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Katzenbabys: klein, süß und oft verwaist

fj; 26. Apr 2016, 12:08 Uhr
Bild: privat --- Diese Katzenbabys haben bei Angelika Bollow ein erstes Zuhause gefunden.
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Katzenbabys: klein, süß und oft verwaist

fj; 26. Apr 2016, 12:08 Uhr
Nümbrechterin – Angelika Bollow betreibt eine private Auffangstation für Katzenbabys – Sie appelliert an alle Katzenbesitzer, ihre Stubentiger kastrieren zu lassen – Wer Katzenbabys in Not findet, soll sich bei ihr melden.
Nicht alle kleinen Katzen, die jetzt im Frühjahr zur Welt kommen, haben das Glück, in ein Zuhause geboren zu werden, indem sich nicht nur die Katzenmutter, sondern auch Menschen liebevoll um sie kümmern. „Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie viele wild geborene, verstoßene oder verwaiste Katzenbabys es da draußen gibt“, sagt Angelika Bollow. Seit rund 13 Jahren nimmt die 46-jährige Nümbrechterin herrenlose und verwaiste Kitten bei sich auf.

Bis zu 60 kleine Katzen finden pro Jahr bei ihr ein erstes Zuhause. Denn meist sind die Überlebensbedingungen für wild geborene Katzenbabys eher schlecht. „Viele Mutterkatzen sind unterernährt und haben zu wenig Milch. Katzenbabys werden auch häufig von Katern, Füchsen oder Mardern erbeutet, und nicht zuletzt fallen sehr viele Kitten tödlich verlaufenden Krankheiten qualvoll zum Opfer. Dabei hat doch jedes Kätzchen, wenn es nun mal geboren wurde, die Chance auf ein glückliches Leben verdient“, erklärt Bollow ihr Engagement.

Dieses begann, als eine Freundin herrenlose Katzenbabys in ihrem Stall entdeckte. Bei der Nümbrechterin fanden sie ein Zuhause. Seitdem hat sie zahlreichen Kitten das Leben gerettet. Im Erdgeschoss und im Wohnbereich ihres Hauses hat sie Gehege eingerichtet. „Im Wohnbereich kommen die ganz jungen oder kranken Kätzchen unter, damit mein Mann und ich sie im Auge haben.“ In den ersten vier Wochen ihres Lebens werden die Katzenbabys mit der Flasche aufgezogen. Um eine ausreichende medizinische Versorgung zu gewährleisten, arbeitet Bollow eng mit Tierärzten zusammen. In jedem Gehege finden die Kätzchen Spiel-, Versteck- und Kuschelmöglichkeiten. „Jede Katze hat ihr Kuscheltier, den kuscheln ist ganz wichtig für die Kleinen. Genau wie der Kontakt zu Menschen, an den sich viele der Kitten erst noch gewöhnen müssen“, erklärt Bollow.



Ihre private Auffangstation wurde bereits vom Kreisveterinäramt geprüft, registriert und nicht zuletzt gelobt. Wenn die Kitten sich unter Bollows Fürsorge erholt haben und alt genug für die Abgabe sind, vermittelt die Nümbrechterin die Katzen gegen eine Schutzgebühr in liebevolle Hände. Diese Einnahmen fließen komplett in die Finanzierung der Auffangstation, oft zahlt Bollow für ihr Engagement aber noch drauf. Doch das stört die Reitlehrerin nicht, ihr geht es allein um die Katzen. „Ich gebe die Tiere nur unter der Bedingung weg, dass sie kastriert werden, damit sie nicht wieder herrenlose Babys in die Welt setzen.“

Sie appelliert an alle Katzenbesitzer, ihre Stubentiger zu kastrieren, damit diese sich nicht munter und oft unbemerkt vermehren. Bürger, die Katzenbabys entdecken, die in Not sind oder nicht ausreichend versorgt werden, lädt sie ein, Kontakt zu ihr aufzunehmen. „Auch wenn jemand mitbekommt, dass Katzenbabys ‚entsorgt‘ werden sollen, soll er sich bitte bei mir melden. Ich nehme die Kleinen kostenlos auf“, so die Tierschützerin.

Angelika Bollow, Tel.: 02293/90 97 90, Mobil: 0171/79 65 145.
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