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Was wird aus dem Jugendtreff Krawinkel?

fj; 19. Nov 2015, 12:21 Uhr
Archivbild: Glückliche Zeiten: Kinder und Mitarbeiter des Jugendtreffs Krawinkel bei einer Spendenübergabe im Jahr 2013.
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Was wird aus dem Jugendtreff Krawinkel?

fj; 19. Nov 2015, 12:21 Uhr
Bergneustadt – Weil die städtische Sozialpädagogin in der Flüchtlingsarbeit gebraucht wird, hat der Jugendtreff Krawinkel nur noch einmal pro Woche geöffnet – Förderkreis für Kinder, Kunst & Kultur bot Stadt eine Lösung an.
Klamme Kassen auf der einen Seite und gesteigerte Anforderungen auf der anderen – wohin dies führen kann, zeigt sich derzeit in Bergneustadt. Seit 2005 unterhalten die Stadt und der Förderkreis Kinder, Kunst & Kultur gemeinsam den Jugendtreff Krawinkel neben dem Krawinkelsaal. Unter der Leitung von Diplom-Sozialpädagogin Meike Krämer treffen sich hier regelmäßig rund 25 Kinder aus zwölf Nationen, um gemeinsam zu basteln, zu spielen und miteinander Zeit zu verbringen. Nun hat die Stadt Krämer ins Rathaus beordert, um die Verwaltung hier bei der Betreuung der Flüchtlinge zu unterstützen. Da Krämer sich weder zweiteilen kann noch die Stadt über die finanziellen Mittel verfügt, um einen weiteren Sozialarbeiter einzustellen, hat der Jugendtreff Krawinkel bis auf weiteres nur noch freitags geöffnet.

Diese Entwicklung wurde in der jüngsten Sitzung des Kultur- und Sozialausschusses bekanntgegeben und auch die betroffenen Kinder kamen hier zu Wort. „Die jungen Leute erzählten, dass ihnen der Jugendtreff längst zur zweiten Heimat geworden ist und die Mitarbeiter für so manchen wie die zweite Mutter oder der zweite Vater sind. Durch die Schließung verlieren sie ein Stück Geborgenheit“, erinnert sich die Ausschussvorsitzende Tanja Bonrath an die Sitzung. Ausschussmitglieder und Verwaltung waren sich laut Bonrath über die Fraktionen einig, dass schnellstmöglich eine Lösung gefunden werden muss.



Glück für Bergneustadt, dass sich mit dem Förderkreis für Kinder, Kunst & Kultur ein engagierter Verein im Stadtgebiet befindet, der gleich eine Lösung parat hatte: Der Verein erklärte sich bereit, den Jugendreff alleine weiter zu betreiben. Bereits beschlossen ist, dass Krämer, deren Arbeit im Jugendtreff bislang von Stadt und Förderkreis finanziert wurde, zum neuen Jahr komplett zum Förderkreis wechselt.

Für die Stadt bedeutet dies, dass durch Krämers Wechsel, die nun frei gewordene Sozialarbeiter-Stelle genutzt werden könnte, um die Flüchtlingsarbeit zu betreuen. Krämer könnte ihre Arbeit im Jugendtreff unter Leitung des Förderkreises für Kinder, Kunst & Kultur fortsetzen. „Ich hänge an dem, was wir uns dort aufgebaut haben und möchte mit den Kindern und Jugendlichen, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen sind, weiterarbeiten. Darum die Entscheidung, nur noch für den Förderkreis zu arbeiten“, erklärte Krämer. Rat und Verwaltung müssen nun entscheiden, ob sie diese Chance, den Jugendtreff zu erhalten, ergreifen wollen.
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