Archiv

Nümbrecht feiert Titel überschwänglich

bv; 10. Apr 2016, 13:06 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Der Jubel war groß beim SSV Nümbrecht: Vergangenes jahr gab es noch Abstiegstränen, diesmal feierte man den Titel und qualifizierte sich für die Mittelrheinliga.
ARCHIV

Nümbrecht feiert Titel überschwänglich

bv; 10. Apr 2016, 13:06 Uhr
Oberberg - SSV lässt Euskirchen keine Chance und startet in ein feucht-fröhliches Sieger-Wochenende - Bergneustadt motiviert mit Sieg bei Fortuna - CVJM unterliegt in Bocklemünd - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Handball-Verbandsliga.
Von Bernd Vorländer

SSV Nümbrecht - HSG Euskirchen 32:20 (15:10).

Schon ab der 50. Minute war es kein normales Handballspiel mehr. Da wurde auf der Auswechselbank des SSV Nümbrecht mehr gejubelt und gefeiert, denn akribisch das Spiel verfolgt. Der SSV konnte sich dies aber auch leisten, denn man führte deutlich gegen die HSG Euskirchen. In der sehr gut gefüllten GWN Arena brachen dann nach dem Schlusspfiff alle Dämme. Der Gerstensaft floss in Strömen und die beiden Trainer Mario Jatzke und Patrick Seebaum durften sich einer Bierdusche erfreuen. "Die Mannschaft hat nach dem Abstieg Überragendes geleistet und ist eine Einheit, bei der es uns Trainern großen Spaß macht, zu trainieren und bestimmte Dinge weiter zu entwickeln", so ein freudetrunkener Mario Jatzke. Die Meisterschaft sei absolut verdient und man werde jetzt versuchen, auch in der Mittelrheinliga eine gute Rolle zu spielen.



Vom Verein gab es gestern Abend ein Meisterglas und natürlich Meister-Shirts, mit denen sich das Team unter die begeisterten Fans mischte. Anschließend wurde es eine lange Nacht in den Lokalitäten des Ortes, ehe sich heute ein zünftiger Frühschoppen und eine Planwagenfahrt anschloss. "Da werden wir sicherlich auch noch Kondition brauchen", schmunzelte Jatzke.


[Vornehmlich in der zweiten Hälfte fanden die SSV-Angreifer immer wieder Lücken in der Euskirchener Abwehr.]

Die Kulisse und der Druck, im letzten Heimspiel der Saison auch den Titel holen zu wollen, lähmte anfangs die SSV-Akteure ein wenig. So stand es nach zehn Minuten gerade einmal 2:1. "Wir waren ein bisschen hibbelig, das stimmt. Wir haben dann aber die Nervosität abgelegt und ein schönes Spiel gezeigt", meinte Jatzke. Nach dem 8:6 (20.) zeigte es sich, dass der SSV gerade im Spiel nach vorne über mehr Qualität als die Gäste verfügte. Insofern war der Pausenvorsprung verdient. Nach dem Wechsel hielt man den Vorsprung bis zur 40. Minute, ehe zehn starke Minuten bis zum 25:16 alles klar machten. Im Anschluss begannen die Feierlichkeiten. "Den Jubel und die Wertschätzung hat sich diese Mannschaft absolut verdient", blickte Jatzke aber auch noch auf die beiden ausstehenden Spiele gegen den Nachbarn aus Oberwiehl. Die Saison wird in der kommenden Woche in Wiehl beendet und am 1. Mai steht man sich beim Pokalfinale erneut gegenüber.

Nümbrecht: Harry Roth (8/3), Kevin Schieferdecker (5), Mario Weißner, Daniel Funk  (je 4), Ilja Schattner (3), Lukas Hemmersbach, Jannick Lang, Patrick Martel (je 2), Christof Bitzer, Johannes Urbach (je 1)


SC Fortuna Köln - TV Bergneustadt 28:29 (15:16).

TVB-Trainer Ralph Weinheimer war stolz auf seine Jungs. "Großes Kompliment ans Team. Wir haben einen Klasse-Charakter gezeigt und durchgezogen, obwohl wir die Qualifikation bereits in trockenen Tüchern hatten." Von der ersten Minute an war zu spüren, dass die Gäste die Punkte mitnehmen wollten. Bergneustadt entwickelte große Spielfreude. "Man hat gespürt, dass wir viel freier als noch in der Vorwoche agiert haben", so Weinheimer. Als es nach zehn Minuten im Spiel des TVB etwas knirschte und man 11:8 (15.) zurücklag, veränderte der Coach die Abwehrformation und nahm den Mittelmann der Fortunen an die kurze Leine. Fortan lief es besser und man konnte bis zum Wechsel einen 14:12-Rückstand in eine knappe Führung umwandeln.


[Das SSV-Trainerteam Mario Jatzke (li.) und Patrick Seebaum führte Nümbrecht nach dem Abstieg sofort wieder zum Meistertitel.]

Auch in der zweiten Hälfte lagen die Gäste meist knapp in Front. Beim 25:28 (55.) war die Messe gelesen, die restliche Zeit betrieben die Gastgeber nur noch Ergebniskosmetik. Ein Sonderlob des Trainers verdiente sich diesmal Nils Welke, der nicht nur in der Abwehr Schwerstarbeit leistete, sondern auch im Angriff zwei blitzsaubere Tore erzielte. Und Ralph Weinheimer hatte auch eine sehr gute, unaufgeregte Schiedsrichterleistung gesehen. Jetzt gilt die volle Bergneustädter Konzentration dem letzten Spieltag gegen Longerich II. "Wir schielen auf den dritten Platz", hofft der Coach auf einen eigenen Sieg und eine Niederlage des CVJM Oberwiehl gegen Meister Nümbrecht.

B'stadt: Mathias Kakuschki (10/3), Norman Krause, Thomas Voss (je 5), Thorben Schneider (4), Holger Magdzack, Nils Welke (je 2), Christian Schneider (1)


HSV Bocklemünd - CVJM Oberwiehl 34:26 (15:14).

Eine Halbzeit lang hielt die ersatzgeschwächte Mannschaft des oberbergischen Verbandsligisten beim Tabellenzweiten gut mit. Der CVJM kam im Angriff prima in die Partie und spielte sich zahlreiche Chancen heraus. Mirco Gröbner übernahm Verantwortung und Bastian Schneider zeigte große Laufbereitschaft. Indes krankte das Spiel der Oberwiehler an zweierlei: Zum einen ließ man viele gute Möglichkeiten ungenutzt, konnte Gegenstöße, Siebenmeter und gute Chancen von den Außenpositionen nicht verwerten.


[Ilja Schattner hat sdich für den SSV durchgesetzt und erzielt einen seiner drei Treffer.]

Zum anderen agierte man in der Deckung zunächst zu nachlässlich, ehe Trainer Holger Faulenbach auf eine offensivere 5:1-Formation setzte. So blieb Oberwiehl bis zur Pause dran und ging mit dem festen Willen in die zweite Hälfte, dem Favoriten noch in die Suppe zu spucken. Bis zum 22:20 war eine Überraschung durchaus möglich, doch in der Folge bestrafte der HSV jeden Fehler der Gäste gnadenlos. "Schließlich mussten wir der dünnen Personaldecke Tribut zollen", so Trainer Holger Faulenbach. Beim 30:23 (52.) war das Spiel entschieden. Jetzt will der CVJM gegen Meister Nümbrecht einen versöhnlichen Saisonabschluss finden.

Oberwiehl: Mirco Gröbner (9/5), Artur Gartung (4), Jens Frey, Simon Schanz, Bastian Schneider (je 3), Jannes Pulla (2/1), Jens Barf, Jan Sonka (je 1)

Weitere Ergebnisse und Tabelle
  
WERBUNG