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Eine Fahrt mit Dampf und Swing

mg; 12. Jun 2016, 09:50 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Gut gelaunt ging es mit der flotten Musik der Juliacum Brassers durch den Abend
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Eine Fahrt mit Dampf und Swing

mg; 12. Jun 2016, 09:50 Uhr
Gummerbach - Die musikalische Abendfahrt des 'Bergischen Löwen' stand ganz im Zeichen von Jazz, Dixie und Swing - 120 Fahrgäste ließen sich die Reise nicht entgehen.
Von Michael Gauger

Gestern fand die diesjährige Musikabendfahrt der Interessengemeinschaft und des Fördervereins des Bahnbetriebswerks Gummersbach-Dieringhausen statt. Und so schnaufte der „Bergische Löwe“ mit seiner Dampflok „Waldbröl“ musikalisch begleitet durchs idyllische Tal nach Wiehl.


[Pünktlicher als die Bundesbahn: Zugleiter Christian Melzer hatte seinen Fahrplan im Griff.]  

Die „Juliacum Brassers“ waren diesmal zu Gast und boten den Fahrgästen Jazz, Dixie und Swing vom Allerfeinsten. Die Begrüßung der wartenden Fahrgäste auf dem Bahnsteig in Dieringhausen fiel bei Eintreffen des Zuges natürlich standesgemäß aus. „Muss i denn zum Städtele hinaus“ erschallte von den Plattformen der Waggons und machte den 120 erwartungsvollen Zuggästen sofort Lust auf mehr. Pünktlich schickte Zugleiter Christian Melzer den Dampfzug auf die Reise in Richtung Nachbarstadt.



Die gut aufgelegten  Musiker machten sich auch sogleich ans Werk und gaben in jedem Waggon während der etwa 45-minütigen Fahrt einige sehr treffende Lieder zum Besten. Was passte an diesem Abend besser zur Fahrt als die swingende Titelmelodie der bei Eisenbahnfans beliebten TV-Serie „Eisenbahnromantik“ ? Der durch den unverkennbaren Glenn Miller-Sound bekannte Titel „Sentimental Journey“ schallte ebenso durch die historischen Wagen wie der Marsch „Auf großer Fahrt“ oder die beliebte Melodie des Dschungelbuch-Bären Balu „Probier's mal mit Gemütlichkeit“. In jedem der drei Waggons wurden die Künstler kräftig beklatscht, während die „Waldbröl“ sich schnaufend und pfeifend dem Ziel näherte.


Beliebt auf der Fahrt waren verpflegungstechnisch neben kühlen Getränken auch wieder die „dicken Sauerländer“. Das Bistro-Team hatte alle Hände voll zu tun. Da musste beim munteren Hin und Her der Passagiere so manches mal der Notenständer weichen, was aber dank der lockeren und lustigen Stimmung überhaupt nichts ausmachte. Das Blechbläserquartett selbst stammt aus Jülich, eine gute Autostunde vom Oberbergischen entfernt. Martin Schädlich zeichnete, ebenso wie Klaus Luft, für diverse Trompeten verantwortlich, Andreas Trinkhaus für das Horn und Johannes Meuers für die Posaune. Die vier sind allesamt studierte Musiker und boten den heutigen Fahrgästen am zur Gästeterrasse umgebauten Bahnsteig des Brauhauses Wiehl einen tollen Musikgenuss, der abwechslungsreicher nicht hätte sein können.


Klassische Stücke wie „Intrada“ von Händel wechselten mit „Carmen“ von Bizet, nicht ganz so geläufige Titel wie „La Matze“ von Sturzenegger oder „Satin Doll“ von Duke Ellington gipfelten dann in „Once upon a time“ von Ennio Morricone, dem „Baby Elephant Walk“ aus dem Film Hatari oder die Titelmelodie des „Rosaroten Panther“, beides sehr bekannte Werke von Henry Mancini.

Den Fahrgästen gefiel es und auch Volker Eisenhauer von den Eisenbahnfreunden zeigte sich mit der getroffenen Künstler- und Musikwahl sehr zufrieden. „Angesichts vieler Veranstaltungen an diesem Wochenende freuen wir uns über die große Anzahl der Gäste an diesem Abend“, meinte Eisenhauer und verriet vorab, dass man bezüglich der Abschlussfahrt im Oktober auch schon eine besondere Idee habe. Die Dampfeisenbahnfans wird es freuen.
  
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