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Im Reich der Pharaonen

fk; 16. Jul 2016, 11:37 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Ägypten in Benroth: Jede Menge Freude und Spaß haben die 195 Kinder im LöhCamp.
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Im Reich der Pharaonen

fk; 16. Jul 2016, 11:37 Uhr
Benroth – Sommerzeltlager „LöhCamp“ der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Bergneustadt-Hackenberg zum zweiten Mal in Benroth – 195 Kinder und 150 Mitarbeiter auf den Pfaden von Mose.
Es wird gehämmert, gemalt, geschnitzt, gesägt, gehobelt. Überall im „LöhCamp“ der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde (EFG) Bergneustadt-Hackenberg wird emsig gewerkelt. Es ist Workshop-Zeit. Einige Kinder malen Steine an für das Spiel „Tic Tac Toe“, andere stellen Ledertaschen her, zaubern aus Speckstein Figuren oder basteln aus Korken Schlüsselanhänger. 195 Kinder und 150 Mitarbeiter haben ihr jährliches Sommerlager auf dem alten Sportplatz oberhalb von Benroth aufgeschlagen.




[Fleißiges Basteln und Werkeln überall: Die Kinder bauen viele Möbel und andere Gegenstände für das Camp selbst.] 

Sie sind alle auf einer Zeitreise in die Vergangenheit und erleben die spannende Geschichte der Hebräer im alten Ägypten vor 3.500 Jahren. „Exodus – Im Reich der Pharaonen“, der Auszug der Israeliten aus Ägypten ist die diesjährige Bibelgeschichte und Thema des „LöhCamps“. Es sind die Abenteuer von Joseph und seinen Brüdern. Und von Mose, dem versprochenen Retter, der das Volk der Juden aus der Sklaverei befreien soll. War das alte Ägypten erst das Land der Rettung für die Hebräer vor dem Hungertod, gerieten diese immer mehr in die Sklaverei, bis zum Auszug.


[Ein dickes Dankeschön an die Küche.]

Knapp eine Woche leben die 8 bis 13 Jahre alten Kinder und Mitarbeiter die Geschichte nach. Sonntags trafen sich alle in Elsenroth. In die acht Stämme Ruben, Simeon, Levi, Juda, Naftalie, Isaschar, Sebulon und Benjamin nach den Brüdern Josephs eingeteilt, wanderten diese mit Sack und Pack bis Oberelben. Dort übernachteten die Stämme und zogen am nächsten Morgen weiter nach Benroth. Hier hatten fleißige Mitarbeiter schon das Grundgerüst des Lagers aufgebaut. Küchen- und Spülzelt, Essens- und großes Versammlungszelt, Duschcontainer und dazwischen Waschtische, nicht zu vergessen natürlich die 16 Zelte für Kinder und Betreuer. Alles steht rund um den großen Versammlungsplatz, wo ein leeres, großes Fass als Trommel dient, um alle zusammenzurufen.


[Alexander Berg ruft mit der großen Trommel alle zusammen.]

Jeden Morgen nach dem Frühstück verkündet hier ein Mitarbeiter, was in der Geschichte und am Tag passiert. Am Mittwoch etwa war es Mose alias Kornelius Berg. Die Unterdrückung der Hebräer ist spürbar geworden. Beim Frühstück gab es für die Israeliten – die Stämme - nur Brot, Margarine und Marmelade. Die ägyptischen Herrscher – einige Mitarbeiter – ließen es sich gut gehen und bekamen auch Nutella. „Wir nehmen die Kinder in so eine Geschichte mit rein, natürlich nur ganz, ganz sanft“, erzählt Burkhard Schmidt vom Leitungsteam schmunzelnd. Sie erleben so „wie das ist, wenn uns jemand nicht so wohlgesonnen ist“. Nach dem Frühstück wird in der „Oase“ die biblische Geschichte besprochen und aufgearbeitet. Workshops, Theater, Lieder, Lagerfeuer, Spiel und Spaß schließen sich an. In der freien Zeit werkeln die einzelnen Stämme rund um ihr Zelt und bauen selbst gemeinschaftliches Mobiliar wie Bänke und Tische. Sogar Briefkästen gibt es einigen Zelten.


[Christian Gigas und Burkhard Schmidt zeigen Bürgermeister Holberg die Kunstwerke.]

Die Stämme sind nach Alter gestaffelt, sagt Schmidt, um den Konkurrenzgedanken rauszunehmen. Toll sei es, dass sich die Kinder so eher gegenseitig unterstützen. Auch Bürgermeister Wilfried Holberg ist beim Rundgang dabei und ist begeistert. „Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist uneingeschränkt wichtig, um die Anliegen dieser jungen Menschen zu unterstützen.“ Es ist eine kunterbunt gemischte Gruppe mit Kindern aus Bergneustadt, vom Hackenberg, aus Oberberg und einige wenige aus dem Kölner Raum. Mit dabei sind auch fünf Tschernobyl-Kinder, die zurzeit in Bergneustädter Gastfamilien zu Besuch sind und zwei Flüchtlingskinder. Unter den 150 Mitarbeitern sind 40 Jugendliche. Viele davon sind ehemalige Teilnehmer. Wie das alles möglich ist? Durch Sach- und finanzielle Spenden, öffentliche Förderung des Kreises und viel Engagement. Dafür sind Schmidt und alle anderen unendlich dankbar und froh.


[In der „Wunderbar" gibt es Stärkungen für die Mitarbeiter.]

Heute Mittag kommen die Eltern. Sie werden ein Theaterstück sehen und die tolle Atmosphäre spüren. Auf der Internetseite www.löhcamp.de  konnten und können die Eltern jeden Tag über Fotos und Videos erfahren, was ihre Kinder machen.   
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