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Keine Lebewesen mehr am Mühlenteich

nh; 9. Jun 2016, 12:55 Uhr
Bilder: privat --- Die Verunreinigung durch Öl im Mühlenteich war enorm.
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Keine Lebewesen mehr am Mühlenteich

nh; 9. Jun 2016, 12:55 Uhr
Hückeswagen - Nach dem Ölunfall ist sämtliches Gefieder um den Mühlenteich am Dörpebach verschwunden - Teichbesitzerin ist mit der Unterstützung aller Helfer und Behörden zufrieden.
Von Nils Hühn

Eine Woche nach dem Ölunfall am Dörpebach (OA berichtete) befindet sich das stark geschädigte Ökosystem bereits wieder auf dem Weg der Besserung. „Es ist erstaunlich, wie sich durch das konzentrierte Handeln vieler Helfer der Teich erholt“, erklärt Gudrun Hagemann-Henseler, die am Donnerstagmorgen vor einer Woche die Behörden alarmierte und über den Ölfilm auf dem Dörpebach und ihrem Teich in Kenntnis setzte. Anschließend erfuhr sie von allen Seiten viel Unterstützung. Vor allem von ihren Nachbarn und Freunden, aber auch vom Oberbergischen Kreis, dem Wupperverband, der Stadt Hückeswagen und der Freiwilligen Feuerwehr, die als erste Helfer versuchten, größeren Schaden abzuwenden.


Allerdings ist der Ölunfall nicht ohne Folge geblieben. „Sämtliches Gefieder ist verschwunden. Wenn ich in den Teich sehe, erkenne ich keine Bewegung“, berichtet Hagemann-Henseler, dass noch vor wenigen Tagen Enten am Teich brüteten. Sie hofft, dass die Tiere die Gefahr rechtzeitig erkannt haben und sich eine neue Heimat suchen konnten. Denn obwohl so schnell wie möglich das Öl entfernt wurde, war die Belastung für das Gewässer enorm. „Wir werden alles machen, damit sich das Ökosystem wieder erholt“, weiß Hagemann-Henseler, dass dies viel Arbeit bedeutet, aber sie weiß auch um die Kraft der Natur, die solche Katastrophen überstehen kann.

Durch das engagierte Handeln aller Beteiligten fühlt sich die Teichbesitzerin nicht allein gelassen. „Ich kann mich nur bei allen bedanken und anderen Mut machen, sich in einer ähnlichen Situation an die Behörden und Gremien zu wenden.“ Sie habe nicht geschwiegen, die Schotten geöffnet und das Problem wem anderes überlassen, sondern gehandelt. Dies ist nicht selbstverständlich, denn durch Aufzeigen des Problems kam viel Arbeit auf die Hückeswagenerin zu.


[Als "Sklavenarbeit" bezeichnete Gudrun Hagemann-Henseler das Ziehen der Ölsperren durch den Teich. Bei dieser Arbeit halfen insbesondere Freunde.]

Gudrun Hagemann-Henseler hofft nun, dass sich dauerhaft etwas ändert. „Wir befinden uns hier an einer Schnittstelle zwischen Industrie und Naturschutz“, würde sie sich wünschen, dass die Stadt Hückeswagen die Problematik am Pumpwerk, das durch die starken Regenfälle überlastet war, handelt. „Sonst geht es bei den nächsten starken Niederschlägen wieder von vorne los.“ Den Verursacher der Umwelt-Katastrophe würde sie auch gerne ausfindig machen, aber am liebsten wäre es ihr, wenn sich das Ökosystem rund um den Dörpebach schnell wieder erholt und die Lebewesen in und an ihren Teich zurückkehren.
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