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Puhle und Lichtlein halten Arbeitssieg fest

Red; 14. May 2016, 22:01 Uhr
Bilder: Alexander Arnold.
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Puhle und Lichtlein halten Arbeitssieg fest

Red; 14. May 2016, 22:01 Uhr
Gummersbach - VfL behält gegen Balingen-Weilstetten in der Schlussphase die Nerven - 'RPP - Ambulantes Therapie- und Reha-Zentrum' und AggerEnergie präsentieren die Berichterstattung über den VfL Gummersbach (AKTUALISIERT).
Ein hartes Stück Arbeit war der Heimerfolg des VfL Gummersbach gegen die noch theoretisch vom Abstieg bedrohten Gäste von Balingen-Weilstetten. Ohne den verletzten Last-Minute-Helden der Vorwoche Simon Ernst mussten die Gastgeber auch diesmal bis in die Schlussminuten um die beiden eingeplanten Punkte bangen. Besonders den neunfachen Torschützen der Gäste, Olivier Nyokas, bekamen die Blau-Weißen nie wirklich in den Griff. Starke Torhüterleistungen von Matthias Puhle und Carsten Lichtlein, die sich die Spielzeit fast genau aufteilten, sicherten dann aber doch den unter dem Strich verdienten Arbeitssieg. Mit neun Toren führte Julius Kühn seine Mannschaft an. Der Ex-Gummersbacher Julian Krieg blieb bei seiner Rückkehr unauffällig.

VfL Gummersbach - HBW Balingen-Weilstetten 26:24 (14:12).

Von Beginn an waren beide Mannschaften in Spiellaune. Die erste Szene gehörte Torhüter Carsten Lichtlein, der gegen Fabian Böhm parierte. Die 1:0-Führung für den VfL besorgte Florian von Gruchalla per Siebenmeter. Yves Kunkel erzielte den Ausgleich für die Gäste, ehe Magnus Persson wieder für die Gummersbacher traf. So ging es zunächst weiter. Der VfL legte vor und Balingen-Weilstetten blieb dran. Erst mit dem 8:6 durch Christoph Schindler im Nachwurf konnte sich der VfL erstmals mit zwei Toren absetzen. Zwischenzeitlich mussten die Hausherren eine doppelte Unterzahl überstehen, nachdem Schindler und Julius Kühn sich Zeitstrafen eingehandelt hatten.


[In der Halbzeit wurde die VfL-Mannschaft aus dem Jahre 1991 empfangen, die den ersten gesamtdeutschen Meistertitel geholt hatte.]

Immer wieder vor Probleme stellte der flinke Franzose Olivier Nyokas die Gummersbacher Deckung. Er traf unter anderem drei Mal hintereinander und hielt seine Mannschaft so im Spiel. Bis kurz vor er Halbzeit blieb die Partie eng: Persson per Tempogegenstoß und Andreas Schröder trafen hintereinander für den VfL, der dann dank einer Parade des inzwischen spielenden Matthias Puhle immerhin mit zwei Toren Vorsprung in die Pause ging.

Nach dem Seitenwechsel sah es zunächst so aus, als könnte sich der VfL endlich einen deutlicheren Vorsprung herausarbeiten. Persson erhöhte gleich nach Wiederbeginn auf 15:12 und wenig später vollendete von Gruchalla einen Tempogegenstoß nach Parade Puhle (Bild) zum 19:15. Als dann noch Alexander Becker sehenswert per Heber das 20:15 erzielte, nahm HBW-Trainer Frank Bergemann eine Auszeit. Offenbar fand er die richtigen Worte, denn seine Mannschaft fand danach wieder zurück ins Spiel, während es im VfL-Angriff plötzlich stockte. Gut zehn Minuten vor Schluss verkürzte Fabian Böhm auf 23:22.

Das Spiel stand auf der Kippe – auch weil Tobias Schroeter und Schindler im Anschluss in Überzahl nicht treffen konnten. Doch zum Glück schlug jetzt die Stunde der beiden ohnehin guten VfL-Keeper: Zunächst behielt Puhle im Eins-gegen-Eins-Duell mit dem völlig frei anstürmenden Nyokas die Oberhand, dann konnte Lichtlein bei noch zwei Minuten und 25:23 den bis dato sicheren Siebenmeterschützen Yves Kunkel so verwirren, dass dieser nur die Latte traf. Bei unter einer Minute holte Kurtagic seine Mannschaft bei einer teils hektischen Schlussphase dann noch einmal zusammen. Evgeni Pevnov und Olivier Nyokas waren aneinander geraten und mussten die Schlussminuten jeweils von draußen erleben. Florian von Gruchalla brachte im Anschluss bei noch 30 Sekunden mit dem 26:23 die endgültige Entscheidung. Daran änderte auch Fabian Wiedersteins Tor zum Schlusspunkt nichts mehr.

Stimmen

Emir Kurtagic (Trainer VfL): Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht, aber wir haben gekämpft. Ohne einige einfache Fehler hätten wir das Spiel früher in den Griff bekommen können. Mitte der zweiten Halbzeit sah es bei 20:15 klar aus, aber auch da konnten wir einige Bälle nicht verwerten. Wir haben das Spiel aber gewonnen und wieder zwei Punkte für eine positive Bilanz geholt.

Frank Bergemann (Trainer HBW): Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Wenn einem hier so viele Tore gelingen und man das Spiel lange offen hält, dann möchte man natürlich auch etwas mitnehmen. In der Schlussphase wurde es etwas hektisch und wir haben uns zu viele Fehlwürfe geleistet. Julius Kühn haben wir zu keinem Zeitpunkt in den Griff bekommen, aber das gilt umgekehrt auch für Olivier Nyokas. Heute fehlte uns das nötige Quäntchen Glück. Der VfL hat in der hektischen Phase einen kühlen Kopf behalten.

Frank Flatten (Geschäftsführer VfL): Das war ein zähes Spiel und ein Arbeitssieg. Vor zwei Jahren hätten wir so ein Spiel vielleicht noch verloren, deshalb ist das ein wichtiger Entwicklungsschritt.

VfL Gummersbach
Carsten Lichtlein (1. bis 27., bei einem Siebenmeter und 59. bis 60., 7 Paraden)
Matthias Puhle (ab 27. und in der Schlussminute, 9 Paraden)

Tobias Schroeter
Christoph Schindler (1)
Julis Kühn (9)
Magnus Persson (4)
Evgeni Pevnov (1)
Christian Zufelde (1)
Gunnar Stein Jonsson (2)
Kevin Schmidt (1)
Florian von Gruchalla (3/1)
Alexander Becker (2)
Andreas Schröder (2)

Balingen-Weilstetten
Jonas Baumeister (34. bis 40., 1 Parade)
Peter Johannesson (1. bis 34 und ab 40., 9 Paraden)
Fabian Böhm (3)
Olivier Nyokas (9)
Gregor Thormann
Jannik Hausmann (1)
Alexandros Vasilakis (1).
Martin Strobel (3)
Yves Kunkel (4/3)
Julian Krieg
Markus Dangers
Davor Dominikovic
Fabian Wiederstein (3)

Zuschauer: 4.080

Schiedsrichter: Matthias Brauer/Kay Holm

Siebenmeter: 1/1 – 4/3 (Kunkel an die Latte).

Strafen: 10:8 Minuten (Schindler, Kühn, Schmidt, Pevnov (2), – Krieg, Böhm, Dominikovic, Nyokas).

Spielfilm: 4:4 (11.), 8:6 (17.), 11:11 (27.), 14:12 (Halbzeit) - 17:15 (36.), 20:15 (39.), 23:19 (44.), 23:22 (50.), 25:23 (57.), 26:24 (Endstand).


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