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Haltestelle Mittellagger ins rechte Licht gerückt

fj; 19. Nov 2015, 11:37 Uhr
Bilder: Manfred Stern/TH Köln --- Bürgermeister Rüdiger Gennies (3. v. re.), Prof. Bärwolff (2. v. re.) sowie Angehöriger der TH und der IG Dorf- und Spielplatz Mittelagger freuen sich über die Inbetriebnahme der Beleuchtungsanlage.
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Haltestelle Mittellagger ins rechte Licht gerückt

fj; 19. Nov 2015, 11:37 Uhr
Reichshof – Studenten der TH Köln haben für eine Bushaltestelle in Mittelagger ein solarunterstütztes Beleuchtungssystem entwickelt – Dank AggerEnergie und aeo konnte die intelligente Beleuchtung gestern in Betrieb genommen werden.
Passend zum Beginn der dunklen Jahreszeit ist der Prototyp der „autarken solar beleuchteten Bushaltestelle“ in Betrieb gegangen. Dass die Nutzer der Bushaltestelle „Mittelagger“ in Reichshof-Mittelagger, allen voran die zahlreichen Schulkinder, nun nicht mehr im Dunkeln stehen, haben sie der Zusammenarbeit zahlreicher Akteure zu verdanken. Der Reichshofer Carsten Röttger arbeitet als Elektromeister am Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln und lebt in Mittelagger. Er stellte den Kontakt zwischen der "Interessengemeinschaft (IG) Dorf- und Spielplatz Mittelagger“, die sich mehr Sicherheit für ihre Kinder im Straßenverkehr wünschte, und Prof. Dr. Hartmut Bärwolff vom Campus Gummersbach her. Gemeinsam mit seinen Studenten nahm sich der Professor der Aufgabe an, die Bushaltestelle ins rechte Licht zu rücken.



„Das Projekt war nicht sehr wissenschaftlich, aber es hat einen hohen Nutzen“, erklärte Bärwolff, dass er sich mit seinen Studenten begeistert an die Arbeit machte. Entstanden ist ein intelligente, stromsparende LED-Beleuchtung und Solarelemente, die auf den Busfahrplan abgestimmt ist. Dafür, dass alles nicht nur schöne Theorie blieb, sorgten die AggerEnergie und die Firma Alternative Energiesysteme Oberberg (aeo) mit Sitz in Bergneustadt. Ihnen gemeinsam ist es zu verdanken, dass die Bushaltestelle nun zehn Minuten bevor ein Bus kommt erleuchtet wird. Auch nachdem der Bus abgefahren ist bleibt das Licht noch zehn Minuten an. So kann nicht nur der Busfahrer sehen, ob jemand an der Haltestelle wartet, auch Autofahrer erkennen, ob jemand, der grad aus dem Bus gestiegen ist, die Straße überqueren möchte. Die gesamte Technik ist in der Scheune hinter der Bushaltestelle untergebracht, auf ihrem Dach befinden sich auch die Solarzellen.



[v. re.: Carsten Röttger, Leiter der Elektrowerkstatt am Campus Gummersbach, Prof. Bärwolff und die drei beteiligten Studenten Mirco Friedrichs, Robin Pauls und Marvin Cesnik.]

„Ich danke allen Beteiligten die durch ihre Zusammenarbeit die Sicherheit der Schulkinder erhöht haben, die hier so zahlreich ein- und aussteigen“, freute sich Bürgermeister Rüdiger Gennies über den Start des Pilotprojekts. Erstmals wird so eine Haltestelle beleuchtet, die weit entfernt von der nächsten Stromleitung liegt. Die Sonnenenergie des Tages wird als Strom in einem Akku gespeichert. Das gesamte System, so erklärte TH-Sprecher Manfred Stern, sei dabei nur halb so teuer wie auf dem Markt erhältliche Installationen. Wohl auch deshalb haben bereits andere Kommunen ihr Interesse an der „autark solar beleuchteten Bushaltestelle“ bekundet und auch Gennies hätte noch einige Haltestellen in seiner Gemeinde in petto, die er gerne „ins rechte Licht rücken“ würde.
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