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Holpe kämpft sich in Unterzahl ins 'Endspiel'

jlo,lo; 15. Jun 2016, 22:40 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Holpes Torwart Moritz Leidig als Turm in der Schlacht, beim 1:3 gab er allerdings eine unglückliche Figur ab.
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Holpe kämpft sich in Unterzahl ins 'Endspiel'

jlo,lo; 15. Jun 2016, 22:40 Uhr
Oberberg - Die Spielvereinigung und Herkenrath II bestreiten am Sonntag das entscheidende Spiel um das letzte freie Ticket in der Kreisliga A - TuRa abgestiegen, Bergneustadt bleibt in der B-Klasse (AKTUALISIERT).
Aufstieg/Verbleib Kreisliga A (2. Spieltag)

SSV Bergneustadt - SpVgg. Holpe Steimelhagen 2:3 (0:3).

Der Liga-Dino hat auch seine zweite Relegationspartie gewonnen und geht mit der optimalen Punktzahl in das entscheidende Spiel gegen den TV Herkenrath II am kommenden Sonntag. Holpe-Steimelhagen reicht bereits ein Unentschieden, um mindestens für ein weiteres  Jahr in der bergischen Beletage mitzumischen. Der SSV Bergneustadt wird hingegen einen neuen Anlauf starten müssen, der Aufstieg wäre in dieser ersten Saison nach dem Komplettabsturz des einstigen Mittelrheinligisten ohnehin ein Zusatzbrot gewesen.


[Philipp Kappenstein versucht seinen Bewachern zu entwischen.]

Zu Beginn waren beide Mannschaften nicht dazu bereit, alle Karten offen auf den Tisch zu legen. Das erste Ausrufezeichen setzte der Bergneustädter Lucas Viebahn mit einem Lupfer von halbrechts – knapp vorbei (13.). Nach einem Abseitstreffer von Björn Euteneuer (18.) wurden die Gaste stärker: Euteneuer verfehlte freistehend das Ziel (24.), sein Sturmpartner Sven Achenbach hatte das Visier ebenfalls nicht richtig eingestellt (25.).

Kurz darauf hatten die vielen Holper Fans auf der Tribüne den Torschrei erneut auf den Lippen, doch Kevin Siegmund wuchtete seinen Schädel in die Schussbahn von Achenbachs sattem Abschluss und verhinderte auf diese Weise den sicheren Einschlag (33.). Die Führung für die Spielvereinigung war nur noch eine Frage der Zeit, das 0:1 resultierte indes aus einem kapitalen Aussetzer von Tolga Samut. Achenbach nahm das Geschenk dankend an.


[Marvin Koch (li.) im Duell mit Holpes Kilian Lünenschloß.]

Der SSV agierte nun völlig konfus: Euteneuer wurde bei einer Freistoßflanke nicht gestört und nickte die Kugel mühelos ein, ehe Achenbach beim nächsten Angriff für die vermeintliche Vorentscheidung sorgte. SSV-Coach Christian Gärtner stellte in der Pause personell und taktisch um, das schnelle Anschlusstor resultierte jedoch aus einem Fehler von Keeper Moritz Leidig, der sich bei einer Hereingabe verschätzte. Ein Holper bugsierte den Ball ins eigene Netz.

Wenig später fackelte der eingewechselte Stavros Kosmidis im Strafraum nicht lange und verkürzte auf 2:3. „Wir sind total schläfrig aus der Kabine gekommen“, ärgerte sich Trainer Michael Schmidt, der dann mit ansehen musste, wie Jan Jarausch wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte sah. „Er hat zum Schiri gesagt, dass er die Augen aufmachen soll“, fand Schmidt den Platzverweis überzogen.



Die Bergneustädter gaben in den Zweikämpfen richtig Gas, einige Pfiffe des Unparteiischen sorgten sowohl auf dem Platz als auch auf der Tribüne für Hektik. Viebahn und Stephan Wolf schnupperten am Ausgleich (66., 69.), für einen ernsthaften Sturmlauf fehlten dem SSV aber die spielerischen Mittel. Eine Schrecksekunde gab es für den A-Ligisten noch: Wolf zog aus der Drehung ab, das Spielgerät strich am Giebel vorbei (90.+3). Zuvor hatte sich Abdulkadir Bicer mit Gelb-Rot verabschiedet.


[SSV-Trainer Christian Gärtner (re.) musste seine enttäuschten Akteure nach dem Schlusspfiff trösten.]

„Wir haben in der zweiten Halbzeit den Faden verloren, das Spiel nach einer taktischen Umstellung aber wieder in den Griff bekommen. Es ist sehr schade, dass Jan Jarausch am Sonntag fehlt. Er war heute einer der Besten“, sagte Schmidt, der schon die Marschroute für das Duell mit Herkenrath II verriet. „Der Gegner muss gewinnen. Wir werden auf Konter spielen." Gärtner war mit dem Auftritt seines Teams nach dem Seitenwechsel zufrieden. „Da haben die Jungs Charakter gezeigt. Man hat aber auch gesehen, dass es noch nicht für die Kreisliga A reicht. Unabhängig davon hat die Mannschaft eine sehr gute Saison gespielt.“

Die durch die heutigen Resultate bedeutungslos gewordene Begegnung zwischen Bergneustadt und Dieringhausen findet nicht statt.

Tore
0:1 Sven Achenbach (37.)
0:2 Björn Euteneuer (39.)
0:3 Sven Achenbach (40.)
1:3 (47. Eigentor)
2:3 Stavros Kosmidis (55.)

Besondere Vorkommnisse
Rot gegen den Holper Jan Jarausch (57. Schiedsrichterbeleidigung)
Gelb-Rot gegen den Bergneustädter  Abdulkadir Bicer (90.+1 wiederholtes Foulspiel)



[Janosch Lotz (li.) kam in der Schlussphase ins Spiel, um für Entlastung zu sorgen.]

TuRa Dieringhausen - TV Herkenrath II 1:6 (0:3).

Vor der Begegnung verdunkelte sich der Himmel über dem Dieringhausener Hammerhaus, als wenn er schon eine Ahnung gehabt hätte, was heute mit der heimischen TuRa passieren würde. Für die Mannschaft von Trainer Thorsten Prangenberg war die Relegationsrunde und damit das Abenteuer Kreisliga A nach nur einer Spielzeit schon wieder beendet. Die zweite Niederlage im zweiten Spiel bedeutete das Aus.

Und dabei hatten die Gastgeber gegen die Herkenrather Reserve eigentlich einen ganz guten Start. Marcel Sesto schoss einen Freistoß aus knapp 25 Metern nur knapp über das Gehäuse. Danach aber nahmen die Gäste Fahrt auf. Eine von Martin Sgraja als Flanke gedachte Hereingabe konnte Benjamin Mecke noch soeben über die Latte lenken (14.). Nur zwei Minuten später war es dann so weit. Ferhat Yildirim stand bei einer Hereingabe von Tarik Sahin goldrichtig und betätigte sich damit als Knotenlöser. „Mit dem 1:0 war das Spiel für uns schon fast gelaufen. Davor sah das gar nicht so schlecht aus, aber danach lief es einfach nicht mehr rund“, konstatierte Prangenberg. Hendrik Lieth und Tarik Sahin legten weitere Treffer nach. Ein Debakel schon zur Pause verhinderte TuRa-Keeper Benjamin Mecke mit Paraden gegen Sahin (32.), Lekscha (38.) und Yildirim (41.).

In der Halbzeitpause hatte Prangenberg  nur noch die eine Richtung vorgegeben: nach vorne. Martin Tatter erzielte sogar einen Treffer, dem die TuRa jedoch in der Folgezeit keinen weiteren folgen lassen konnte. Ferhat Yildirim und Joker Jasper Löffelsend (2) machten stattdessen mit lupenreinen Kontertreffern das halbe Dutzend voll. Am Ende gab es am Abstieg der TuRa nichts mehr zu rütteln. „Es war ein schönes Jahr in der Kreisliga A. Leider haben wir in der Saison den möglichen Klassenerhalt verspielt, weil wir gegen die Mannschaften, die mit uns unten standen, zu wenige Punkte geholt haben“, haderte er. Wenigstens auf personeller Ebene hatte der Trainer aber noch eine positive Nachricht. So bleibt Angreifer Marius Reinelt dem Verein auch in der Kreisliga B erhalten.

Tore
0:1 Ferhat Yildirim (16. Tarik Sahin)
0:2 Hendrik Lieth (28.)
0:3 Tarik Sahin (35. Ferhat Yildirim)
1:3 Martin Tatter (52.)
1:4 Ferhat Yildirim (59.)
1:5 Jasper Löffelsend (65.)
1:6 Jasper Löffelsend (74.).


Aufstieg/Verbleib Kreisliga A (Gruppensieger hält die Klasse)

Sonntag, 12. Juni
TV Herkenrath II – SSV Bergneustadt 2:2
SpVgg. Holpe-Steimelhagen – TuRa Dieringhausen 2:1

Mittwoch, 15. Juni
SSV Bergneustadt – SpVgg. Holpe-Steimelhagen 2:3
TuRa Dieringhausen - TV Herkenrath II 1:6

Sonntag, 19. Juni (15 Uhr)
SSV Bergneustadt - TuRa Dieringhausen abgesetzt
SpVgg. Holpe-Steimelhagen - TV Herkenrath II (in Berghausen).   
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