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„Natürlich will ich auch mal um Titel spielen“

bv; 10. May 2016, 15:26 Uhr
Archivbild: Michael Kleinjung --- In der SCHWALBE arena lief Ole Rahmel - hier gegen Christoph Schindler - in seinem ersten Bundesligajahr mit dem HC Erlangen auf.
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„Natürlich will ich auch mal um Titel spielen“

bv; 10. May 2016, 15:26 Uhr
Gummersbach – In der VfL-Akademie ausgebildet steigt Ole Rahmel mit dem HC Erlangen zum zweiten Mal in die Handball-Bundesliga auf und hat noch ehrgeizige Ziele.
Von Bernd Vorländer

Er klingt zufrieden, sehr zufrieden sogar. Für Ole Rahmel läuft es derzeit richtig rund. Mit seinem HC Erlangen steht der Aufstieg in die Handball-Bundesliga bereits fest, der Meistertitel ist den Franken kaum noch zu nehmen und am Pfingstmontag will man alle Rekorde beim Heimspiel gegen TuSEM Essen knacken – 8.000 Zuschauer bei einem Zweitligaspiel, das wäre weltweit einmalig. Und Linkshänder Ole Rahmel ist mittendrin, ein wichtiger Baustein des Franken-Express.

Ausgebildet wurde Rahmel in der Akademie des VfL Gummersbach, gehörte bis 2011 zum Bundesligakader des VfL, ehe er zwei Jahre bei Zweitligist TuSEM Essen vor Anker ging und 2013 nach Erlangen wechselte. Dort hat der inzwischen 26-Jährige seine sportliche Heimat gefunden. Für den Rechtsaußen ging es sportlich stetig bergan und auch der Abstieg seines Klubs vor einem Jahr konnte daran nichts ändern. So wurde Rahmel ins All-Star-Team der Bundesliga gewählt und bestritt auch seine ersten drei A-Länderspiele für Deutschland.


„Da will ich wieder hin, das ist schon toll, wenn man für sein Heimatland spielen darf“, sagt Rahmel im Gespräch mit Oberberg-Aktuell. Und für die neue Bundesliga-Saison sieht er seinen Verein viel besser aufgestellt als noch vor zwei Jahren. Bereits die Zweitligamannschaft sei personell stärker als das Team, das in der Bundesliga angetreten sei. Zudem bekommen die Rückkehrer hochkarätige Neuzugänge. Michael Haaß (Magdeburg), Niko Katsigiannis (Kiel) und Uros Bundalo (Nantes) waren bereits fix und vor zwei Tagen ließ man noch einen Knaller folgen: Isaias Guardiola vom Champions League Finalisten Veszprem wurde für den rechten Rückraum geholt und agiert jetzt neben Rahmel. Der verspürt eine Riesen-Euphorie in der Region. „Es ist schon etwas Besonderes, was wir derzeit erleben.“

Natürlich blickt der gebürtige Bremer schon mal nach Gummersbach zurück und ist überzeugt, dass er nur zum falschen Zeitpunkt in der Kreisstadt war. Damals habe man noch nicht so sehr auf die Jugend gesetzt wie derzeit. „Ich habe sehr viel in Gummersbach gelernt und wer weiß, vielleicht wäre ich in der Mannschaft heute zum Zug gekommen.“ In der Bundesliga wollen die Franken mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Rahmels Vertrag läuft noch bis 2017. Was dann kommt, weiß er noch nicht, aber Ziele hat er schon: „Natürlich will ich als Sportler auch einmal um Titel spielen“, schließt er eine Luftveränderung nicht aus.

Und nicht nur sportlich läuft es bei dem 26-Jährigen. Im Sommer schließt er eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer ab. „Man braucht ja ein zweites Standbein neben dem Profisport. Und wer weiß, vielleicht sieht man mich irgendwann in einem kleinen Gasthaus mit Brauerei“, denkt der Erlanger Rechtsaußen schon einmal über die Zeit nach seiner Handballkarriere nach.
  
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