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Viel geschafft, noch viel zu tun

db; 13. Jul 2016, 15:15 Uhr
Bild: Daniel Beer --- EAK-Vorstand Moritz Müller (2.v.r) begrüßte Staatssekretär Dr. Günter Krings (3.v.r) im Forum der Volksbank.
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Viel geschafft, noch viel zu tun

db; 13. Jul 2016, 15:15 Uhr
Wiehl – Staatssekretär Dr. Günter Krings sprach auf Einladung des Evangelischen Arbeitskreises der CDU über Chancen und Herausforderungen der Flüchtlingssituation.
Kein Thema hat die Gesellschaft in den vergangenen zwölf Monaten so sehr bewegt wie der Zuzug von weit über einer Million Flüchtlingen in die Bundesrepublik Deutschland. Auf Einladung des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU Oberberg sprach der parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium Dr. Günter Krings (CDU) zum Thema "Flüchtlinge: Herausforderungen und Chancen für Deutschland“ und diskutierte anschließend mit den Anwesenden weitere Fragestellungen zur Flüchtlingspolitik.



Ingo Stockhausen, Vorstand der Volksbank Oberberg, begrüßte die Gäste im Forum in der Hauptstelle in Wiehl. „Wir möchten hier nicht nur über Bankgeschäfte sprechen, sondern auch Themen für Seele, Geist und Sinne platzieren“, sagte Stockhausen. Moritz Müller, Vorstand des EAK, erklärte Hintergrund und Zielsetzung des Arbeitskreises, der früher Treffpunkt für protestantische CDU-Mitglieder in einer damals noch katholisch geprägten Partei war. „Inzwischen diskutieren wir dringende Fragestellungen unserer Zeit vor dem christlichen Wertehintergrund“, so Müller. Der Abend mit Krings solle zur Versachlichung einer insgesamt sehr emotional und oft auch populistisch geführten Diskussion über Flüchtlinge beitragen.

Staatssekretär Krings griff dies zu Beginn seines Vortrags auf, denn das Thema habe Politik und Gesellschaft gespalten – auch innerhalb der Unionsparteien CDU und CSU. Und der bisherige Flüchtlingsstrom sei bisher nur ein Vorbote. „Weltweit sind schätzungsweise 65 Millionen Menschen auf der Flucht“, sagte Krings. Deutschland sei durch seine Willkommenskultur in ein moralisches Dilemma geraten, weil es dadurch als Zielland für Flüchtlinge deutlich attraktiver sei als zum Vergleich viele Staaten im Osten.

Als große Baustellen, an denen bereits gearbeitet wurde und noch wird, nannte Krings die Beschleunigung und Organisation von Asylverfahren, die Verlangsamung des Zuzugs und bessere Verteilung der Flüchtlinge in Europa und als schwerste und größte Baustelle die Integration. „Ziel muss es sein, möglichst viele Menschen schnell in Schule, Ausbildung und Arbeit zu bekommen“, sagte Krings. Für die bessere Sicherung der europäischen Außengrenzen müsse es eine europäische Grenzpolizei geben. Zudem müsse sichergestellt werden, dass Menschen ohne dauerhaftes Bleiberecht kurzfristig auch wieder zurückgeführt würden.
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