Bergneustadt - Die Zukunft des Mittelrheinligisten ist trotz zweier Aufstiege in großer Gefahr, nachdem nun auch der Trainer wegen Perspektivlosigkeit seinen Posten zur Verfügung stellt.

„Das ist definitiv einer der bittersten Momente in meiner 35-jährigen Handballkarriere. Ich habe in Bergneustadt vier tolle Jahre bei einem tollen Verein erlebt, den ich immer im Herzen haben werde, aber es ging einfach nicht weiter“, verkündete Trainer Ralph Weinheimer gestern seinen Abschied beim Traditionsverein. Nach den zahlreichen feststehenden Abgängen (OA berichtete), die bislang nicht adäquat kompensiert werden konnten, sah der Übungsleiter keine Perspektive für die kommende Oberligasaison, zumal sich die Situation über das Wochenende noch einmal verschärft habe. Trotz eines Rettungsgesprächs am vergangenen Donnerstag verkündeten jetzt zwei weitere Leistungsträger, nicht mehr zur Verfügung zu stehen und den Verein verlassen zu wollen. „Damit war die sportliche Perspektive endgültig nicht mehr vorhanden“, wollte Weinheimer kein Himmelfahrtskommando übernehmen.



Abteilungsleiter Stefan Kuxdorf bedauerte den Schritt und hofft aber dennoch eine spielfähige Mannschaft für die kommende Saison auf die Beine stellen zu können. „Wir werden in den nächsten zwei Wochen alle Anstrengungen unternehmen, damit es weitergeht“, hatte er die Hoffnung gehegt, das Team am Donnerstag von seinem Konzept überzeugt zu haben. Unter anderem sollte der aktuelle Kader mit den A-Jugendlichen der JSG Bergneustadt/Strombach verstärkt werden. Nachdem sich nun allerdings weitere Abgänge angekündigt haben, wisse man noch nicht, ob und wie es weitergeht. „Wir hätten ein spielfähiges Team gehabt, werden jetzt aber noch einmal mit allen sprechen“, gibt er sich kämpferisch. Auch Weinheimer wünscht sich, dass es der Verein ohne ihn schafft: „Ich hoffe der Verein erlebt auch wieder bessere Tage.“