Oberberg – Der AWO Kreisverband Rhein-Oberberg muss wegen der finanziellen Probleme wahrscheinlich die Trägerschaft von Kindertagesstätten abgebeben.

Wie angekündigt, hat sich der AWO Kreisverband Rhein-Oberberg mit dem Kreisjugendamt zusammengesetzt und über die Abgabe der Trägerschaft von Einrichtungen gesprochen (OA berichtete). Ganz konkret soll es um acht Kindertagesstätten gehen. Dies bestätigte AWO-Geschäftsführerin Martina Gilles gegenüber Oberberg-Aktuell. Welche Einrichtungen genau abgegeben werden sollen, stehe aber noch nicht fest. Sobald dies geschehen ist, wird der Kreis neue Träger suchen. Vor verschlossenen Türen werden Eltern und Kinder jedoch nicht stehen, denn der Träger-Wechsel würde erst zum neuen Kindergartenjahr erfolgen.

Der AWO geht andernfalls schlicht das Geld aus. Der Kreisverband bezahlt die 579 Mitarbeiter der Kindertagesstätten und Offenen Ganztagsschulen als einziger AWO-Verband in NRW nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD). AWO-Mitarbeiter anderer Kreisverbände werden nach einem niedrigeren Tarif bezahlt. Nach dem durch die Gewerkschaft Verdi erstrittenen außerordentlichen Tarifabschluss im vergangenen Jahr kann der Kreisverband nach eigenen Angaben die Gehaltskosten jedoch nicht mehr bezahlen. Heute Abend treffen Betriebsrat, Mitarbeiter, Gewerkschaftsvertreter und AWO-Geschäftsführung bei einer Betriebsversammlung zusammen.