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AWO-Erzieher machen ihrem Ärger Luft

db; 24. May 2016, 21:23 Uhr
Bild: Daniel Beer.
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AWO-Erzieher machen ihrem Ärger Luft

db; 24. May 2016, 21:23 Uhr
Engelskirchen – Vor der AWO-Kreisgeschäftsstelle sind am Abend Erzieher, Eltern und Kinder einem Aufruf von Verdi zur Demonstration gefolgt.
Gut 80 Erzieher, Eltern und Kinder haben am Abend vor der AWO-Kreisgeschäftsstelle mit einer Demonstration ihrem Ärger Luft gemacht. Nach wie vor geht es um die Bezahlung der AWO-Erzieher nach den von der Gewerkschaft Verdi erstrittenen Gehaltserhöhungen. Der Kreisvorstand hatte sich zur Vorstandssitzung in der Geschäftsstelle getroffen und empfing eine kleine Delegation der demonstrierenden Mitarbeiter.  



Keinen Zutritt gewährte man dem Gewerkschaftssekretär Arno Appelhoff. Dieser hatte sich zu Beginn der Kundgebung bereits an die Demonstranten gewandt. Demnach habe der AWO-Vorstand zwar einer Überprüfung der Zahlen durch unabhängige Wirtschaftsprüfer zugestimmt, die Ergebnisse sollen der Gewerkschaft aber nicht zugänglich gemacht werden. „Unter diesen Umständen kann es kein Vertrauen und keine Kompromisse geben“, so Appelhoff. Eigentlich müsste die AWO ihren Erziehern rückwirkend ab Sommer 2015 mehr Geld bezahlen, tut dies aber nicht, weil sie dies nach eigenen Aussagen nicht finanzieren kann.

Die vierköpfige Delegation um Betriebsratsvorsitzende Petra Blenkers überreichte dem AWO-Vorstand deshalb rund 170 Geltendmachungen, mit denen die Mitarbeiter auf ihre tarifliche Gehaltserhöhung pochen. Notfalls auch mit Massenklagen, wie Appelhoff sagte: „Das ist aber nicht unser Ziel. Wir wollen eine tarifliche Regelung finden, die den Fortbestand des Kreisverbandes sichert, aber auch die Sicherheit der Beschäftigten gewährleistet.“

Die Mitarbeiter fühlen sich derweil nicht richtig informiert, wie sie dem Vorstand vorwarfen. Dies wollte Vorsitzende Beate Ruland so aber nicht stehen lassen, denn man habe das Angebot gemacht, die einzelnen Kitas auf deren Wunsch zu besuchen. Und auch in größerer Runde sei ein Treffen jederzeit möglich. Ruland betonte auch noch einmal, dass der gesamte Kreisverband auf dem Spiel stehe, wenn die AWO die Tariferhöhungen ohne Hilfe aus der Politik zahlen müsste. „Wir haben die Situation nicht zu verantworten“, so Ruland. Dass sich beispielsweise die Suche nach einem neuen Träger für einige Kitas hinziehe, sei nicht schuld der AWO. Als die kleine Delegation ihren Mitstreitern von den Inhalten des Gesprächs berichtet hatte, löste sich die Demonstration nach rund einer Stunde auf. Wirklich zufriedene Gesichter gab es nicht.
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