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Ernst, Kühn und Lichtlein im Halbfinale

nh; 28. Jan 2016, 14:30 Uhr
Archivbilder --- Julius Kühn wurde erst am Montag nachnominiert und hattet gestern Abend entscheidenden anteil am Triumph der DHB-Auswahl über Dänemark.
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Ernst, Kühn und Lichtlein im Halbfinale

nh; 28. Jan 2016, 14:30 Uhr
Gummersbach - Julius Kühn packte in der Schlussphase des EM-Krimis gegen Dänemark den Hammer aus: Es war die Initialzündung der deutschen Aufholjagd, die die Handball-Fans ans Wintermärchen 2007 erinnerte.
Von Nils Hühn

„Oh, wie ist das schön“, schallte es von den Rängen der Breslauer Jahrhunderthalle aus den Kehlen der euphorisierten deutschen Fans. Soeben hatte die stark ersatzgeschwächte deutsche Nationalmannschaft die bis dahin ungeschlagenen Dänen aus dem Turnier geworfen, und erstmals seit 2008 wieder das EM-Halbfinale erreicht. Angeführt vom überragenden Steffen Fäth, der ehemalige Gummersbacher war mit sechs Treffern bester DHB-Schütze, sowie der starken Defensive und nach vorne gepeitscht von den Fans, fing sich die DHB-Auswahl nach einem eher zurückhaltenden Start.


[Simon Ernst hatte schon das Leibchen für den siebten Feldspieler an und jubelte nach dem Halbfinal-Einzug ausgelassen.]

Bis in die spannende Schlussphase hinein war es eine packende und emotionale Partie – beste Werbung für den Handball. Sieben Minuten vor Schluss lag Deutschland mit 21:23 zurück. Bundestrainer Dagur Sigurdsson sagte in der Auszeit: „Julius, du kommst rein.“ Der 22-jährige Gummersbacher sollte einen Freiwurf im Tor unterbringen. Der 1,98 Meter große Rückraumspieler packte den Hammer aus und verkürzte auf 22:23. Dieser Gewaltwurf sollte die Initialzündung für Deutschland sein. In der Abwehr stellten Kühn und Co. die Dänen nun vor unlösbare Aufgaben. Während Dänemark kein Treffer gelang, konnte die Sigurdsson-Truppe die Partie zum 25:23 drehen.


Als der letzte Wurf Dänemarks sichere Beute von Keeper Andreas Wolff wurde, herrschte auf dem Feld nur noch eine schwarz-rot-goldene Party. Simon Ernst hüpfte mit dem Leibchen für den möglichen siebten Feldspieler über die Platte und auch Kapitän Carsten Lichtlein ließ seinen Emotionen freien Lauf. Die deutschen Handballer treffen am kommenden Freitag um 18:30 Uhr im Halbfinale der EURO in Krakau auf Norwegen, den Sieger der Parallelgruppe A. „Jetzt ist alles möglich“, meinte der Bundestrainer nach der erfolgreichen Schlacht von Breslau.
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