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Ein „Oldie“ und jede Menge junge Wilde

jlo; 3. Aug 2016, 06:00 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Ein „Oldie“ und jede Menge junge Wilde

jlo; 3. Aug 2016, 06:00 Uhr
Wiehl - Die Zweitvertretung des FV Wiehl wird von vielen Trainern erneut als einer der Favoriten genannt - Trainer Jan Kordt will im Vorderfeld der „stärksten Kreisliga A, die es je gab“, mitmischen.
Von Jürgen Lorenz

Die Akklimatisierung im Oberhaus hat bestens funktioniert. Trainer Jan Kordt wollte das Team, das von vielen als der Geheimfavorit auf den Titel angesehen wurde, in seinem ersten Kreisliga A-Jahr erst einmal an die höherklassige Luft gewöhnen. Im Schlussklassement stand Rang fünf zu Buche. Für einen Aufsteiger kein schlechtes Abschneiden. Aber rückblickend erklärt der Übungsleiter, dass viele Punkte unnötig verschenkt worden seien. „Ein, zwei Plätze mehr hätten es ruhig sein können“, bilanziert Kordt. Dass es am Ende nicht zum Sturm an die Spitze, reichte, sei zum einen der Unerfahrenheit geschuldet gewesen. Und zum anderen fehlte in der Rückrunde ein echter Knipser, um die zahlreich herausgespielten Chancen zu verwerten. Der Ausfall von Salvatore Ragusa, der verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand, konnte nicht kompensiert werden.

Kommen und Gehen

Mit Michael Möller, Radion Miller (beide 1. Mannschaft), Salvatore Ragusa (SSV Süng) und Christoph Roth (TuS Elsenroth) verabschiedeten sich vier Akteure. Aus dem Quartett hatte zuletzt aber lediglich Möller regelmäßig ein Trikot übergestreift. „Die anderen haben ja eigentlich gar nicht gespielt“, so Kordt. Aus der eigenen Jugend stoßen Simon Scharfenberg, Florian Liebelt und Michael Derksen hinzu, Jan Schoeler wagt nach langer Verletzungspause ein Comeback. Zudem rückt Lukas Engeln aus der 1. Mannschaft ins Aufgebot.



Pascal Nohl und Marcel Sesto wechselten vom Kreisliga A-Absteiger TuRa Dieringhausen auf die Eichhardt. Yannik Clemens kommt vom Nachbarverein VfR Marienhagen. „Alle drei externen Neuzugänge haben schon gezeigt, welche spielerische Klasse sie besitzen. Menschlich passen sie außerdem wunderbar dazu“, hält Kordt große Stücke auf das Trio. „Wir sind jetzt in der Breite noch stärker besetzt.“


[Jan Kordt freut sich auf das zweite Jahr in der Kreisliga A.]

Die Mannschaft

20 fast gleichstarke Spieler, der überwiegende Teil davon blutjung. Trainer Jan Kordt freut sich riesig auf die kommende Spielzeit. Als Herbergsvater kann Pantaleo Stomeo (28) zwar noch nicht bezeichnet werden, allerdings liegt er mit seinem Alter deutlich über dem Mannschaftsschnitt von 21,3 Jahren. Der „Routinier“ spielt in Kordts Gerüst eine tragende Rolle. „Wir können hier richtig etwas aufbauen“, gilt es zunächst, die Neuen an die Abläufe zu gewöhnen. „Da fehlt noch etwas die Bindung.“

Am gewohnten 4-2-3-1 will Kordt nicht unbedingt rütteln. „Das können wir ganz ordentlich spielen.“ Allerdings ist auch die offensivere Variante mit einem 4-4-2 nicht vom Tisch. Grundsätzlich sind aufgrund der Qualität der Einzelspieler einige taktische Varianten denkbar. „Wir können uns am Gegner orientieren oder auf unsere eigenen personellen Situationen reagieren“, ist der Befürworter von mehreren Systemen ganz entspannt.  Auf Verstärkung aus dem Kader der Landesliga-Erstvertretung spekuliert Kordt nicht. „Ich glaube nicht, dass sich da viel tun wird.“

Saisonziel

Wenn die Wiehler Reserve in der Mitte der abgelaufenen Saison nicht eine Pleitenserie von fünf Niederlage am Stück hingelegt hätte, hätte sie ernsthaft um die Schale mitgeredet. Das haben auch viele der anderen Trainer noch auf dem Schirm und stufen die Kordt-Schützlinge erneut als Treppchenanwärter ein. In der „stärksten Liga, die es je gab“ (Kordt) übt sich der Coach allerdings in Zurückhaltung. „Es haben sich viele Mannschaften verstärkt und es wird sicher ganz schwer“, so Kordt, der erst einmal einen Platz in der oberen Tabellenhälfte vorgibt. „Was dann kommt, werden wir sehen.“

Favoriten sind aus seiner Sicht der SC Vilkerath und der SV Schönenbach, die bereits im Vorjahr ins Titelrennen eingriffen, sich jedoch Eintracht Hohkeppel beugen mussten. „Aber auch wir sind sicherlich schwer zu schlagen“, werden sich die Teams, die die Spitze attackieren wollen, gegen die FV-Zweitvertretung beweisen müssen. Vorne mitmischen will Kordt in der nächsten Saison auf jeden Fall wieder.



[Kordt (li.) und Philipp Schneider (re.) mit den Zugängen Marcel Sesto, Pascal Nohl, Yannik Clemens, Jan Schoeler und Simon Scharfenberg (v.l.).]

Zugänge
Pascal Nohl (TuRa Dieringhausen), Marcel Sesto (TuRa Dieringhausen), Jan Schoeler (1. Mannschaft), Lukas Engeln (1. Mannschaft) Simon Scharfenberg (eigene Jugend), Florian Liebelt (eigene Jugend), Michael Derksen (eigene Jugend), Yannik Clemens (VfR Marienhagen)

Abgänge
Michael Möller (eigene 1. Mannschaft), Radion Miller (eigene 1. Mannschaft), Salvatore Ragusa (SSV Süng), Christoph Roth (TuS Elsenroth)

Kader

Tor
Pascal Rüsche

Abwehr
Philipp Wildenburg, Bastian Schwarz, Maik Derksen, Philipp Sulzer, Simon Scharfenberg, Lukas Engeln, Michael Derksen, Maurice Köser

Mittelfeld
Tobias Wiebe, Marius Hans, Thorben Riske, Marcel Sesto, Jonas Baier, Florian Liebelt, Jannik Noss, Jan Schoeler

Angriff
Felix Stranzenbach, Yannik Clemens, Pascal Nohl, Pantaleo Stomeo

Trainer
Jan Kordt (wie bisher)

Co-Trainer
Philipp Schneider
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