Archiv

Lohnforderungen Nachdruck verliehen

bv; 3. May 2016, 11:31 Uhr
Bilder: bernd Vorländer --- Schmidt + Clemens-Betriebsratsvorsitzender Thomas Geilhaupt war mit der Warnstreik-Beteiligung sehr zufrieden.
ARCHIV

Lohnforderungen Nachdruck verliehen

bv; 3. May 2016, 11:31 Uhr
Oberberg – Beim Lindlarer Edelstahlspezialisten Schmidt + Clemens sowie zahlreichen weiteren oberbergischen Unternehmen der Elektro- und Metallbranche legten die Mitarbeiter kurzzeitig die Arbeit nieder.
Die dunklen Wolken verzogen sich schnell, als die Mitarbeiter der Schmidt + Clemens Gruppe am Produktionsstandort Lindlar-Kaiserau die Frühstückspause vor den Werkstoren ausdehnten und in einem Warnstreik ihren Lohnforderungen Ausdruck verliehen. Norbert Lenski von der IG Metall Gummersbach verdeutlichte vor den rund 200 Mitarbeitern, dass in zahlreichen oberbergischen Betrieben heute die Arbeit niedergelegt werde und sich nun die Zeit des Abwartens in der jetzigen Lohnrunde dem Ende zuneige.


[Mit den bisherigen Angeboten der Arbeitgeber waren auch die S+C-Mitarbeiter in Kaiserau unzufrieden.]

„So viel Sturheit und Unvernunft haben wir noch nicht aushalten müssen“, erklärte Lenski zu den derzeitigen Verhandlungen der Gewerkschaft mit den Arbeitgeber-Vertretern.  Eine Lohnsteigerung von fünf Prozent mit einer Laufzeit von einem Jahr fordert die IG Metall und Lenski hielt das auch für gerechtfertigt. Es bestehe bei den Arbeitgebern kein Grund für Schwarzmalerei, schließlich würden in den Unternehmen 2016 Renditen von über elf Milliarden Euro ausgeschüttet „und wir erwarten Gerechtigkeit, Wertschätzung und einen angemessenen Anteil an dem erwirtschafteten Erfolg“.


Schmidt + Clemens-Betriebsratsvorsitzender Thomas Geilhaupt war stolz, dass sich so viele Mitarbeiter dem Warnstreik angeschlossen hatten. „Das zeigt, dass wir stinksauer sind über die ersten Vorschläge der Arbeitgeber. 0,9 Prozent oder 2,1 Prozent für zwei Jahre sind eine Provokation“, meinte der Gewerkschafter. Am Donnerstag kommender Woche werde man bei den nächsten terminierten Tarifverhandlungen in Köln entsprechend protestieren, um den Gewerkschaftsforderungen Nachdruck zu verleihen. „Wir hoffen, dass es zu einer Einigung kommt, aber wir sind auch bereit für weitere Maßnahmen.“ Schmidt + Clemens ist nämlich von der IG Metall dazu auserkoren, bei einem Stocken der Gespräche mit einem Tageswarnstreik im Oberbergischen den Arbeitgebern die Krallen zu zeigen.


  
WERBUNG