamtler Deutsch unterrichten, den Flüchtlingen den sicheren Umgang mit dem Internet und Selbstlern-Programmen vermitteln, allgemeine Hilfestellung und Beratung anbieten und einen Raum zur Begegnung schaffen. „Auch Menschen, die schon länger in Deutschland leben, aber noch Sprachdefizite haben, sind eingeladen, unser Angebot zu nutzen“, so Nieder. Ebenso sind „Alteingesessene“, die ihre neuen Nachbarn kennen lernen wollen, im ABC willkommen.
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