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Mit vier Sätzen durch das Eheleben

ks; 31. Jan 2016, 20:45 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Mit vier Sätzen durch das Eheleben

ks; 31. Jan 2016, 20:45 Uhr
Gummersbach - In absoluter Topform brachte Ingo Appelt die Besucher des Stadttheaters am Samstagabend unermüdlich zum Lachen – Vor allem für die Männer hatte er viele Tipps im Gepäck.
Von Katharina Schmitz
 
Lachen ist die beste Medizin. Die Besucher des Gummersbacher Stadttheaters, wo Ingo Appelt sein Programm „Besser… ist besser!“ präsentierte, wurden am Samstagabend von dieser Redewendung überzeugt. Der Komiker, der jahrelang im Overather Stadtteil Marialinden lebte, stand zum ersten Mal in Gummersbach auf der Bühne.
 

[Die passenden Grimassen zu den frechen Sprüchen: Ingo Appelt präsentierte sich in Topform.]

Heute lebt er in Berlin. „Man fragt sich, was die da mit dem Flughafen machen. Die Mauer stand in einer Nacht“, stellte Appelt fest und schloss daraus, „dass Männer unter einer Diktatur gut funktionieren.“ So gab er den Frauen im bunt gemischten Publikum gleich einen Tipp an die Hand: „Mit Hunden und mit Männern muss man gleich umgehen.“ Auch er sei früher „so eine Drecksau“ gewesen. Allerdings hätte er das erkannt und sich gebessert. „Heute bin ich resozialisiert“, so der 48-Jährige. 


 
Appelt, der seit mittlerweile 25 Jahren auf der Bühne steht, sprach nicht nur ungehemmt Themen an, die andere links liegen lassen. Er befasste sich auch mit den aktuellen Problematiken wie Kriegen, der Flüchtlingssituation und dem Klimawandel. „Ich bin ja ein Sozi, aber da müssen wir mal auf die Mutti hören“, so Appelt.
 
Dies sei im Privaten nicht anders. Denn wenn eine Frau einen Fehler begehen würde, dann hätte sie gute Gründe, aber keine Schuld. „Männer haben Schuld“, meinte Appelt und die Zuschauer in dem fast voll besetzten Theater konnten sich ein weiteres Mal vor Lachen kaum auf den Sitzen halten - offenbar hat da ein Jeder seine eigenen Erfahrungen gesammelt. Und wenn man die Frauen fragte, wie der Mann sein soll, gäbe es dazu laut Appelt folgende klare Aussagen: „Stark aber gebrochen, kraftvoll aber kaputt, so eine gute Mischung aus Macho und Weichei - also ein Matschei“, so der Komiker.


 
Während seines ursprünglich geplanten, 120-minütigen Auftritts riet er den Männern: „Mit den Sätzen „Mh“, „Ja“, „Seh’ ich genauso“ und „Du hast recht“ kommste durchs komplette Eheleben.“ Doch spontan entschied sich Appelt, dessen Kinder die Waldorfschule in Gummersbach-Vollmerhausen besucht hätten, noch etwas länger in der Stadt zu bleiben und hängte an sein Programm noch eine halbe Stunde an: „Schließlich muss ich gleich nur bis Köln fahren.“ So machte er auch nicht vor den Religionen Halt und riss auf Kosten des Islams, des Judentums und der römisch-katholischen Kirche einen Witz nach dem anderen.
 
Über den gesamten Abend wurde klar, wie wichtig dem Komiker die Integration ist. Um so schöner war es, dass im Publikum nicht nur Menschen christlichen Glaubens saßen.
  
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