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Wildretter schützen Rehkitze, Hasen und Co.

Red; 21. May 2016, 15:40 Uhr
Bild: Kreisbauernschaft Oberberg.
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Wildretter schützen Rehkitze, Hasen und Co.

Red; 21. May 2016, 15:40 Uhr
Oberberg - Oberbergische Landwirte setzen bei Mäharbeiten vermehrt auf Alarmgeräte, die Tiere aus dem Gefahrenbereich verscheuchen.
„Kein Landwirt will tote Kitze in der Grassilage oder in der Heumahd“, betont Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg. Einige Bauern haben ihre Silageflächen bei dem schönen Wetter in der vergangenen Woche schon gemäht. Der Schnittzeitpunkt war so früh, sodass die Wahrscheinlichkeit auf Rehkitze zu treffen äußerst gering war. Das ist der Vorteil der sehr frühen Mahd. Besondere Vorsicht ist nun in den nächsten Wochen geboten. Unfälle mit Wildtieren ließen sich nicht alle, aber größtenteils vermeiden. Dresbach ruft seine Kollegen und die Jäger zu einem guten Miteinander zum Schutz von Rehkitzen, Hasen und Co. auf. Aber auch technische Hilfen sind bei den Bauern in Aktion. Der Wildretter, einem Alarmgerät, das die Tiere beim Grasschneiden aufscheucht.

Es wird vorne am Trecker befestigt. Der Wildretter sendet fünf Hektar weit einen durchdringenden Ton mit 105 Dezibel Schalldruck aus. Rehkitze, Hasen und andere Wildtiere werden gewarnt, dass Gefahr im Verzug ist, und bringen sich in Sicherheit. „Unsere Landwirte setzen sich mit Herz und Technik für die Artenvielfalt ein. Auch mit dem Einsatz von Wildrettern leisten die Bauern einen enormen Beitrag zur Biodiversität“, so der Vorsitzende.

Es gebe viele Möglichkeiten, das Wild, wie Rehkitze und Hasen, die jetzt ihre Junge aufziehen, vor dem „Mähtod“ zu schützen. „Die Bauern und die Jäger kennen oft die vom Wild bevorzugten Flächen. Sie gehen diese vor der Mahd ab und überprüfen, wo sich Wildtiere verstecken - besonders frisch gesetzte Kitze sind gefährdet. Sie haben in den ersten Wochen kein angeborenes Fluchtverhalten. Das erschwert ein Verscheuchen. Mit einer – allerdings sehr aufwendigen Suche - hat man eine große Chance, Jungtiere zu retten. Leider ist das nicht zu 100 Prozent zu erreichen. Wenn es das Gelände zulässt, wird von innen nach außen gemäht, um den Wildtieren einen Fluchtweg zu bieten“, so Dresbach.

  
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