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Über 2.000 Unterschriften für die Förderschule

Red; 25. May 2016, 15:40 Uhr
Bild: privat --- Harald Orbach, Vorsitzender der Schulpflegschaft (3. v. re.) mit dem CDU‐Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach, Schülern der Janusz‐Korczak‐Schule, Schulamtsleiterin Ingrid Neumann (Mitte) und Bürgermeister Dr. Georg Ludwig (li.).
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Über 2.000 Unterschriften für die Förderschule

Red; 25. May 2016, 15:40 Uhr
Lindlar – Für den Erhalt der Janusz‐Korczak‐Schule wurden in Lindlar rund 2.000 Unterschriften gesammelt – Diese werden nun an den Petitionsausschuss des Landtags weitergeleitet.
Der Vorsitzende der Schulpflegschaft der Janusz‐Korczak‐Schule Lindlar, Harald Orbach, überreichte gestern eine Liste mit 2.004 gesammelten Unterschriften für den Erhalt der Lindlarer Förderschule an den Landtagsabgeordneten Peter Biesenbach (CDU). Die Übergabe erfolgte im Beisein der Schüler sowie von Bürgermeister Dr. Georg Ludwig und Schulamtsleiterin Ingrid Neumann. Biesenbach wird die Unterschriften auf Bitte der Schulpflegschaft an den Petitionsausschuss des Landtags weiterleiten.

Eigentliche Adressatin der Unterschriften und des Protests ist die Landesregierung, die hinter dem 9. Schulrechtsänderungsgesetz und der damit verbundenen Mindestgrößenverordnung steht, die eine Schließung von Förderschulen verlangt, die unter eine bestimmte Mindestanzahl an Schülern fallen. Vor diesem Hintergrund hatte die Bezirksregierung Köln die Gemeinde Lindlar als Schulträger bereits 2015 aufgefordert, dieses Gesetz zu befolgen und die Schließung der Schule im Gemeinderat zu beschließen. Der Gemeinderat hat den Beschluss der auslaufenden Schließung der Schule dann
Ende Januar auf einer Sondersitzung gefasst.



Auslaufende Schließung bedeutet, dass die Schule ab dem kommenden Schuljahr keine Kinder mehr in ihren Eingangsklassen aufnehmen darf. Dabei brachte die Mehrheit der Ratsmitglieder und der Bürgermeister zum Ausdruck, dass sie die Mindestgrößenverordnung des 9. Schulrechtsänderungsgesetzes ablehnen, jedoch zur Entscheidung gezwungen seien, um nicht widerrechtlich zu handeln. Die Unterschriftenaktion zeigt nun, dass nicht nur eine politische Mehrheit gegen die Schließung ist, sondern dass insbesondere viele Bürger für den Erhalt der Schule sind. „Wichtig ist bereits das Signal, das von der Petition und den Unterschriften ausgeht. Dies sollte den Verantwortlichen bei der Landesregierung zu denken geben“, erklärt Bürgermeister Ludwig.

Auch der Städte‐ und Gemeindebund und Lehrerverbände warnen vor der vorschnellen Schließung von Förderschulen: Die vom Land propagierte Inklusion in den Regelschulen sei nicht ordentlich vorbereitet, es fehle an Geld, Personal und klar definierten Qualitätsstandards, an denen sich die Schulen und Schulträger orientieren könnten. Die Gemeinde Lindlar arbeitet derzeit intensiv daran, einen privaten Träger zu finden, damit es auch künftig eine Förderschule in Lindlar gibt – damit die Kinder wohnortnah beschult werden und die Eltern eine echte Wahlfreiheit über die richtige Schule für ihr Kind haben.
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