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Ausgezeichnet: Lindlar ist „Fairtrade-Town“

ks; 8. May 2016, 21:54 Uhr
Bilder: Katharina Schmitz --- In einer Liga mit London, Madrid, Paris und Kopenhagen: Lindlar ist „Fairtrade-Town“.
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Ausgezeichnet: Lindlar ist „Fairtrade-Town“

ks; 8. May 2016, 21:54 Uhr
Lindlar - Am heutigen Nachmittag wurde die Gemeinde von Fairtrade Deutschland ausgezeichnet - Die Steuerungsgruppe steckt sich weitere arbeitsintensive Ziele.
Von Katharina Schmitz

Proppenvoll war der Saal im Lindlarer Severinushaus, als der Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz der Gemeinde am heutigen Sonntag die Auszeichnung „Fair Trade Gemeinde“ verlieh. Darüber freute sich nicht nur das sechsköpfige Team der Steuerungsgruppe, sondern auch Bürgermeister Dr. Georg Ludwig: „Mit großer Überzeugung, viel Elan und ehrenamtlicher Arbeit haben die Mitglieder der Steuerungsgruppe auf Initiative der ‚Eine-Welt-Gruppe St. Severin’ die Voraussetzungen geschaffen, um aus Lindlar eine ‚Fairtrade Gemeinde’ zu machen.“ Damit geht die oberbergische Gemeinde mit der Zeit, denn mit Lindlar gibt es in Deutschland nun insgesamt 413 Städte und Kommunen, die von Fairtrade Deutschland ausgezeichnet wurden.




[Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz.]

Das Image des fairen Handels, das nur für eine relativ kleine Bevölkerungsgruppe gut informierter und „Dritte Welt“-bewusster Menschen reserviert zu sein schien, hat sich gewandelt. „Deutschland verfügt erfreulicherweise seit Jahren über den weltweit dynamischsten Fairtrade-Markt. Fairtrade ist also eine Bewegung in Bewegung“, schildert Ehrenbotschafter Holz die Entwicklung dieses bewussten Konsums. Beim Kauf von fair gehandelten Produkten handele es sich nicht um eine Spende oder Almosen, sondern um einen nachhaltigen Beitrag zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Erzeuger. Holz ergänzt: „Fair ist also, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen!“


[Bürgermeister Dr. Ludwig und die Mitglieder der Steuerungsgruppe Iris Röttgen-Remshagen, Claudia Lohmar, Susanne Moke, Ulla Feldhoff, Lutz Freiberg und Doris Kisters freuten sich über die Auszeichnung.]

Dies habe auch positive Auswirkungen auf die globalen Krisen. „Krisen, die zum Beispiel in Form der Flüchtlingssituation auch bei uns bemerkbar sind“, stellte Ludwig fest. Doch auch Fluchtursachen sollen so bekämpft werden. In Lindlar beteiligen sich über 30 Partner sowie die Kirchen an dem Projekt. Dies ist auch für Pfarrer Norbert Fink ein wichtiges Anliegen, der sich auch für die Arbeit und den Einsatz der Ehrenamtler bedankte. In Bezug auf den Film „Forrest Gump“, dessen Filmmusik von der Pianistin Sarah Annika Uebber im Rahmen der Auszeichnungsfeier vorgetragen wurde, zitierte er: „Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen, man weiß nie, was man bekommt. Und genau das ist bei fair gehandelten Produkten nicht der Fall - da weiß man, was man bekommt.“


[Sarah Annika Uebber sorgte gekonnt für den musikalischen Rahmen der Auszeichnungsfeier.]

Nun soll die Auszeichnung, die auf zwei Jahre begrenzt ist, mit Inhalt gefüllt werden. „Nachdem wir diese Etappe bewältigt haben, möchten wir nun unter anderem für eine stärkere Vernetzung der Akteure sorgen. Außerdem ist es unser Anliegen, weitere Teilnehmer und Unterstützer zu gewinnen und das Angebot durch zum Beispiel fair gehandelte Kleidung auszubauen“, erklärte Iris Röttgen-Remshagen, Sprecherin der Steuerungsgruppe. Darüber hinaus würden sich die Ehrenamtler auch über weitere Mitglieder freuen. Röttgen-Reishagen ergänzte: „Wenn wir diese Ziele erreichen, sollte es kein Problem sein, die Auszeichnung in zwei Jahren wieder zu erhalten und vor allem die Welt ein wenig gerechter zu machen.“
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