Oberberg - Die weibliche A-Jugend der JSG Nümbrecht/Oberwiehl schafft die Sensation und qualifiziert sich für die kommende Bundesligasaison. (AKTUALISIERT)

Es ist geschafft. Die JSG Nümbrecht/Oberwiehl hat sich für die kommende A-Jugend Bundesligasaison qualifiziert. Doch ehe die Mädchen von Trainer Manuel Seinsche den Überraschungscoup bejubeln durften, musste die Mannschaft durch ein Wechselbad der Gefühle. Zwar reisten die Oberbergerinnen mit einem Sieg im Rücken zum Qualifikationsturnier in Kamp-Lintfort, das schien das junge Team allerdings eher zu hemmen, denn zu beflügeln. „Der Turniertag war ein Auf und Ab“, fasste Seinsche die beiden Partien zusammen.


JSG Nümbrecht/Oberwiehl - JSG HLZ Ahlen 19:26 (11:12).


Denn der Auftakt misslang völlig. Konnte die Spielgemeinschaft nach einem zwischenzeitlichen 5:9 mit dem knappen Pausenrückstand noch gut leben, brachen nach dem Seitenwechsel endgültig alle Dämme. „Es funktionierte eigentlich überhaupt nichts. Vor allem die Defensive, die uns beim ersten Turnier noch so stark gemacht hat, stand überhaupt nicht“, sah Seinsche den Gegner völlig verdient davonziehen. Nümbrecht/Oberwiehl ließ zahlreiche Chancen liegen, beschäftigte sich dafür umso mehr mit den beiden Unparteiischen und ließ Ahlen über 13:16 auf 14:21 enteilen. „Da mussten wir uns absolut an die eigene Nase fassen“, suchte Seinsche nach dem Abpfiff daher auch nicht lange nach Ausreden. Neben der Niederlage kam erschwerend hinzu, dass Ahlens gefährlichste Spielerin Marie Michalczik in der letzten Minute eine rote Karte mit Bericht sah und somit gegen den TuS Lintfort gesperrt wurde. Ahlen verlor diese Begegnung daraufhin äußerst deutlich, so dass Nümbrecht/Oberwiehl ein echtes Endspiel bevorstand.


Nümbrecht/Oberwiehl: Sabrina Heinrichs (11/2), Lena Hage (3), Isabell Horn (2), Meike Domnick, Luna Dehler (je 1), Laura Harscheid (1/1).



HSG Schwerte-Westhofen – JSG Nümbrecht/Oberwiehl 13:22 (6:8).


Denn bei einer Niederlage wäre das Abenteuer Bundesliga aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs ausgeträumt gewesen. „Für uns hieß es Alles oder Nichts“, sah Seinsche der Partie mit einigen Bauchschmerzen entgegen, nachdem Schwerte-Westhofen sein Auftaktmatch klar dominiert hatte. Doch seine Mädchen zerbrachen nicht am Druck, sondern zeigten ihre beste Leistung. Vor allem in der Defensive rührte die JSG Beton an und ließ in 50 Minuten gerade einmal neun Feldtore zu. Knackpunkt der Partie wurde die Phase nach dem Seitenwechsel als sich die Oberbergerinnen mit vier Treffern in Folge zum 6:12 absetzen konnten. Dabei konnte sich das Team vor allem auf seinen Mittelblock um Lena Hage und Maike Domnick verlassen. Aber auch Torhüterin Anna Meißner wusste zu glänzen. „Das war eine bundesligareife Leistung. Einfach ein Spiel, wie ich mir das von den Mädchen immer vorstelle“, lobte Seinsche das Team für einen leidenschaftlichen Auftritt dieses Mal in höchsten Tönen.


Nümbrecht/Oberwiehl: Laura Harscheid (11/5), Luna Dehler (5), Sabrina Heinrichs, Isabell Horn (je 2), Maike Domnick, Anne Schlagheck (je 1).


Nach dem Abpfiff kannte der Jubel bei den Oberbergerinnen keine Grenzen und die Qualifikation wurde mit den knapp 50 mitgereisten Fans ausgiebig gefeiert. Die weibliche Jugendbundesliga wird in Turnierform ausgespielt. Die JSG Nümbrecht/Oberwiehl wird in eine Dreier-Gruppe gelost, wobei jeder teilnehmende Verein einmal Heimrecht genießen wird. Zusätzlich soll die Mannschaft auch an der Jugendoberliga teilnehmen und zudem an den Seniorenbereich herangeführt werden. Eine Überbelastung erwartet das Trainertandem Seinsche/Debus deshalb aber nicht, schließlich verfügt der Kader mit 21 Spielerinnen über eine enorme Tiefe. „Aber jetzt sind wir erst einmal stolz, dass es der Dorfverein in die Bundesliga geschafft hat“, so Seinsche abschließend.