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In die Relegation gezittert

pn; 30. Apr 2016, 22:14 Uhr
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In die Relegation gezittert

pn; 30. Apr 2016, 22:14 Uhr
Oberberg - HS Gummersbach/Derschlag verliert in Aurich, kann sich aber auf die Mindener Reserve verlassen, die Schützenhilfe leistet.
OHV Aurich – HS Gummersbach/Derschlag 29:25 (10:8).


Die HS Gummersbach/Derschlag ist mit einem blauen Auge davongekommen. Die Mannschaft von Jörg Lützelberger ließ auch ihren zweiten Matchball im Kampf um den Relegationsplatz liegen, konnte sich letztlich aber bei der Mindener Reserve bedanken, die beim HS-Konkurrenten aus Soest ein Remis über die Bühne zitterte und damit den Oberbergern den 14. Tabellenplatz rettete. Soest und Gummersbach/Derschlag gehen punktgleich durchs Ziel, der direkte Vergleich sprach aber für die Oberberger. Dabei wurde der letzte Ligaauftritt der Kreisstädter zum Sinnbild einer ganzen Saison. Über weite Strecken ordentlich, allerdings auch stets mit kurzen Schwächenphasen, die meist Punkte kosteten. „Dieses Mal hatten wir wenigstens am Ende das Glück auf unserer Seite. Wir haben auf dieselbe Art und Weise ja auch genügend Punkte liegen lassen“, atmete Co-Trainer Philipp-Jonas Wilhelm nach der Bekanntgabe des Ergebnisses aus Soest tief durch.


Zwar lag Aurich von Beginn an in Führung, die oberbergischen Gäste ließen sich im ersten Durchgang aber auch nie wirklich abschütteln. Über 4:4 (13.) und 8:7 (22.) ging es mit einem knappen 10:8 in die Kabinen. Den Start in den zweiten Durchgang sollten die Gäste allerdings verschlafen. Die Deckung funktionierte zwar weiterhin, das Offensivspiel und vor allem das Gegenstoßspiel ließen aber viel Raum für Steigerung zu. Beim 15:9 zeichnete sich die HS-Niederlage allmählich ab, auch wenn Ioannis Frangis noch einmal zum 18:21 aus Gummersbacher Sicht verkürzen konnte, nachdem Lasse Hasenforther einige starke Paraden gezeigt hatte. Aurich zog aber auch erneut auf 28:22 davon und ließ in der Schlussphase nichts mehr anbrennen.





Dramatischer ging es dagegen im Parallelspiel in Soest zur Sache. Zur Pause war der Abstiegskonkurrent beim 8:16 quasi abgestiegen und Minden strafte bis zu diesem Zeitpunkt jeden Lügen, der mit einem STV-Sieg gerechnet hatte. Doch die Hausherren zeigten im zweiten Durchgang Moral, kamen in der Schlussminute nicht nur zum 28:28-Ausgleich, sondern hatten sogar noch die große Chance, Gummersbach/Derschlag vom Relegationsrang zu verdrängen. Zum Glück aus oberbergischer Sicht scheiterte Robin Bekel aber mit seinem Gegenstoß. „Wir haben die Zwischenstände aus Soest erst nach unserem Spiel gesehen, weil wir uns völlig auf uns konzentrieren wollten. Die Jungs haben auch bis zum Ende alle gekämpft“, fasste Wilhelm die bangen Sekunden nach dem Schlusspfiff zusammen.


Die Abstiegsrelegation wird am kommenden Wochenende bei der TSG Haßloch südlich von Mannheim ausgetragen. Die HS Gummersbach/Derschlag trifft dabei auf den HSV Bad Blankenburg. Die Gastgeber duellieren sich mit den Füchsen Berlin II. Die Sieger der beiden Partien haben den Klassenerhalt geschafft. Die Verlierer werden ein vorsorgliches weiteres Entscheidungsspiel ausgetragen, falls es noch zu weiteren Rückzügen kommen sollte. „Auf uns wartet diese Woche viel Videoarbeit, aber das werden wir hinbekommen“, werden Wilhelm und Lützelberger sich auf alle Gegner vorbereiten.

Aurich: Jannes Hertlein (7), Karlo Oroz, Kevin Wendlandt (je 6), Sven Seidler (4), Torben Lemke, Jonas Schweigart (je 2), Wilke de Buhr (2/1). 

Gummersbach/Derschlag: Sebastian Schöneseiffen (9/1), Rutger ten Velde (5/1), Ioannis Frangis (3), Pascal Lucassen, Jörg Lützelberger, Philipp Pfeil (je 2), Alexander Arnold, Alexandre Brüning (je 1).

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