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Lindlar versagt von A bis Z

lo; 24. Apr 2016, 20:09 Uhr
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Lindlar versagt von A bis Z

lo; 24. Apr 2016, 20:09 Uhr
Oberberg - Luca Dwertmann trifft per Seitfallzieher zur Wiehler Führung, doch Marialinden behält die Oberhand - Nümbrecht feiert den nächsten Dreier - Lindlar mit Offenbarungseid gegen Schlusslicht Mondorf (AKTUALISIERT).
TuS Marialinden - FV Wiehl 4:2 (3:1).

Der TuS Marialinden gehört nicht zu den Lieblingsgegnern des FV Wiehl. Auch im vierten Duell gegen die Schwarz-Gelben blieb das Team von Trainer Ingo Kippels ohne Sieg. Die Gäste legten einen Traumstart hin: Nach einem gelungenen Angriff ließ Ozan Taskiran den Ball für Luca Dwertmann abtropfen. Der Stürmer versenkte die Kugel per Seitfallzieher in den Maschen. Bereits in der Vorwoche gegen Worringen hatte sich der Angreifer an einem solchen Kabinettstückchen versucht, damals konnte der Keeper den Einschlag verhindern. Der Ausgleich resultierte aus einer Ecke und war laut Trainer Ingo Kippels fragwürdig, weil Torwart Lukas Hoffmann aus seiner Sicht in Fünfmeterraum behindert wurde.

Anschließend folgte die beste der Phase der Wiehler, doch weder Ozan Taskiran noch Waldemar Kilb und Christian Prinz, die beide am Torhüter scheiterten, besaßen das nötige Schussglück. „Danach wurde es zunehmend hektischer und wir haben in der Defensive unsere Linie verloren“, schilderte Kippels, der auf die zentralen Figuren Markus Hayer, Dominik Knotte und Malte Hartwig verzichten musste. Nach einem Ballverlust von Jonathan Noß brachte André Peters die Platzherren in Front. Kurz vor der Pause herrschte nach der Auswechslung von Sven Wurm, der sich eine Schulterverletzung zuzog und ins Krankenhaus gebracht wurde, Konfusion im FV-Abwehrverbund – Peters erhöhte auf 3:1.

Zu Beginn von Halbzeit zwei hatte die Kippels-Auswahl bei einem Lattentreffer sowie einem Abseitstor des TuS Glück. Dann markierte Max Jeschonnek das 3:2, nachdem der Torwart das Spielgerät durch die Finger gleiten ließ. „Danach haben wir alles versucht, aber der Ausgleich wollte uns nicht gelingen“, so Kippels. Ein unglückliches Eigentor von Waldemar Kilb, der zu allem Überfluss den auf der Linie postierten Kevin Derksen tunnelte, besiegelte die Schlappe. „Wir waren zu unruhig und wollten zu viel“, bemängelte Kippels, dem die Leistung des Unparteiischen nicht sonderlich gefiel. Schon früh hatten sich einige FV-Kicker eine Verwarnung abgeholt. „Bei 50:50-Enscheidungen hat er eher für Marialinden gepfiffen, aber verloren haben wir deshalb nicht.“           

Tore
0:1 Luca Dwertmann (6. Ozan Taskiran), 1:1 Sascha Wallmeroth (10.), 2:1 André Peters (29.), 3:1 André Peters (45.+1), 3:2 Max Jeschonnek (61.), 4:2 Waldemar Kilb (77. Eigentor).  

FV Wiehl
Lukas Hoffmann; Kevin Derksen, Jonathan Noß, Sven Wurm (44. Michael Krestel), Waldemar Kilb, Max Jeschonnek, Fabian Mantsch, Ozan Taskiran (72. Markus Möller), Christian Prinz, Luca Dwertmann (64. Lukas Engeln), Markus Wagner.



SSV Homburg-Nümbrecht – SG Worringen 4:2 (2:0).

Die Versetzung ins zweite Landesliga-Jahr nimmt für den SSV Homburg-Nümbrecht immer konkretere Formen an. Der Aufsteiger veredelte den Überraschungscoup gegen Spitzenreiter Siegburg am vergangenen Sonntag mit einem Erfolg gegen die SG Worringen. Trainer Maik Alzer sprach von einem verdienten Sieg. „Wir hatten die klareren Chancen und hätten das Spiel früher entscheiden müssen.“ Nach einer ereignislosen Startphase nutzte der SSV die erste Gelegenheit der Partie, allerdings war Tom Barth bei seinem abgefälschten Schuss mit Fortuna im Bunde. Im Anschluss vergab Manuel Schwarz zwei Top-Gelegenheiten. Der Stürmer wurde schließlich im dritten Anlauf belohnt, als er den Ball nach einem hohen Zuspiel überlegt über den herausgelaufenen Torwart lupfte. Worringen war bei Standardsituationen gefährlich, „konnte daraus aber kein Kapital schlagen“, so Alzer.

Nach dem Seitenwechsel blieb Schwarz der zweite persönliche Erfolgsmoment vergönnt, weil er am Pfosten scheiterte. Kurz darauf erzielten die Gäste den Anschlusstreffer, doch Kunstschütze Julian Schwarz war nur zwei Minuten später einmal mehr mit einem direkt verwandelten Freistoß zur Stelle. „Das Tor war zu diesem Tor sehr wichtig“, erklärte Alzer, auf dessen Stirn sich jedoch schnell wieder Sorgenfalten bildeten. Der Referee stellte Tom Barth mit Gelb-Rot vom Platz. „Er hat seinen Gegenspieler minimal berührt“, verstand der Coach die Hinausstellung nicht. Doch wie gegen Siegburg konnte sich Alzer auf seinen neuen „Super-Joker“ verlassen. Der eingewechselte Jonas Henscheid spekulierte bei einem verunglückten Querpass richtig und erhöhte auf 4:1. Die Worringer testeten in der Schlussphase ebenfalls das Aluminium und kamen noch zu ihrem zweiten Tor. Mehr ließ der SSV allerdings nicht zu. „Vier bis sechs Punkte benötigen wir mindestens noch“, wollte Alzer vom frühzeitigen Erreichen des Klassenziels nichts hören.           

Tore
1:0 Tom Barth (20.), 2:0 Manuel Schwarz (38.), 2:1 (65.), 3:1 Julian Schwarz (67. Freistoß), 4:1 Jonas Henscheid (78.), 4:2 (81.).

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Nümbrechter Tom Barth (69. wiederholtes Foulspiel).

SSV Homburg-Nümbrecht
Patrick Herchenbach; Philipp Wirsing, Michel Hock (67. Aron Jungjohann), Julian Schwarz, Marvin Hennecken, Max Lomnitz, Dennis Lepperhoff, Christian Rüttgers, Tom Barth, Manuel Schwarz, Kilian Seinsche (73. Jonas Henscheid).


TuS Lindlar – TuS Mondorf 1:2 (0:2).

Es ist nicht so, als ob die Felle weggeschwommen sind, aber nach einer verdienten Niederlage gegen das Schlusslicht hält sich die Zahl der Argumente, die für den Klassenerhalt sprechen, in Grenzen. Der TuS Lindlar hat in der Rückrunde erst drei Punkte eingesammelt – kein anderes Team ist mit einer schlechteren Bilanz unterwegs. „Es fällt schwer, optimistisch zu bleiben“, räumt Trainer Timo Diehl unverhohlen ein. Im Gegensatz zu seinen Schützlingen verinnerlichten die scheinbar abgeschlagenen Mondorfer speziell im ersten Durchgang die für den Abstiegskampf notwendigen Tugenden. „Sie haben gewusst, worauf es ankommt. Wir haben hingegen alles vermissen lassen“, sprach der Übungsleiter von einem Offenbarungseid. Die Gäste nutzten die Tatsache, dass der Gegner komplett neben den Schuhen stand, aus und lagen zur Pause mit 2:0 vorne.

Eine Steigerung war die logische Konsequenz, denn schlechter ging es nicht mehr. Die Bemühungen der Lindlarer waren aber eher von Kopflosigkeit als von Struktur geprägt. Erst in der 83. Minute besorgte Simon Voßkämper das 1:2 – zu wenig, um Mondorf noch in die Bredouille zu bringen. „Wir haben von A bis Z versagt“, ließ Diehl kein gutes Haar an seinem Team. Spätestens jetzt regiert das Prinzip Hoffnung, denn im Saisonendspurt geht es fast ausschließlich gegen Mannschaften aus dem oberen Tabellenbereich. Das vermeintliche „Endspiel“ gegen Deutz am letzten Spieltag könnte angesichts der aktuellen Tendenz zu einer Luftnummer werden. „Wir machen weiter und schauen, was für uns in Wiehl rauskommt“, steckt der TuS vor dem Derby in einer äußerst misslichen Lage.            

Tore
0:1 (26.), 0:2 (45.+1), 1:2 Simon Voßkämper (83.)

TuS Lindlar
Martin Skowronek; Faruk Tokay, Justin Ebert (76. Marius Mukherjee), Ali Tokgöz, Tobias Zinken, Moritz Stellberg, Pascal Nguyen, Anton Zeka, Patrick Althoff, Marc Bruch, Simon Voßkämper.
  
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