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Jeckes Treiben mit erster Prinzessin der Republik

fn; 7. Feb 2016, 10:28 Uhr
Bilder: Dominic Gauger.
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Jeckes Treiben mit erster Prinzessin der Republik

fn; 7. Feb 2016, 10:28 Uhr
Morsbach – Bei der großen Prunksitzung der KG Morsbach begeisterten vor allem Miljö und die Nachwuchs-Band Paroli – Funkengarde und Prinzessin Sigrid I. sorgten für ein beeindruckendes Finale.
Von Fabian Nitschmann

Vor einer Woche hat die Morsbacher Funkengarde ihre Kraft auf fast schon tragische Weise bewiesen, als man auf einer Sitzung eine Bühne in ihre Knie zwang. Bei der großen Prunksitzung am Samstagabend hielten die Bretter stand und die Garde brachte das Festzelt mit Figuren in atemberaubender Höhe zum Staunen. Der Auftritt der Morsbacher KG war das Finale einer sechsstündigen Sitzung, bei der Stars aus dem Rheinland gemeinsam mit den örtlichen Tanzgruppen einen Großteil des Programms bildeten.


[Die erste Prinzessin auf der Bühne trug rot und weiß, denn natürlich war auch die KG Wissen mit Prinzessin Lisa I. in den Wisserauen zu Gast.]

Die Kindergarde eröffnete das Treiben in den Wisserauen, gefolgt von den Wolpertingern und Comedian Knacki Deuser, der seinen Auftritt in Morsbach sicher nicht so schnell vergessen wird.  Denn der gebürtige Koblenzer erwischte einen Abend voller Pannen: Erst fiel das Mikro aus, Deuser wusste sich mit Pantomime und einer kleinen Jonglage-Einlage zu helfen. Doch als dann auch noch die Bühnenscheinwerfer kurzzeitig ihren Dienst quittierten, konnte auch Deuser nur noch lachen. "Das Land braucht mehr Humor", lautet sein Motto, das nicht passender sein konnte. Als er mit seinem Programm dann in Schwung gekommen war, berichtete er vom Kuckuck als neuem griechischem Wappentier, den immer singenden Kölnern und ärgerte sich über das Timing des  Klimawandel: "Wo war die Jahrhunderflut, als Pegida in Dresden rumgelaufen ist?" 



Auf Deusers Wortakrobatik folgte der erste absolute Höhepunkt der Sitzung, denn mit den fünf Jungs von Miljö hatten sich die Morsbacher eine der aufstrebenden Kölner Bands ins Festzelt geholt. Mit dabei hatten die natürlich ihren Sessionshit „Su lang de Leechter noch brenne“ und sorgten so für beste Stimmung. Ebenfalls für beste Unterhaltung sorgte Olli der Köbes mit Geschichten aus dem Brauhaus-Alltag und flotten Sprüchen ans Publikum. "Du stehst auch jeden Tag vor deinem Spiegel und denkst: 'Drei Zentimeter mehr und ich könnte ein König sein'", warf er einem Gast in der ersten Reihe entgegen. Wasser, Wein und alkoholfreies Bier sollte man in seiner Kneipe übrigens nicht bestellen: "Alkoholfreies Bier ist wie ein Porno im Radio oder ein BH auf der Leine: Das Beste fehlt."


[Erst am Ende der Sitzung regierten blau und weiß das Bühnenbild, als Prinzessin Sigrid I. samt Gefolge vor den Narren stand.]

Mit Bel Kantholz, der Jugend des MGV Eintracht Morsbach, fand sich auch eine örtliche Gruppe auf der Bühne ein, um über das Dorfgeschehen zu berichten. Denn im Flurschütz TV wird Enthüllungsjournalismus per excellence betrieben: Der Weihnachtsbaum schrumpft jedes Jahr und in Morsbach gibt es nun einen Dessousladen sowie  Wlan auf dem Rathausplatz. Gibt es da eine Verbindung? Als Jugend eines Männergesangsvereins hatte Bel Kantholz natürlich auch in diesem Jahr wieder Lieder umgeschrieben und sorgte zum Ende des Auftritts mit einer neuen Republik-Hymne für einen Gänsehaut-Moment mitten im wilden Fastelovend.

Für einen großen Stimmungs-Moment konnte auch die Band Paroli sorgen. Die fünf Musiker arbeiten in Köln an ihrem Durchbruch und haben dabei drei Morsbacher Akteure in ihren Reihen. Dementsprechend begeistert wurde Paroli beim Heimspiel empfangen, Publikum und Band stimmten sich schwungvoll auf das bereits erwähnte Finale der Sitzung ein.

Denn natürlich erhielt Prinzessin Sigrid I. aus dem Hause Stark ihren wohlverdienten Einzug ins Festzelt. Begleitet von Funkengarde, Garde Blau-Weiß, sämtlichen Vorstandsherren und ehrlicher Freude im Gesicht genoss sie sichtlich die Zeit auf der Bühne und den Blick in ihr Narrenvolk. Mit dem sie, das hat sie auf der Bühne gleich mehrfach versprochen, sicher noch viele Stunden gefeiert hat.  
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